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Rote Lilien

Rote Lilien

Titel: Rote Lilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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schnell wie ihre kleinen Beinchen es ihr erlaubten.
    »Langsam, Herzchen.« David ging ihr entgegen, nahm sie hoch und warf sie in die Luft. Lily tätschelte ihm mit beiden Händen das Gesicht und brabbelte etwas, doch dann streckte sie die ğrmchen nach Harper aus. »Wie immer. Ich bin abgemeldet, wenn du in der Nähe bist.«
    »Gib sie mir.« Harper setzte das Kind auf seine Hüfte, wo es vor Freude mit den Beinen strampelte. »Hallo, kleine Maus.« Sie strahlte ihn an und legte ihren kleinen Kopf an seine Schulter.
    »Verräterin«, meinte Hayley zu ihrer Tochter, als sie am Kutscherhaus angekommen war. »Wir machen einen Spaziergang und führen ein ernstes Gespräch unter Frauen, aber kaum siehst du zwei attraktive Männer, lässt du mich stehen und fängst an zu flirten.«
    »Warum lässt du Lily nicht bei Harper, ziehst dir einen scharfen Fummel an und fährst mit mir nach Memphis?«, fragte David.
    »Oh, ich ...«
    »Aber ja.« Harper versuchte so gleichgültig wie möglich zu klingen, während er Lily auf dem Arm schaukelte. »Sie kann ruhig bei mir bleiben. Und wenn du ihr Reisebett rüberbringst, lege ich sie hin, wenn sie müde wird.«
    »Das ist nett von dir, aber es war ein langer Tag. Ich habe keine rechte Lust auf eine Fahrt nach Memphis.«
    »Laschen und Luschen, Lily.« David beugte sich vor, um ihr einen Kuss zu geben. »Ich bin von lauter Laschen und Luschen umgeben. Dann mache ich jetzt besser einen Abflug. Bis morgen.«
    »Ich pass gern auf sie auf, wenn du ausgehen willst«, beharrte Harper. »Nein. Ich werde sie heute mal früh ins Bett bringen und mich dann auch gleich schlafen legen. Warum gehst du eigentlich nicht?«
    »Zu heiߟ«, erwiderte er, weil diese Ausrede alle Einwände abzudecken schien. »O ja, das ist es. Aber wenn du noch länger die Tür auflässt, nützt dir die Klimaanlage nichts mehr. Komm her, Lily.« Doch als sie versuchte, Lily an sich zu nehmen, wich diese zurück und klammerte sich an Harper wie Efeu an einen Baum. Und dann brabbelte sie etwas, das wie »Pa-pa« klang. Hayley wurde rot und lachte verlegen. »Das hat nichts zu bedeuten. Pa-pa, lässt sich eben am einfachsten sagen, das ist alles. Zurzeit sind viele Dinge >Pa-pa<.Komm schon, Lily.« Dieses Mal schlang sie die Arme um Harpers Hals, als wollte sie ihn erwürgen, und fing an zu weinen. »Willst du nicht für eine Weile reinkommen?«
    »Nein, nein«, sagte sie schnell. »Wir haben nur einen kleinen Spaziergang gemacht, und sie muss noch baden, bevor ich sie hinlege.«
    »Ich gehe mit euch zurück.« Er küsste Lily auf die Wange und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sie lachte und schmiegte sich an ihn. »Sie kann nicht alles haben, was sie will.«
    »Das wird sie noch früh genug lernen.« Er griff hinter sich und zog die Tür zu.
    Hayley badete ihre Tochter und brachte sie ins Bett, was sie für eine Weile ablenkte Zuerst versuchte sie zu lesen, dann setzte sie sich vor den Fernseher. Als sie feststellte, dass sie weder für das eine noch das andere die notwendige Ruhe fand, legte sie ein Yoga-Video ein, das sie im Einkaufszentrum gekauft hatte. Nach einer Weile ging sie in die Küche hinunter und holte sich ein paar Kekse. Als sie wieder oben war, stellte sie Musik an und machte sie gleich darauf wieder aus. Um Mitternacht war sie immer noch nervös und unruhig. Schließlich gab sie es auf und ging auf den Balkon hinaus, um die warme Nacht zu genießen. Im Kutscherhaus war noch Licht. Vermutlich das Licht in seinem Schlafzimmer, dachte sie. Sie war noch nie im ersten Stock des Häuschens gewesen, den er »mein Loft« nannte. Wo er schlief. Wo er jetzt vermutlich im Bett lag und ein Buch las. Nackt. Sie hätte nicht ausgerechnet diesen Weg mit Lily nehmen sollen. Es gab so viele Wege im Garten, aber sie musste natürlich geradewegs auf das Kutscherhaus zulaufen. Genauso vernarrt in ihn wie ihre Tochter. Als sie um die Kurve gebogen war und ihn gesehen hatte, hatte sie weiche Knie bekommen. Seine muskulöse Brust, die sonnengebräunte Haut, das Haar feucht und lockig. Das lässige Lächeln auf seinen Lippen, während er einen Schluck Bier aus seiner Flasche trank. Er hatte so verdammt sexy ausgesehen, wie er in der Tür des Kutscherhauses gestanden war, umgeben von Blumen und der schwülen Hitze des Nachmittags. Hayley hatte sich gewundert, dass sie überhaupt in der Lage gewesen war, ein paar verständliche Wörter von sich zu geben, obwohl ihr Körper die ganze Zeit über von oben bis unten gekribbelt

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