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Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild

Titel: Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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geliehen.«
    »Und wie hast du es übersetzt?«
    Ich merkte, wie meine Wangen rot wurden, und blickte auf den Boden. »Mit Hilfe des Internets. Ich habe da eine Seite mit sumerischen Vokabeln gefunden.«
    Vinca sah mich überrascht an. »Das ist aber nicht sumerisch.«
    Mein Magen verkrampfte sich. »Nicht?«
    »Nein, das ist hekatisch.« Hinter uns ließ Giguhl ein lautes Stöhnen vernehmen und murmelte dann etwas, was ich nicht verstand.
    »Das kann nicht sein«, sagte ich. »Die Schriftzeichen haben genau denen auf der Webseite entsprochen.«
    »Man verwechselt die beiden Sprachen recht leicht. Sie haben sich in derselben Gegend etwa um dieselbe Zeit entwickelt, weshalb die Zeichen einander auch so ähneln. Aber die Aussprache und die Bedeutung sind extrem unterschiedlich.«
    »Jetzt reicht’s!«, erklärte Giguhl zornig. »Ich habe genug. Du musst mich wieder in meine Dämonengestalt zurückverwandeln.«
    Da mir die ganze Sache mehr als peinlich war und ich auch ein ziemlich schlechtes Gewissen hatte, nickte ich. Es war das mindeste, was ich für ihn tun konnte, nachdem ich solchen Mist gebaut hatte.
    »Giguhl, verwandle dich wieder in einen Dämon.« Zu Vinca meinte ich hastig: »Du möchtest vielleicht erst einmal wegschauen.«
    Sie starrte mich neugierig an und schien keineswegs gewillt zu sein, den Blick abzuwenden.

    Der Kater setzte sich auf seine Hinterläufe und schloss die Augen, bereit für die Verwandlung. Als nichts passierte, öffnete er eines seiner haarlosen Lider. »Warum funktioniert es nicht?«
    »Ich weiß nicht. Versuchen wir es noch einmal.«
    Er richtete sich auf und schien sich auf einen fernen Punkt im Zimmer zu konzentrieren. Alle Muskeln seines Körpers spannten sich an. Nach einigen Sekunden begannen seine Beine vor Anstrengung zu zittern. »Es klappt nicht.« Er klang panisch, als er wieder die Augen zukniff und sein kleines Maul zusammenpresste. Nachdem auch das nichts nützte, atmete er aus und warf sich mit einem hoffnunglosen Seufzer auf ein Kissen.
    »Was ist hier los?«, wollte Vinca wissen.
    Ich hatte so eine leise Ahnung, wollte sie aber nicht laut aussprechen. Giguhl sprang für mich ein, indem er mich wütend anbrüllte. »Als sie den Zauber vermasselt hat, wird sie mir wahrscheinlich meine Fähigkeit geraubt haben, meine Gestalt zu verwandeln. Jetzt werde ich auf immer in diesem haarlosen Kadaver herumlaufen müssen!«
    Vinca tätschelte mir mitfühlend den Arm. »Weißt du, ich finde es wirklich erstaunlich, dass du so schlecht zaubern kannst.«
    Jetzt hatte ich genug. Meine Scham und mein schlechtes Gewissen verwandelten sich in Wut. »Was wollt ihr eigentlich von mir? Ich wurde von Vampiren erzogen. Schon vergessen? Die haben mich nie auf eine Magierschule geschickt oder wo auch immer die Hekate dieses ganze Zeug lernen.«
    Giguhl stand mühsam auf und kam bedrohlich auf mich zu. Ich schaltete die Ohren auf Durchzug, um nicht
einer weiteren Schimpftirade zuhören zu müssen. Ich musste wirklich dringend nachdenken.
    »… dieser Magier, den du erwähnt hast.« Ich hörte gerade noch den letzten Teil von dem, was Vinca sagte. Dann wurde es still im Zimmer. Ich blickte auf und stellte fest, dass mich der haarlose Kater – er sah wirklich grauenvoll aus – und die Nymphe erwartungsvoll anblickten.
    »Was?«, sagte ich.
    Vinca rollte mit den Augen. »Glaubst du, der Magier, von dem du mir erzählt hast, könnte dir da vielleicht weiterhelfen?«
    Mir wurde bewusst, dass sie vorgeschlagen hatte, ich solle Adam aufsuchen. Automatisch schüttelte ich den Kopf. Doch noch ehe ich den Mund aufmachen konnte, meldete sich Giguhl erneut lautstark zu Wort.
    »Ein Magier? Mir gegenüber hast du noch nie etwas von einem Magier erwähnt. Glaubst du nicht, dass er uns vielleicht doch helfen könnte?« Er sah mich so hoffnungsvoll an, dass ich ihn nur ungern enttäuschte. Aber Adam stellte keine echte Alternative für mich dar.
    »Kommt nicht in Frage. Der Kerl ist verrückt«, erwiderte ich und hoffte, dass die beiden das Thema damit fallenlassen würden.
    Doch stattdessen begannen sie gleichzeitig zu sprechen und versuchten, mich davon zu überzeugen, es doch zu probieren. Während ich ihnen mit einem Ohr zuhörte, erinnerte ich mich daran, dass Adam mir angeboten hatte, mich in die Magie einzuführen. Aber natürlich konnte ich nicht darauf zurückkommen. Ich wusste schließlich, dass er nicht alle Tassen im Schrank hatte.
    »Sabina, ruf ihn an«, flehte Giguhl. »Bitte! Ich will
nicht

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