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Rote Lilien

Rote Lilien

Titel: Rote Lilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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noch etwas passiert.«
    »Mhm.« Roz nickte, während sie Hayley über den Rand ihres Glases hinweg musterte. »Er hat es wohl nicht sehr gelassen aufgenommen.«
    »Das könnte man so sagen. Daher habe ich dann so getan, als wäre es keine große Sache.« Sie stellte ihr Glas ab, damit sie mit beiden Händen gestikulieren konnte. »Da ist er geschmacklos geworden, worüber ich mich geärgert habe. Weil es nicht so war. Es war nur ein Kuss. Na ja, zwei vielleicht«, verbesserte sie sich. »Schließlich haben wir uns ja nicht die Kleider vom Leib gerissen und leidenschaftlichen Sex auf dem Küchenboden gehabt.«
    »Wäre ziemlich schwierig geworden, da Lily ja da war.«
    »Genau. Aber trotzdem, so bin ich nicht, obwohl ich so mit Lily schwanger geworden bin. Und es sieht vielleicht so aus, als wäre ich eine Schlampe, aber ...«
    »Nein, tut es nicht«, warf Stella ein.
    »Nicht eine Sekunde. Wir wissen alle, wie es ist, wenn man jemanden braucht. Egal, ob für eine Nacht oder länger. Mir persönlich wäre es egal, wenn du so über eine meiner Freundinnen sprechen würdest - oder über mich.« Roz lächelte, beugte sich vor und stieߟ mit Stella an. »Gut gebrüllt, Löwe.«
    »Danke.«
    »Wo war ich stehen geblieben?«, fragte Hayley nach einem Moment.
    »Du hast mit Harper gestritten«, half Stella aus. »Du Schlampe.« Hayley musste lachen. »Genau. Wir haben uns gestritten, und dann ist es passiert. Ich bin irgendwie in den Hintergrund getreten, und dann kamen Worte aus meinem Mund, die ich gar nicht sagen wollte. Dass Männer alle Lügner und Betrüger seien, nur mit mir ins Bett wollten und mich wie eine Hure behandelten. Es war gemein, und es hat nicht gestimmt. Vor allem nicht bei Harper.«
    »Zuerst einmal musst du dir bewusst machen, dass du gar nichts gesagt hast«, erinnerte sie Stella. »Und dass es genau zu dem passt, was wir von ihr wissen, und zu ihrem Verhaltensmuster. Männer sind der Feind, und Sex ist ein Auslöser.«
    »Als ihr gestritten habt - bevor Amelia sich eingemischt hat -ŸŸ, hat Harper etwas gesagt, um dich zu verletzen.« Hayley griff nach ihrem Glas und sah Roz an.
    »Er meinte es nicht so, wie ich es aufgefasst habe.«
    »Du brauchst dich nicht für ihn zu entschuldigen.« Roz legte den Kopf auf die Seite. »Wenn er perfekt wäre, wäre er nicht mein Sohn. Die Sache ist die: Du hast dich billig gefühlt, woraufhin Amelia eingegriffen hat.«
    »Roz, ich werde das mit Harper nicht weiterverfolgen. Das zwischen uns.«
    »Wirklich?« Roz runzelte die Stirn.
    »Hast du was an ihm auszusetzen?«
    »Nein.« Hayleys Blick huschte zu Stella, die ihr mit einem Lächeln und einem Achselzucken antwortete. »Nein, das ist es nicht.«
    »Dann fühlst du dich also zu ihm hingezogen, du hast nichts an ihm auszusetzen, aber du hast Schluss gemacht, bevor es überhaupt richtig angefangen hat. Kannst du mir mal sagen, warum?«
    »Na ja, weil er ...«
    »...mein Sohn ist?«, beendete Roz den Satz. »Dann hast du was an mir auszusetzen?«
    »Nein!« Hayley war mit ihrem Latein am Ende und vergrub das Gesicht in den Händen. »Gott, ist das peinlich.«
    »Ich gehe davon aus, dass ihr beide das zwischen euch regelt und mich völlig aus der Sache heraushaltet. Allerdings werde ich mir als seine Mutter eine Bemerkung erlauben. Wenn er wüsste, dass du ihn fallen lässt, nur um ihn davor zu schützen, dass ihm vielleicht etwas passiert, würde er dir die Hölle heiߟ machen. Und ich würde ihm herzlich zu seiner Entscheidung gratulieren.«
    »Du wirst es ihm aber nicht sagen.«
    »Es ist nicht meine Aufgabe, das zu tun. Das wirst du übernehmen.« Sie stand auf.
    »Ich werde jetzt nach unten gehen und beim Abendessen mit Mitch über die Sache sprechen. Das gibt dir dann noch etwa eine Stunde Zeit zum Schmollen. Und danach erwarte ich von dir, dass du dich zusammenreiߟt.« Stella hob ihr Glas, als Roz den Raum verlieߟ, und trank einen großen Schluck Wein. »Sie ist einfach groߟartig, nicht wahr?«
    »Du warst mir nicht gerade eine große Hilfe.«
    »Doch, war ich. Ich stimme dem, was sie am Ende gesagt hat, voll und ganz zu, aber ich habe mir auf die Zunge gebissen. Und deshalb bin ich dir eine große Hilfe gewesen, weil ich den Mund gehalten habe. Du machst das übrigens ganz gut mit dem Schmollen«, fügte sie hinzu. »Obwohl erst ein paar Minuten von der Stunde um sind.«
    »Vielleicht solltest du besser wieder den Mund halten.«
    »Ich bin deine Freundin, Hayley.«
    »Komm, hör auf.«
    »Und

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