Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rote Lippen - jede Sünde wert

Rote Lippen - jede Sünde wert

Titel: Rote Lippen - jede Sünde wert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HEIDI BETTS
Vom Netzwerk:
Bradley zu kämpfen, wusste sie eins mit absoluter Sicherheit: Sie würde alles tun, was nötig war, damit sie Bradley nicht aus den Augen verlor. Leider hatte sie darüber nicht weiter nachgedacht, als sie die Fahrt nach Aspen angetreten hatte, und das bedauerte sie zutiefst. Denn erst jetzt wurde ihr klar, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit das Sorgerecht für den Kleinen verlor, wenn Trevor der Vater war. Aber sie würde Bradley doch hoffentlich besuchen und Zeit mit ihm verbringen können? Das konnte und durfte Trevor ihr nicht abschlagen.
    Vielleicht konnte sie bei Gericht eine Art Besuchsrecht durchsetzen. Auch wenn Trevor ein Jarrod und es gewohnt war, dass alle nach seiner Pfeife tanzten, so hatte er doch auch ein Herz. Er würde nicht zulassen, dass sie ganz aus Bradleys Leben verschwinden musste. Oder?
    Zwar hatte Haylie bisher noch keine Erfahrung mit Panikattacken gehabt, aber dass sie jetzt kurz davor war, war offensichtlich. Ihr Atem kam flach, ihr Herz klopfte wie verrückt, und ihr brach der kalte Schweiß aus. Nur das nicht! Sie musste einen klaren Kopf behalten. Bis die Testergebnisse da waren, würde noch einige Zeit vergehen. Und bisher hatte Trevor keine Anstalten gemacht, ihr das Baby zu entreißen und mit ihm auf und davon zu laufen. Ja, er hatte das Baby noch nicht einmal auf den Arm genommen, zumindest nicht freiwillig. Also konnte es durchaus sein, dass er sogar hoffte, nicht der Vater zu sein, damit er sein sorgloses Playboyleben weiterführen konnte.
    Doch Schluss jetzt mit der Grübelei! schalt sie sich. Sie sollte sich besser auf das Treffen mit dieser Erica vorbereiten. Ihr war selbst nicht klar, weshalb sie so nervös war. Es war doch nur ein Geschäftsessen, von dem allerdings eine ganze Menge abhing. Schnell zog sie sich an und steckte vorsichtig den Kopf aus der Tür. Bei der Vorstellung, gleich ihrem Gastgeber gegenüberzustehen, fing ihr Puls wieder an zu rasen.
    Denn sie hatte sich am Vortag schwer zusammennehmen müssen, um den Abend mit ihm halbwegs gut zu überstehen. Vor allem als der junge Mann mit all den Luxusgütern da gewesen war und Trevor sie zu Tisch bat, den er selbst gedeckt hatte. Am liebsten wäre sie die Treppe hinaufgerannt, hätte sich aufs Bett geworfen und sich die Decke über den Kopf gezogen. Denn sie fühlte sich in Trevors Gegenwart ausgesprochen unsicher, so ungern sie das auch zugab. Er schüchterte sie ein, nicht nur wegen seines Reichtums, sondern auch wegen seines eindrucksvollen Aussehens. Groß, mit breiten Schultern, schmalen Hüften und einem charmanten Lächeln, ähnelte er mehr einem Filmstar als einem Geschäftsmann.
    Auch damit hatte sie nicht gerechnet, als sie Bradley ins Auto verfrachtet und sich auf den Weg nach Aspen gemacht hatte. Sie hatte lediglich den Kerl ausfindig machen wollen, der ihre Schwester geschwängert und sich aus der Verantwortung gestohlen hatte. Und als sie sich gegen Trevors sehr energische Sekretärin durchgesetzt hatte, war sie überhaupt nicht nervös gewesen. Sie hatte darauf gebrannt, diesen reichen Schnösel mit der Wahrheit zu konfrontieren. Ohne Zögern hatte sie dem Test zugestimmt und sich zu dem fremden Mann ins Auto gesetzt, selbst wenn das im Nachhinein nicht besonders schlau gewesen war.
    Doch irgendwann hatte sich alles geändert. Seit sie sein Haus betreten hatte, war aus der entschlossenen Haylie eine Frau geworden, die plötzlich nicht mehr wusste, was richtig und was falsch war, und die das Gefühl hatte, diesem Mann total ausgeliefert zu sein. Und zwar nicht nur, weil sie hier in seinem Haus war, sondern weil ihr mit bestürzender Deutlichkeit klar geworden war, wie einfach es für ihn sein würde, ihr Bradley wegzunehmen.
    Und in diesem Zustand sollte sie sich jetzt auch noch mit seiner Schwester treffen? Auch die besaß Macht und Geld. Was hatte Haylie ihr entgegenzusetzen? Seufzend sah sie sich noch einmal in dem Raum um, dann griff sie nach ihrer Handtasche und der Wickeltasche und nahm schließlich Bradley auf den Arm. Vorsichtig stieß sie die Tür auf und ging lautlos die weich ausgelegte Treppe hinunter.
    Trevor war in der Küche und hatte wohl auch schon gefrühstückt. Kein Wunder, denn es war bereits kurz nach zehn. Aber er hatte ihr gesagt, sie solle sich Zeit lassen. Er würde sie nachher mitnehmen, sodass sie pünktlich in Jarrod Manor sein konnte, um Erica zu treffen. Anders als tags zuvor trug er heute seine Bürokleidung, also statt der Jeans, dem dicken Pullover und Stiefeln

Weitere Kostenlose Bücher