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Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild

Titel: Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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Existenz vor euch verheimlichen?«
    »Natürlich wussten die Ältesten des Rates von dir. Doch erst nach den Vorfällen in letzter Zeit sahen sie es als notwendig an, dich ausfindig zu machen. Sie haben allerdings nur mir und einer weiteren Person die nötigen Informationen über dich gegeben.«
    Dutzende von Fragen schossen mir durch den Kopf. Ich begann mit der offensichtlichsten. »Was denn für Vorfälle?«
    Adam stand auf und begann im Zimmer auf und ab zu gehen. »Wie viel weißt du über das Praescarium Lilitu? «
    »Das ist jetzt merkwürdig«, erwiderte ich nachdenklich. »Du bist bereits der Zweite, der mich das in letzter Zeit gefragt hat.«
    »Wer noch?«
    Da ich ihm nicht erklären wollte, warum ich den Okkultladen aufgesucht hatte, zuckte ich mit den Schultern. »Egal. Ich habe jedenfalls immer geglaubt, diese Prophezeiungen seien nichts als Märchen.«
    »Ja und nein. Keiner hat sie jemals zu Gesicht bekommen. Das Buch wird von einer Geheimgesellschaft bewacht, die kaum jemand kennt.«
    »Von der Nod-Kaste?«
    Seine Augen wurden schmal. »Was weißt du darüber?«, fragte er.
    »Eigentlich nichts. Wie gesagt, bisher habe ich das alles für ein Ammenmärchen gehalten.«
    »Die Kaste ist streng geheim, und was ich bisher so von
ihnen gehört habe, wollen sie das auch bleiben. Was das Buch betrifft, handelt es sich um eine Sammlung von Prophezeiungen.«
    »Und?« Sein mysteriöses Gerede beeindruckte mich nicht im Geringsten. Bisher klang das Ganze nach einer schlechten Version von Nostradamus.
    »Und«, fuhr er fort, »einige der Prophezeiungen haben sich als wahr erwiesen.«
    »Einen Moment mal. Ich dachte, niemand hätte sie je zu Gesicht bekommen. Woher will man dann wissen, dass sie sich als wahr erwiesen haben?«
    »Unter den Anführern der verschiedenen Geschlechter gibt es eine mündliche Überlieferung, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Deshalb sind ihnen auch einige der Prophezeiungen bekannt – zumindest mehr oder weniger.«
    Ich runzelte die Stirn. Ich konnte mich noch gut daran erinnern, wie meine Großmutter abgewunken hatte, als ich ihr von dem Buch erzählt hatte. Falls Adam die Wahrheit sagte, dann musste auch sie Zugang zu einigen dieser Prophezeiungen haben. Wenn ich an meine neuesten Entdeckungen dachte, würde es mich allerdings nicht wundern, wenn sie auch diese Tatsache geheimgehalten hatte.
    »Und um welche Art von Prophezeiungen handelt es sich genau?«
    »Um große Dinge wie Kriege oder das zweite Erscheinen Liliths auf Erden.«
    »Verstehe.« Offensichtlich hatte Adam doch nicht alle Tassen im Schrank. »Und was davon ist eingetreten?«
    »In den letzten Monaten sind mehrere Magier spurlos verschwunden.«

    Mein Magen fühlte sich schlagartig so an, als würde ich von einem zehnstöckigen Haus in die Tiefe stürzen. »Verschwunden? Spurlos?«
    »Ja. Einfach so. Niemand hat sie gesehen, und ihre Leichen wurden auch nicht entdeckt«, erklärte er. »Außerdem gibt es eine zugegebenermaßen recht vage Prophezeiung, die sich nach Ansicht unseres Rates auf dieses Verschwinden beziehen könnte.«
    Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, diese Nachricht zu verdauen, um antworten zu können. Wenn der Rat der Hekate bereits über das Verschwinden der Magier informiert war, durfte ich Adam auf keinen Fall erzählen, was sich auf dem Weingut der Dominae abspielte. Denn dann würde er wahrscheinlich aus dem Gebäude stürmen und es würde zu einem weiteren Krieg kommen.
    Adam musterte mich ein wenig argwöhnisch. Er sah so aus, als befürchte er, ich könnte jeden Augenblick aufspringen und ohne ein weiteres Wort in der Nacht verschwinden. »Ich weiß, das klingt alles etwas unwahrscheinlich. Aber so ist mein letzter Kenntnisstand«, sagte er.
    »Ich glaube dir«, erwiderte ich. Zumindest wusste ich jetzt mit letzter Sicherheit, dass er tatsächlich vom Rat geschickt worden war. Aber der Grund, aus dem sie ihn entsandt hatten, leuchtete mir noch immer nicht ein. »Und was sollst du machen?«
    Er kam zu mir und setzte sich in den Sessel mir gegenüber. Einen Moment lang betrachtete er mich über den schlafenden Giguhl hinweg. »Ich soll die Magier wiederfinden. Und ich glaube, dass du mir dabei helfen kannst.«

    Ich blinzelte verwundert und wandte dann hastig den Blick ab.
    »Sabina? Was verschweigst du?«
    Scheiße. Plötzlich erinnerte ich mich wieder an eine Szene aus dem Krankenraum: eine schwarzhaarige Frau, die man ans Bett gefesselt hatte. Schläuche und

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