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Rote Sonne über Darkover - 5

Rote Sonne über Darkover - 5

Titel: Rote Sonne über Darkover - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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unveräußerlicher Sinn für Würde. Man muß Kihar haben. Doch wenn Kihar nicht durch Bescheidenheit und Mitgefühl für andere ausgeglichen wird, kann es die größte Geißel sein. Es wird zur selbstzerstörerischen Kraft. Es frißt einen Menschen bei lebendigem Leibe auf …
    Nur wußte ich irgendwie, du würdest ihn davor retten, bei lebendigem Leibe aufgefressen zu werden, sich in dieses Scheusal zu verwandeln.«

    »Und habe ich … ?« fragte ich unsicher.
    »Die Zeit wird es lehren«, antwortete Mirhana.
    »Ich habe mich auch bei ihm entschuldigt«, sagte ich, »aber er haßt mich immer noch …«
    »O nein, Tochter. Wie du, haßt er nur sich selbst.«
    Und irgendwie glaubte ich ihr. Es war jedoch viel später, daß Cerdric es mir selbst sagte.
    »Deine Stimme …« Er sah mich mit seinen grauen Augen an, in denen ein Versprechen lag. »Sie hat etwas erweckt. Du hast mich dazu gebracht, andere und mich selbst und alle Dinge richtig zu sehen. Auch«, setzte er hinzu, »dich.«
    »Und es wird dir davon nicht übel, mein Gatte?« fragte ich so scherzend und bedeutungsvoll, daß er in Lachen ausbrach.
    »O nein, Calva. Vai Domna. Wie wäre das möglich, nachdem ich dich gesehen habe?«
    »Ich weiß es nicht, aber das kann bei meinem Anblick durchaus passieren!« fuhr ich auf die gleiche scherzende Art fort.
    »Hört auf damit!« sagte er plötzlich scharf, und ich erkannte den Schmerz in seinen Augen. »Sagt so etwas niemals wieder über Euch, Domna, niemals! Nicht einmal im Spaß …«
    »Kümmert es dich?« flammte ich auf.
    »Ja«, rief er, »ja, es kümmert mich!«
    Der Schmerz in seinen Augen überzeugte mich. Zum erstenmal glaubte ich ihm oder sonst jemandem in dieser Angelegenheit.
    Das muß der Augenblick gewesen sein, als mein eigenes Kihar brach und von neuem geschmiedet wurde.

    Spielgefährte
    von Elisabeth Waters
    Elisabeth Waters, besser bekannt als Lisa, tauchte im Darkover-Fandom zuerst als Autorin von ›Der Preis des Bewahrers‹ auf, einer Kurzgeschichte, die den Titel für die erste Darkover-Anthologie lieferte.
    Wie von Diana Paxson kann man auch von ihr sagen, daß sie eine legitime Bewohnerin Darkovers ist. Sie hat mehrere Geschichten (sie werden vielleicht eines Tages als Roman erscheinen) über Hilary Castamir geschrieben, die immer noch Nebenperson ist. Hilary wird kurz im VERBOTENEN TURM und in THENDARA-HAUS erwähnt. Ich habe Hilary immer gern gehabt - auch ich habe ein paar Geschichten über sie geschrieben, vor allem ›The Lesson of the Inn‹ - und habe nun mit Vergnügen eines ihrer frühen Abenteuer gelesen.
    Lisa ist von Beruf Computer-Programmiererin. Geschichten von ihr sind in DER PREIS DES BEWAHRERS, SCHWERT DES CHAOS, GREYHAVEN, SWORD AND SORCERESS III und FREIE
    AMAZONEN VON DARKOVER sowie in Andre Nortons Anthologie MAGIC IN ITHKAR enthalten. Sie wohnt in Greenwalls, hat mehrere Jahre damit verbracht, Ordnung aus dem Chaos des Darkover/MZB-Unternehmens zu schaffen, und denkt daran, ihre Arbeit als Programmiererin aufzugeben, um sich ganz dem Schreiben zu widmen.
    Ihren ersten Roman hat sie fast fertig. Er ist auf der Person aufgebaut, die sie in ihrer Geschichte ›A Woman’s Privilege‹ in SWORD AND
    SORCERESS III (DAW 1986) einführte. Ich habe ihn gelesen und bin überzeugt. Sie werden dieses Vorrecht bald mit mir teilen. Er ist gut.
    (MZB)
    Bei der Arbeit in einem Turm, dachte Damon Ridenow resigniert, ist es ein Problem, daß man manches unmöglich geheimhalten kann, und unser ortsansässiger ›Geist‹ fällt entschieden in diese Kategorie.
    Glücklicherweise hatte der Kreis seine nächtliche Arbeit beendet, bevor die zehnjährige Hilary Castamir, die neueste Technikerin, ihren Wunsch nach Trockenobst aussprach. Nicht etwa, daß das im geringsten unvernünftig gewesen wäre. Es war üblich, nach der aufreibenden Matrix-Arbeit etwas Süßes zu essen. Aber es war ungewöhnlich, daß ein Riegel gepreßten Trockenobsts plötzlich unter den Augen von sechs verblüfften Leroni auf dem Tisch materialisierte. Und Hilary hatte ihn offensichtlich nicht herbeiteleportiert. Sie war so müde, daß sie kaum noch imstande war, ›Danke‹ zu murmeln, den Riegel zu nehmen und darauf herumzukauen.
    Damon, der als Überwacher für den Kreis gearbeitet hatte, trat schnell an den Schrank, um für die übrigen Mitglieder Trockenobst-Riegel zu holen. Den ersten gab er Leonie, der Bewahrerin des Arilinn-Turms, wie immer sorgsam darauf achtend, sie nicht zu berühren. Es bestürzte ihn,

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