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Rote Lilien

Rote Lilien

Titel: Rote Lilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hattest jetzt seit über einem Jahr keine Beziehung mehr.«
    »Zwei Jahre kommt eher hin.« Das verlangte einen zweiten Schluck aus der Wasserflasche. »Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Es ist ja nicht so, dass ich keine Gelegenheit habe, mit Männern auszugehen. Kennst du Wyatt, Mrs Bentleys Sohn? Vor ein paar Wochen hat er seiner Mutter eine Blumenampel zum Geburtstag gekauft und dabei ziemlich heftig mit mir geflirtet. Er hat mich gefragt, ob ich mit ihm essen gehe.«
    »Er sieht gar nicht mal schlecht aus.«
    »Ja, und seine Muskeln sind auch nicht zu verachten. Ich wollte schon zusagen, aber dann hatte ich keine Lust, des ganzen Aufwands und so, und habe ihm einen Korb gegeben.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, bist du diejenige gewesen, die mich fast zur Tür rausgetragen hat, als ich meine erste Verabredung mit Logan wegen des ganzen Aufwands und so absagen wollte.«
    »Stimmt.« Hayley lächelte.
    »Ich reiߟ den Mund immer viel zu weit auf.« Bevor sich Stella daranmachte, Pflanzen auszuwählen, band sie ihr lockiges, rotes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen. »Vielleicht bist du ja einfach nur ein bisschen nervös, weil du so lange nicht mit einem Mann ausgegangen bist.«
    »Was Verabredungen angeht, war ich noch nie nervös. Ich gehe gern mit Männern aus, das hat zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört. Und ich weiߟ auch, dass du oder Roz oder David auf Lily aufpassen würden, wenn ich eine Verabredung hätte.« Und deshalb bekam sie auch gleich wieder Gewissensbisse wegen der gehässigen Gedanken, die ihr durch den Kopf geschossen waren. »Ich weiߟ, dass es ihr bei euch gut gehen würde, und daher ist das auch keine Entschuldigung. Aber irgendwie kann ich mich einfach nicht dazu aufraffen.«
    »Vielleicht hast du hier einfach noch niemanden getroffen, der so interessant ist, dass du deinen Hintern in Bewegung setzt.«
    »Da könntest du Recht haben.« Hayley trank noch einen Schluck aus der Wasserflasche und nahm all ihren Mut zusammen. »Stella, die Sache ist die ...« Als Hayley nicht weitersprechen wollte, sah Stella von dem Tischgarten auf, den sie gerade zusammenstellte. »Was ist los?«
    »Zuerst musst du versprechen, nein, dass du niemandem etwas davon erzählst. Nicht einmal Logan. Du darfst nichts sagen.«
    »In Ordnung.«
    »Schwörst du es?«
    »Ich werde nicht in meine Hand spucken, Hayley. Du wirst es mir schon so glauben müssen.«
    »Also gut.« Sie ging den Gang zwischen den Tischen hinunter und wieder zurück. »Die Sache ist die: Ich mag Harper.« Stella nickte ihr aufmunternd zu. »Ja, klar. Ich auch.«
    »Nein ...« Hayley schämte sich in Grund und Boden, weil sie es aussprechen musste. Sie stellte die Wasserflasche auf den Tisch und schlug die Hände vors Gesicht. »Himmel.« Stella brauchte fast eine Minute, bis ihr klar wurde, was Hayley sagen wollte. »Oh«, sagte sie, während sie die Augen aufriss. »Oh. Oh«, wiederholte sie, wobei sie jede Silbe in die Länge zog. Dann spitzte sie die Lippen. »Oh.«
    »Wenn das alles ist, was du dazu zu sagen hast, werde ich dir jetzt eine scheuern.«
    »Ich versuche doch nur, es zu begreifen.«
    »Es ist Wahnsinn. Ich weiߟ, dass es Wahnsinn ist.« Hayley lieߟ die Hände fallen. »Ich weiߟ, dass es nicht recht ist. Es ist völlig undenkbar. Aber ich ... vergiss, dass ich was gesagt habe. Lösch es einfach aus deinem Gedächtnis.«
    »Ich hab doch gar nicht gesagt, dass es Wahnsinn ist. Es kommt nur so plötzlich. Und was meinst du mit >es ist nicht recht    »Er ist der Sohn von Roz. Roz, die Frau, die mich von der Straße geholt hat.«
    »Oh, du meinst damals, als du ohne einen Penny in der Tasche, splitternackt und an einer unbekannten, auszehrenden Krankheit leidend, an ihre Tür geklopft hast? Es war eine gute Tat von Roz, dich ins Haus zu holen, dir etwas zum Anziehen zu geben und dich mit Hühnerbrühe zu füttern.«
    »Ich darf doch ein bisschen übertreiben, wenn ich mich zum Narren mache, oder?«, fuhr Hayley sie an. »Aber sie hat mich in ihr Haus aufgenommen und mir einen Job angeboten. Sie hat mir und Lily ein Zuhause gegeben, und was tue ich? Ich überlege, wie ich es anstellen soll, ihren Erstgeborenen in mein Bett zu zerren.«
    »Wenn du dich zu ihm hingezogen fühlst ...«
    »Am liebsten würde ich ihm die Kleider vom Leib reiߟen. Ihm Honig über den ganzen Körper gießen und dann Zentimeter für Zentimeter ablecken. Ihm ...«
    »Schon gut.« Stella hob abwehrend eine Hand und legte die

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