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Rote Sonne über Darkover - 5

Rote Sonne über Darkover - 5

Titel: Rote Sonne über Darkover - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ist sogar noch besser.« Der erste Räuber grinste bösartig. »Das erspart uns die Mühe, dir einen Hinterhalt zu legen.«
    Der Kampf war kurz, aber heftig. Schließlich drückte Donals Stute einen der Räuber gegen einen am Weg liegenden Felsblock, und Donal durchstach ihm die Kehle. Der andere sah ein, daß er einem Mann zu Pferde nicht gewachsen war. Er zog sich unter den Überhang zurück, weil er Donal zwingen wollte, abzusteigen und ihm zu folgen. Doch er hatte vergessen, daß Reba dort war. Als er sich rückwärts bewegte, die Augen auf Donal gerichtet, drang Rebas Schwertspitze durch seine Brust. Das war das Letzte, was seine erstaunten Augen sehen sollten, bevor ihm der letzte Atem entwich.
    Donal stieg vorsichtig ab. »Reba, bist du in Ordnung?« Er hinkte unter den Überhang. Sie saß zusammengesunken an der Wand, das blutige Schwert in lockerem Griff. Er sah dunkle Flecken an der rechten Seite und der Schulter ihrer Lederjacke und ging auf sie zu.
    Ein Fauchen ließ ihn stehenbleiben. Das Schwert wurde nicht länger locker gehalten. »Bitte, Reba, du mußt dir von mir helfen lassen. Ich bin es, Donal. Die Räuber sind tot.«
    »Ich weiß, wer du bist. Ich will keine Comyn-Hilfe«, murmelte sie.
    »Komm bloß nicht näher.«
    »Reba! Du bist schwerverwundet. Du brauchst Hilfe«, flehte er.
    »Ich brauche gar nichts von einem Comyn. Ich weiß, was du vorhast. Ich werde dir nichts erzählen, und es wird dir niemals gelingen, mich vor den Rat zu zerren.«
    »Reba, du phantasierst - laß mich helfen.«
    »Komm näher, Comyn, und ich spieße dich auf wie ein Rabbithorn.«
    Verzweifelt drehte sich Donal zu seiner Stute um, stieg auf und galoppierte, so schnell er es in seinem Zustand fertigbrachte, den Weg zurück. Er fluchte ebenso auf Räuber wie auf dickköpfige Frauen.
    Camilla und Rafi kamen gemütlich den Pfad entlanggeritten. Sie genossen den Morgen und die gegenseitige Gesellschaft. Rafi war gerade dabei, eine saftige Geschichte zu erzählen, die sie in Caer Donn gehört hatte, als Camilla die Hand hob. »Horch!« In der plötzlichen Stille hörten sie jemanden in vollem Galopp näher kommen. »Wir weichen besser zur Seite aus, bevor uns Leute in ihrer Hast niederreiten. Wer das auch sein mag, er hat mehr Mumm als Verstand.«
    Sie kamen um eine Biegung und erkannten jetzt einen Reiter, der ihnen entgegengaloppierte, den Kopf tief auf den Hals seines Pferdes gesenkt.
    »Der Mann wird mehr Glück haben, als er verdient, wenn er den Tag übersteht, ohne sich ein Bein zu brechen«, bemerkte Camilla.
    »Du meinst, das Pferd wird Glück haben.«
    »Ja, das auch.«
    Schwach vernahmen sie ihre Namen. Rafi beugte sich vor und strengte sich an, etwas zu sehen. »Ich glaube, das ist Donal!« Sie drehte sich zu Camilla um. »Sollen wir drei Dummköpfe auf einem Bergpfad daraus machen?«
    Sie setzten ihre Tiere in Galopp und ritten ihm entgegen.
    Irgendwie gelang es ihnen allen, anzuhalten, ohne daß es zu einem Zusammenstoß kam. Donal brach in einen Strom von Worten aus.
    »Langsam, Donal«, sagte Camilla. »Ihr seid unverständlich.«
    Donal verstummte und rang nach Atem. »Schnell, ihr müßt mitkommen. Reba ist verletzt worden! Sie will sich nicht von mir helfen lassen. Beeilt euch! Wir müssen zu ihr!«
    »Wer hat sie verwundet?« fragte Camilla grimmig.
    »Räuber haben einen Hinterhalt gelegt, einen Steinschlag. Reba ist hineingeritten. Ich glaube, es hat sie ein Stein getroffen. Ich habe den einen Räuber getötet und Reba den anderen. Sie hat nicht zugelassen, daß ich mir die Wunde ansah oder ihr half. Sie phantasiert, drohte, mich zu durchbohren, wenn ich näher käme!«
    Sie alle folgten dem Pfad nach unten, so schnell die Pferde laufen konnten. Nach einer Stunde erreichten sie den Überhang.
    Camilla schwang sich aus dem Sattel und griff nach einer ihrer Satteltaschen. »Wollt ihr nach Rebas Tieren Ausschau halten und die beiden Leichen wegschaffen? Ich werde sehen, was ich für Reba tun kann.«
    Unter den Überhang tretend, sah Camilla, daß Reba nach vorn gesunken war. Doch das Schwert umklammerte sie immer noch. Sie hörte die Schritte und versuchte, sich aufzusetzen. »Bleib weg, sonst spieße ich dich auf!«
    »Reba, ich bin’s, Camilla. Ich bin gekommen, dir zu helfen.«
    »Camilla? Was machst du denn hier? Du hast doch noch geschlafen, als ich wegritt.«
    »Reba, laß mich nach deiner Schulter sehen. Sie muß eingerenkt und verbunden werden. Komm, Chiya, ich helfe dir, dich hochzusetzen.« Sie

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