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Rote Sonne über Darkover - 5

Rote Sonne über Darkover - 5

Titel: Rote Sonne über Darkover - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Anthologie herausgegeben hatten und ich fürchtete, unsere männlichen Leser könnten sich vernachlässigt fühlen. Freie Amazonen, sagte ich, seien okay als handelnde Personen, aber Geschichten, die sich speziell mit den Problemen des Lebens als Freie Amazone befassen, seien weniger erwünscht.
    Doch als Penny Buchanan in meinem jährlichen Intensiv-Kurs für das Schreiben von Kurzgeschichten erschien, war es mir ein Vergnügen, ihr mitzuteilen, die von ihr eingesandte Story sei ausgewählt worden.
    Geschichten über Freie Amazonen gehen immer noch mehr ein als über sämtliche andere Themen zusammengenommen, und nicht alle sind von Frauen geschrieben. Daraus schließe ich, daß sie bei allen Lesern beliebt sind, nicht nur bei den weiblichen. Die folgende Erzählung fesselte mich als interessantes Abenteuer, da darin zwei Lieblingspersonen, nämlich Camilla und Rafaella, vorkommen.
    Penny Buchanan gab mir, nach biographischen Einzelheiten gefragt, eine Liste mit Jobs der Art, wie sie normalerweise nur für eine Freie Amazone passend sind. Sie hat unter anderem als Schweißerin gearbeitet. Auch erzählte sie mir Geschichten von einer parapsychisch begabten Katze. Es ist nicht zu glauben, aber das Blatt Papier, auf dem ich diese Information festhielt, ist in dem Schwarzen Loch auf dem Schreibtisch verschwunden -
    oder hat Pennys parapsychisch begabte Katze es in unsere hiesige Zeitverwerfung teleportiert? Was damit auch geschehen sein mag, ich bin überzeugt, Sie werden an diesem Abenteuer ebensoviel Freude haben wie ich. (MZB)

    Ich glaube, die Zeitverwerfung hatte es; ich fand es nämlich auf dem Schreibtisch, an dem sie gearbeitet hatte, genau in der Mitte - wenn auch mit dem Gesicht nach unten. Abgesehen von ihrer Tätigkeit als Schweißerin war Penny beim Marine Corps, fuhr einen Lastwagen und besitzt den Grad eines Bachelor of Science in Archäologie. (EW) Den Kopf auf die Seite gelegt, lauschte Reba. Von weiter unten auf dem Pfad kam das Klirren von Schwertern. Sie sah mit zusammengekniffenen Augen zu der sinkenden roten Sonne hin und seufzte. »Es ist zu verdammt spät am Tag, um die Heldin zu spielen.« Trotzdem faßte sie den Zügel ihres Pack-Chervines fester und trieb ihr Pferd zu einem schnellen Trab an. Hinter einer Biegung erkannte sie einen Mann zu Fuß, der sich gegen zwei Angreifer verteidigte. Das kupferfarbene Haar des Angegriffenen leuchtete vor dem dunklen Granit in seinem Rücken. Die beiden anderen waren ein verkommenes Paar Räuber. Ihren Mantel zurückwerfend, zog Reba ihre Klinge und stellte einen der Räuber zum Kampf. Da plötzlich die Chancen ausgeglichen waren, verdrückte sich das Paar in den Wald, fluchend, aber heilfroh, die Haut noch in einem Stück zu haben.
    Der einzelne Mann sank gegen den Felsen zurück und rang nach Atem. Reba musterte ihn. »Das ist eine scheußliche Schnittwunde an deinem Bein.« Ihren Satteltaschen entnahm sie einen kleinen Krug mit Salbe und eine Rolle Verbandszeug. Ihm die Sachen in den Schoß werfend, sagte sie: »Verbinde sie; ich werde sehen, ob ich dein Reittier finden kann.«
    Nach kurzer Suche entdeckte sie das Pferd und führte es zurück.
    Dabei fielen ihr das feine Lederzeug und die Ornamente an Zaum und Sattel auf. Rotkopf ist also ein reicher Mann. Zweifellos Comyn.
    »Da ist deine Stute, Rotkopf. Das Abenteuer hat ihr nichts geschadet. Doch ich will dir einen kostenlosen Rat geben: Das Reisen in dieser Gegend ist unproblematischer, wenn du deinen Reichtum nicht zur Schau stellst.« Reba wandte sich ab, ergriff ihren Zügel und wollte aufsteigen.
    »Warte einen Augenblick!« rief der Mann. »Wer bist du? Ich möchte doch wissen, wem ich für die rechtzeitige Hilfe zu danken habe.« Er sah eine junge Frau, groß, gutgeformt, in abgenutzter lederner Reisekleidung, hohen Stiefeln und einem schweren, pelzbesetzten Mantel. Die zurückgeschlagene Kapuze enthüllte ein Gesicht, das auf seine kraftvolle Art gut aussah, fest um Mund und Kinn und mit der Andeutung eines schelmischen Lächelns, das die Mundwinkel hochzog. Dunkelgrüne Augen, jetzt allerdings ernst, erweckten den Eindruck, als könnten sie je nach Laune ihrer Eigentümerin aufflammen oder zwinkern. Dunkles lockiges Haar mit roten Glanzlichtern, schulterlang getragen, vervollständigte das Bild.
    »Reba werde ich genannt, aber ich bin überzeugt, du wärest mit den beiden auch allein fertig geworden. Keiner von ihnen war besonders gut mit der Klinge. Ich wollte die Monotonie der Reise nur

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