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Rote Lilien

Rote Lilien

Titel: Rote Lilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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so launisch, was gar nicht zu mir passt. Irgendwie zickig, aber da es sich genau so angefühlt hat, habe ich mir nichts dabei gedacht. Mein Gott, was soll ich denn jetzt machen?«
    »Ganz ruhig bleiben«, riet Harper. »Wir kümmern uns schon drum.«
    »Du hast gut reden«, fuhr sie ihn an. »Schließlich bist du ja nicht von einem psychopathischen Geist besessen.«

7. Kapitel
    »Fast wie in alten Zeiten«, meinte Stella, als sie es sich im Wohnzimmer im ersten Stock mit Roz und Hayley und einer Flasche gekühltem Weiߟwein gemütlich machte. »Jetzt würde ich Lily ihr Abendessen machen.« Roz goss den Weiߟwein ein und nahm sich ein paar gezuckerte grüne Trauben von der kalten Platte, die David zusammengestellt hatte. »Hayley, du weiߟt, dass sie in guten Händen ist. Sie bekommt ordentlich zu essen und wickelt die Männer um ihren kleinen Finger.«
    »Außerdem kann Logan dann schon mal üben. Wir überlegen gerade, ob wir nicht noch ein Kind wollen.«
    »Wirklich?« Zum ersten Mal seit Stunden konnte sich Hayley wirklich freuen. »Das ist ja groߟartig. Ihr werdet ein wunderschönes Baby bekommen, und Gavin und Luke werden sich über einen Bruder oder eine Schwester sicher furchtbar freuen.«
    »Es ist noch nichts entschieden, aber eigentlich sind wir beide der Meinung, dass wir es versuchen sollten.«
    »Geht's dir jetzt besser?«, fragte Roz an Hayley gewandt. »Ja. Tut mir Leid, dass ich mich vorhin so habe gehen lassen.«
    »Ich glaube, du hast Nachsicht verdient. Und etwas Abstand von der ganzen Sache. Du wolltest ja partout nicht über das reden, was Harper als Auslöser bezeichnet hat über was du und Harper euch gestritten habt. Du hast ein bisschen Zeit gebraucht, um dich auszuweinen und dich zu beruhigen, und die hast du auch bekommen.«
    »Mehr als zur Genüge. Männer ergreifen sofort die Flucht, wenn eine Frau hysterisch wird.«
    »Was ja, glaube ich, genau das war, was du wolltest.« Roz zog die Augenbrauen hoch und nahm sich noch eine Traube. »Mit Mitch wolltest du nicht darüber sprechen. Weder über das, worüber ihr gestritten habt, noch über das, was du zu Harper gesagt hast - oder besser, was Amelia zu ihm gesagt hat.«
    Hayley vermied es, Roz in die Augen zu sehen, und starrte so unverwandt auf die Platte, als wäre zwischen den feucht glänzenden Trauben und den fächerförmig aufgeschnittenen Erdbeeren ein Heilmittel gegen Krebs zu finden. »Ich verstehe nicht, warum es so wichtig ist, was gesagt wurde. Wichtig ist doch nur, dass es passiert ist. Ich glaube, wir sollten alle ...«
    »Es reicht jetzt mit dem Unsinn.« Roz' Stimme war so mild wie die Nachtluft. »Alles ist wichtig, jedes Detail. Ich habe Harper nicht gedrängt, aber das werde ich schon noch. Allerdings würde ich es lieber von dir hören, da wir in dieser Sache am tiefsten drinstecken. Also schluck deinen Stolz, oder was auch immer es ist, herunter und spuck-ŸŸs aus.«
    »Es tut mir so Leid, Roz. Ich habe dein Vertrauen missbraucht.«
    »Wie das?« Hayley trank sich mit einem großen Schluck Wein Mut an. »Ich habe mit Harper geflirtet.«
    »Und?«
    »Und?« Hayley verschlug es für einen Moment die Sprache. »Du hast mich hier aufgenommen, mich und Lily. Du hast uns behandelt, als würden wir zur Familie gehören. Mehr als das. Du hast ...«
    »Und bring mich nur nicht dazu, es zu bereuen, indem du Bedingungen daran knüpfst, die ich nie gestellt habe. Harper ist erwachsen und trifft seine eigenen Entscheidungen, und das gilt auch für die Frauen in seinem Leben. Wenn du mit ihm geflirtet hast, hat er mit Sicherheit auch gewusst, ob er es beenden oder mitmachen soll.« Als Hayley keine Antwort gab, lehnte sich Roz mit ihrem Weinglas in der Hand zurück und zog die Beine an. »Und wenn ich mich in meinem Sohn nicht sehr täusche, hat er wohl begeistert mitgemacht.«
    »Es ist in der Küche passiert. Ich habe die Initiative

    ergriffen. Wir haben uns nur geküsst«, beeilte Hayley sich hinzuzufügen, als ihr klar wurde, wie sich das anhörte. »Lily war auch da, und es war das erste Mal ...«
    »In der Küche«, murmelte Roz. »Ja. Verstehst du jetzt?« Hayley schüttelte sich. »Und in der gleichen Nacht nimmt sie die Küche auseinander.
    Da ist mir klar geworden, dass so etwas nicht passieren darf, nur weil ich auf ihn ... weil ich mich zu Harper hingezogen fühle. Ich habe ihm gesagt, dass ich kein Interesse mehr an ihm habe, und das hat ihn vermutlich sehr gekränkt. Aber besser, er ist gekränkt, als dass

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