Rote Lippen - jede Sünde wert
Holz gefertigt und fügten sich perfekt in die Umgebung ein. Sie hatte recht, dieses Grundstück war Trevors Eigentum, grenzte aber direkt an den großen Besitz vom Jarrod Ridge . Während das breite Garagentor auf Druck der Fernbedienung langsam hochrollte, sah Trevor Haylie ernst an. „Das ist mein Haus. Ich wollte es Ihnen zeigen und Ihnen die Gelegenheit geben, sich mit der unmittelbaren Umgebung vertraut zu machen, bevor Sie meine Einladung endgültig ablehnen.“
Dass sie kurz davor war, ihm eine gehörige Abfuhr zu erteilen, war nicht zu übersehen. Ihre Nasenflügel bebten, und sie sah ihn so wütend an, als wolle sie sich auf ihn stürzen. Wahrscheinlich rettete ihn nur das Kind, das hinten schlief und das Haylie sicher nicht aufwecken wollte. Doch er wandte den Blick nicht ab, sodass sie schließlich kurz die Lippen zusammenpresste und dann zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorstieß: „Einladung? Dass ich nicht lache! Sie meinen wohl ‚Befehl‘!“
Trevor ahnte, dass es besser war, darauf keine Antwort zu geben. Wortlos ließ er den Wagen in die Garage rollen, stieg aus und half Haylie, das Kind und die Wickeltasche von der Rückbank zu nehmen. Immer noch schweigend zeigte er ihr die Räume des Erdgeschosses, was Haylie unwillig zur Kenntnis nahm.
Erst als sie Bradley die Windeln gewechselt und ihm die Flasche gegeben hatte, kam sie auf das Gespräch zurück. Der Kleine lag auf einer Decke in der Mitte des großen Wohnzimmers, beschäftigte sich mit seinem Spielzeug und brabbelte vergnügt vor sich hin. Trevor hatte inzwischen Feuer im Kamin gemacht und sah Haylie abwartend an, die auf der anderen Seite des Raums stand und immer noch vor Wut schäumte. Auch der atemberaubende Blick auf die Berge, deren Schneekuppen in der späten Nachmittagssonne rosa glänzten, hatte ihren Zorn nicht mildern können.
„Habe ich nicht recht? Sie haben uns doch befohlen, hier zu wohnen.“
„Aber nein. Das würde ich niemals tun“, versuchte Trevor sie zu besänftigen. Sicher, er könnte sie dazu zwingen, aber ihm war es lieber, wenn sie freiwillig blieb. Er ging in die Küche, die, nur durch einen Granittresen getrennt, direkt an den Wohnraum grenzte, nahm zwei Gläser aus dem Schrank und eine Flasche Merlot aus dem Weinregal. „Ich bitte Sie, ein paar Tage zu bleiben“, fuhr er fort, während er nach dem Korkenzieher suchte. „Nur damit ich Bradley besser kennenlernen kann. Was sehr viel einfacher ist, wenn Sie dabei sind. Außerdem möchte ich auch gern etwas mehr über Sie und Ihre Schwester erfahren.“
Das war zwar nicht alles, aber das brauchte sie nicht zu wissen. Denn er wollte auch sichergehen, dass sie ihre Geschichte nicht doch der Presse erzählte oder die Familie damit überraschte und erpresste. Geschickt entkorkte er die Flasche, schenkte ein und reichte Haylie ein Glas. Fast hatte er damit gerechnet, dass sie ihm den Inhalt ins Gesicht schütten würde, doch sie nahm den Wein schweigend entgegen.
„Wenn sich herausstellen sollte, dass Bradley tatsächlich mein Sohn ist, dann wäre ich sehr froh, diese Zeit mit ihm gehabt zu haben. Und zwar bevor alle Welt erfährt, dass ich ein Kind mit einer Frau gezeugt habe, an die ich mich nicht mehr erinnern kann. Und dass ich das erst zwei Monate nach ihrem Tod erfahren habe.“
Bei dem Wort Tod zuckte Haylie zusammen, und Trevor bedauerte, so unsensibel gewesen zu sein. Denn unabhängig davon, was er von der Frau hielt, die ihm das Kind vorenthalten hatte, wenn es denn sein Sohn war, Heather war immerhin Haylies Schwester, und Haylie hatte sie geliebt. Er trank einen Schluck Wein und war froh, dass auch Haylie das Glas an den Mund setzte.
„Sie können sich nicht vorstellen, Haylie“, fuhr er freundlicher fort, „wie eine Familie wie meine von den Medien verfolgt wird. Ständig sind wir den Kameras ausgeliefert, sodass wir schwer darum kämpfen müssen, überhaupt noch so etwas wie ein Privatleben zu haben. Jedes kleine Vorkommnis wird zu einer Riesensache aufgebauscht, damit die Presse etwas zu schreiben hat, nicht weil wir es wollen. Auch völlig normale Ereignisse bekommen so ein unangemessenes Gewicht.“ Nervös fuhr er sich durchs Haar. „Wenn herauskommt, weshalb Sie hier sind, selbst wenn wir noch kein Ergebnis haben, dann ist die Hölle los. Mich wird man als verantwortungslosen Vater beschimpfen und Ihre Schwester als raffinierte Schlange, die sich absichtlich hat schwängern lassen, um an die Jarrod-Millionen
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