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Rote Lilien

Rote Lilien

Titel: Rote Lilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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eigentlich »Highballs«?, fragte sie sich gähnend, während sie sich in die Sofakissen kuschelte. Weil die Gläser so hoch waren? Sie nahm sich vor, es irgendwann einmal nachzuschlagen. Wie es wohl wäre, eines dieser unglaublichen Kleider zu tragen und über die Tanzfläche zu schweben, während rundherum Art deco glitzerte? Ihr Partner würde natürlich einen Smoking tragen. Harper sah bestimmt klasse aus in so einem Teil. Und wenn sie beide in Begleitung kommen und sich dann plötzlich sehen würden? Inmitten all des Flitters treffen sich ihre Blicke. Und sie wissen, dass sie füreinander bestimmt sind. Sie würden tanzen, und dann würde alles andere um sie herum verschwimmen. So war es in den Schwarzweiߟfilmen immer. Es musste gar nicht kompliziert sein, alles, was die Liebenden voneinander trennte, konnte aus dem Weg geschafft oder überwunden werden. Und dann würde es nur noch sie beide geben, während die Musik immer lauter wurde. Sie würden sich in den Armen liegen, ihre Lippen würden sich immer näher kommen und sich dann in einem perfekten Filmkuss treffen. Die Art von Kuss, die man bis in die Fuߟspitzen spürte, die Art von Kuss, die bedeutete, dass man sich bis in alle Ewigkeit lieben würde.
    Ein zärtlicher Kuss, sanft, so sanft, während seine Hand über ihr Haar strich, dann leidenschaftlicher, während sie ihre Arme um seinen Nacken schlang. Auf die Zehenspitzen, damit sie sich an ihn schmiegen konnte. Ihre Körper passten so wunderbar zusammen. Nach der Abblende würden sich seine Hände über ihren Körper bewegen, sie überall dort berühren, wo es kribbelte. ߟber Seide und Haut streicheln, bis sich ihre Lippen wieder trafen, dieses Mal mit kleinen Seufzern und Geflüster. Sein Kuss war so wild und zügellos, dass er ihren ganzen Körper erfasste, alles in ihr weckte, ihr Herz schneller schlagen lieߟ. Und überall, wo sie sich kalt und erschöpft angefühlt hatte, wurde es warm, weil sie ihn begehrte und begehrt wurde. Kerzen flackerten. Rauch und Schatten. Der Duft von Blumen erfüllte den Raum. Lilien, es mussten Lilien sein.
    Die Blumen, die er ihr gebracht hatte, fleischig, rot und sinnlich. Seine dunkelbraunen Augen, in denen sie sich verlor, sagten ihr alles, was sie hören wollte. Dass sie schön war, dass sie ihm alles bedeutete. Als sie sich gegenseitig entkleideten, bauschte sich ihr Abendkleid zu einer glitzernden weiߟen Wolke vor dem tiefen Schwarz seiner Smokingjacke. Nackte Haut auf nackter Haut, endlich. Weich und glatt. Goldstaub und Milch. Ihre Hände glitten über seine Schultern, über seinen Rücken, damit sie spüren konnte, wie sich seine Muskeln anspannten, während sie ihn erregte. Wie er sie berührte, so voller Begehren, so voller Sinnlichkeit. Sie zitterte vor Erwartung, als er sie mit seinen starken Armen hochhob. Er legte sie auf das große, weiߟe Bett, dessen Laken so weich wie Wasser waren, und lieߟ sich neben sie sinken. Seine Lippen strichen über ihre Kehle und wanderten zu ihrer Brust, was ihre Leidenschaft noch mehr entfachte. Das Ziehen in ihrem Unterleib wurde immer stärker und lieߟ sie seinen Namen stöhnen.
    Kerzenlicht. Flackernde Flammen im Kamin. Blumen. Keine Lilien, sondern Rosen.
    Seine Hände waren glatt und weich - die Hände eines Gentlemans. Reiche Hände. Sie dehnte und reckte sich unter ihnen, gab ein leises Schnurren von sich, das tief aus ihrer Kehle kam. Die Männer mochten es, wenn ihre Huren stöhnten und schrien. Sie lieߟ die Hand prüfend nach unten gleiten. Er ist bereit, dachte sie, mehr als bereit. Aber sie würde ihn noch ein wenig auf die Folter spannen. Die Ehefrauen lagen passiv da und ertrugen stumm, was die Männer mit ihnen anstellten, nur, damit es endlich vorbei war. Sie nicht.
    Deshalb kamen sie zu ihr. Deshalb brauchten sie sie. Deshalb zahlten sie.
    Sie warf ihre blonden Locken zurück und wälzte sich mit ihm in den Kissen, bot ihm ihre Brüste und ihre Hüften dar, drehte ihn herum, damit sie mit der Zunge an seinem Körper hinuntergleiten konnte, um das zu tun, was seine prüde und ach so anständige Frau nie tun würde. Sein Keuchen und Stöhnen erfüllte sie mit Genugtuung und Stolz. Seine Hände hatten sich in ihrem Haar verkrallt und zerrten daran, während sie ihm Lust bereitete. Sein Körper war fest und muskulös, und so hatte auch sie ein gewisses Vergnügen dabei. Doch selbst wenn er so fett wie ein Schwein gewesen wäre, hätte sie ihm eingeredet, dass er ein Gott für sie war.

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