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Rote Lippen - jede Sünde wert

Rote Lippen - jede Sünde wert

Titel: Rote Lippen - jede Sünde wert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HEIDI BETTS
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sehr viel. Man muss nur darauf achten, dass er sich nicht wehtun kann, wenn er aufwacht und sich vielleicht hin und her rollt.“
    „Warum haben Sie dann gemeint, es sei keine so tolle Idee?“ Fragend sah er sie an, während sie gemeinsam die Treppe wieder hinuntergingen.
    „Das meinte ich nicht in Bezug auf Bradley. Ich hatte nicht vor, über Nacht wegzubleiben, schon gar nicht hier bei Ihnen.“
    Als ihr klar wurde, wie sich das anhörte, fuhr sie hastig fort, in der Hoffnung, dass ihm die Anzüglichkeit nicht aufgefallen war: „Bradley hat kaum noch Windeln und Trockenmilch. Und ich habe keine Waschsachen dabei.“ Sie schob die Hände in die Hosentaschen und sah an sich hinunter. „Und selbst wenn ich diese Nacht irgendwie überstehe, sehe ich morgen wie eine Stadtstreicherin aus, die sich nicht waschen konnte und in ihren Kleidern schlafen musste.“
    Amüsiert verzog er den Mund. „Haben Sie vergessen, mit wem Sie reden?“ Er schob ihr einen Notizblock und einen Stift zu, die auf dem Küchentresen lagen. „Hier. Schreiben Sie genau auf, was Sie brauchen, so ausführlich wie möglich. Markenname, Menge, Schuhgröße und Kleidergröße. Noch heute Abend wird alles angeliefert, zusammen mit Ihrem Wagen.“
    „Mein Wagen?“ Skeptisch sah sie ihn an. Was für schöne braune Augen er hat . „Haben Sie sich das auch gut überlegt? Haben Sie keine Angst, dass ich mich mitten in der Nacht mit Bradley davonmache?“
    „Das hört sich ja schrecklich an. Selbst wenn es zwingende Gründe dafür gibt, dass Sie hier übernachten, so sind Sie doch immer noch Gast und keine Gefangene. Außerdem haben Sie mir Ihr Wort gegeben, dass Sie bis morgen bleiben. Und ich vertraue Ihnen.“
    „Warum eigentlich? Sie kennen mich doch gar nicht.“ Wieso war er jetzt davon überzeugt, dass sie es nicht auf die Millionen der Jarrods abgesehen hatte?
    „Wahrscheinlich weil Sie eine ganze Menge auf sich genommen haben, um einem fremden Mann zu sagen, dass er ein Kind hat, von dem er bisher nichts wusste. Und zwar nur, weil Sie der Meinung sind, dass er es wissen sollte. Außerdem …“, er trank das Glas aus und stellte es auf dem Glastisch ab, „sagt man nicht, dass man seinen Freunden nahe sein, seine Feinde aber umarmen soll?“
    Am nächsten Morgen nahm Haylie Bradley schon früh hoch. Nicht weil der Kleine sie aufgeweckt, sondern weil sie sich die ganze Nacht schlaflos hin und her gewälzt hatte. So vieles war ihr durch den Kopf gegangen. Die jetzige Situation konnte sie überhaupt nicht einschätzen, und das beunruhigte sie sehr.
    Doch nachdem sie geduscht hatte, sah die Welt schon nicht mehr so grau aus. Vor allem wenn sie die Auswahl an Kleidungsstücken und Schuhen ansah, die sie auf dem Bett ausgebreitet hatte. Trevor hatte sein Wort gehalten und von Jarrod Manor all das kommen lassen, was sie zögernd aufgelistet hatte. Als der junge Mann gegangen war, hatte sie fassungslos auf all das gestarrt, was er mitgebracht hatte. Da war nicht nur Kleidung in reicher Auswahl, sondern auch ein Essen für zwei von einem der exklusiven Restaurants des Resorts. Außerdem – Trevor hatte sie kurz ans Fenster gewunken – stand tatsächlich ihr Auto vor der Tür.
    Als sie sah, wie Trevor dem jungen Mann einen Fünfzigdollarschein zusteckte, war sie kurz zusammengezuckt. Sie wusste zwar, dass die Jarrods Geld hatten, aber diese Geste hatte sie dann doch erschreckt. Auch sie gab immer Trinkgeld, aber in der Höhe … Nun ja, hier lebte man eben auf großem Fuß. Davon konnte sie sich auch überzeugen, als sie genauer betrachtete, was Trevor alles hatte kommen lassen. Alle Dinge, die sie aufgeschrieben hatte, hatte er in mehrfacher Ausfertigung bestellt: Kleider, Röcke, Hosen, Pullover, Unterwäsche, dazu alles, was ein Baby von vier Monaten brauchte, um auf Wochen hinaus versorgt zu sein.
    Mit sehr gemischten Gefühlen hatte sie alles betrachtet und fühlte sich fast wie in dem Film „Pretty Woman“. Auch Trevor schien nur mit den Fingern schnipsen zu müssen, und schon war alles da. Wie im Märchen. Welche Chance hatte sie unter diesen Umständen, Bradley zu behalten, falls sich herausstellen sollte, dass er wirklich ein Jarrod war? Und daran zweifelte sie nicht. Wenn Trevor seine Ansprüche geltend machte, dann würde es ihm ein Leichtes sein, das Gericht zu überzeugen, dass das Kind ihm zugesprochen werden musste.
    Bei diesem Gedanken wurde Haylie ganz elend. Und doch, auch wenn sie weder Geld noch die Macht hatte, um um

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