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Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild

Titel: Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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Überall lagen die Leichen der Leute, die hier gearbeitet hatten. Frank und seine Männer hatten offensichtlich ziemlich gewütet.
    Als wir endlich am Van ankamen, legte Adam Vincas Körper behutsam auf eine der Rückbänke. Dann schob er die Schiebetür ins Schloss. Seine Miene wirkte grimmig, aber in seinen Augen spiegelten sich seine wahren Gefühle wider. In ihnen konnte ich deutlich sehen, dass seine Seele in den letzten Stunden gealtert war.
    Er holte sein Handy aus dem Rucksack, den ich mitgebracht und den er gerade aus dem Auto geholt hatte. Nachdem er auf ein paar Tasten gedrückt hatte, hielt er den Apparat an sein Ohr. Ich beobachtete wortlos, wie er mit jemandem aus dem Rat der Hekate sprach. Seine Stimme klang belegt, als er davon erzählte, wie er seine Kameraden gefunden hatte. Stumm ging ich ein paar Schritte zur Seite, um ihm etwas Privatsphäre zu lassen.
    Ich blickte in den nächtlichen Himmel hinauf. Dieselben Sterne funkelten über mir. Derselbe Mond war aufgegangen. Doch hier unten war nichts mehr wie zuvor. Nichts würde jemals wieder so sein, wie es noch vor kurzem gewesen war.

    Hinter mir legte Adam auf. »Sie schicken ein Team, um die Leichen abzutransportieren. Ich sollte besser dableiben, um ihnen zu helfen.«
    Ich drehte mich zu ihm um, ohne so recht zu wissen, wie ich reagieren sollte. Vermutlich wäre es das Richtige gewesen, ihm anzubieten, ebenfalls hierzubleiben und zu helfen. Aber ich wusste, dass ich nicht dorthin zurück konnte. Adam schien zu wissen, was in mir vorging. »Schaffst du es, Vinca allein zu ihrer Familie zu bringen?«
    Ich überlegte. Die Vorstellung, Vincas Leichnam ihrer Familie zu übergeben, brach mir fast das Herz. Gleichzeitig wusste ich, dass ich es selbst tun musste. Ich hatte keine Wahl.
    Doch da gab es noch etwas anderes, was mich quälte. Adam schien mich auf einmal recht schnell loswerden zu wollen. »Macht es dir nichts aus, allein hier zu warten?«, fragte ich ihn.
    Noch ehe er antworten konnte, begann die Luft um uns herum zu flimmern, und einige Meter von uns entfernt materialisierte sich eine Gestalt. Dem Mann folgten bald eine Handvoll weitere Leute, die ebenfalls aus dem Nichts auftauchten.
    Adam lächelte mir zu. »Als ich meinte, sie würden ein Team schicken, habe ich nicht gemeint, dass sie mit dem Auto kommen.«
    »Verstehe«, murmelte ich und sah zu, wie immer mehr Magier auftauchten. Schon bald waren wir von etwa zwanzig Leuten umgeben. Ein Mann, offensichtlich der Anführer der Gruppe, trat zu Adam und schüttelte ihm die Hand.
    »Lazarus«, sagte er. »War aber auch Zeit, dass Sie angerufen haben.«

    »Ratsherr Orpheus, es tut mir leid … Es war alles … ein wenig kompliziert.«
    »Bei Ihnen ist es das immer«, erwiderte Orpheus. Er bedachte mich mit einem neugierig distanzierten Blick, musste dann aber ein zweites Mal hinsehen. »Das … Das … Das gibt es doch nicht«, stammelte er und starrte mich an, als hätte er einen Geist gesehen. Auch die anderen Magier waren inzwischen auf mich aufmerksam geworden und musterten mich mit einer Mischung aus Neugier und Schock.
    »Sir, darf ich Ihnen Sabina Kane vorstellen, die Tochter von Tristan Graecus?«
    Ich trat nervös von einem Fuß auf den anderen. »Hallo«, sagte ich.
    »Sie haben sie also gefunden?«, meinte Orpheus zu Adam, als sei ich nicht anwesend, auch wenn er mich weiterhin anstarrte. »Wir wussten ja, dass sie Zwillinge sind, aber hatten keine Ahnung, ob sie auch identisch aussehen. Maisie wird außer sich sein vor Freude.«
    Ich räusperte mich und sah Adam an. »In den Gebäuden dort drüben liegen etwa fünfzig tote Magier, die begraben werden müssen. Vielleicht sollten wir dieses Gerede über verlorene Schwestern auf ein andermal verschieben«, schlug ich mit kühler Stimme vor.
    Der Mann schüttelte den Kopf, als müsse er sich sammeln. »Natürlich. Tut mir leid, aber ich war einfach nicht darauf vorbereitet, hier die Auser…«
    Jetzt räusperte sich Adam und unterbrach Orpheus hastig. »Sabina, du solltest lieber los, wenn du es noch vor Sonnenaufgang schaffen willst.«
    Einen Moment lang musterte ich Orpheus neugierig. Was hatte er sagen wollen? Ich beschloss, dass ich
es vermutlich gar nicht wissen wollte, und wandte mich an Adam. »Vinca hat mir erzählt, dass ihre Familie in dem Wald mit den Riesenmammutbäumen in der Nähe von Crescent City lebt. Ich rufe dich an, wenn ich dort bin, und lasse dich dann wissen, wie es weitergehen soll.«
    Adam nickte mit ernster

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