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Rote Sonne über Darkover - 5

Rote Sonne über Darkover - 5

Titel: Rote Sonne über Darkover - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Instrumenten vor, die er beherrschte, oder ließ seine Spielleute und Sänger kommen.
    Gelegentlich bestand er auch darauf, daß Danilo spielte, was diesen zur Verzweiflung trieb. Er hatte verlangt, daß sein Pflegesohn sich mit Musik befaßte, denn, sagte er, ohne das sei die Ausbildung eines Mannes nicht vollständig.
    Dyan stand vor dem Kamin, hoch und schlank in der düsteren schwarzen Kleidung, die er bevorzugte. Trotz des Feuers war es so kalt, daß man seinen Atem sah. Er hörte Danilo eintreten und drehte sich zu ihm um.
    »Guten Tag, Pflegesohn. Hast du schon zu Mittag gegessen?«
    »Nein, Sir. Ich wollte es tun, als ich Eure Botschaft erhielt, und da bin ich sofort gekommen.«
    »Soll ich dir etwas bringen lassen? Es steht auch Obst und Wein auf dem Tisch, bitte, bediene dich.«
    »Ich danke Euch, Sir. Ich habe eigentlich keinen Hunger.« Danilo bemerkte, daß Dyan die Lippen zusammengekniffen hatte. Er sah grimmig aus. Danilos Magen verkrampfte sich; er hatte immer noch ein bißchen Angst vor Dyan. Er konnte sich nicht vorstellen, was er getan haben sollte, um diesen Ausdruck von Mißvergnügen auf das Gesicht seines Vormunds zu bringen. Im Geist ging er die Ereignisse der letzten zehn Tage durch. Die Buchhaltung des Gutes, die ihm in den vergangenen vier Monden anvertraut gewesen war, befand sich in Ordnung, falls sich die Männer nicht alle verschworen hatten, ihn zu belügen. Soweit er es beurteilen konnte, würden seine Lehrer nur Gutes von ihm berichten. Er war kein wirklich glänzender Schüler, aber Mangel an Fleiß und Gehorsam war ihm nicht vorzuwerfen.
    Dann sah er, daß Dyans Augen ein Stückchen in seine Richtung wanderten, und wurde plötzlich wütend.
    Er versucht, mir von neuem Angst einzujagen. Ich hätte daran denken sollen, es macht ihm Spaß, wenn ich mich fürchte, er liebt es, mich zappeln zu sehen. Er richtete sich auf. »Darf ich fragen, warum Ihr zu dieser Stunde so überraschend nach mir geschickt habt, Sir? Habe ich etwas getan, Euch zu erzürnen?«
    Dyan gab sich einen Ruck und schien aus einem Tagtraum zu erwachen. »Nein, nein«, versicherte er schnell, »aber ich habe schlechte Nachrichten bekommen, und sie bekümmern mich deinetwegen. Ich will dich nicht hinhalten, und ich will keine langen Worte machen. Es ist ein Bote aus Syrtis gekommen. Dein Vater ist tot.«
    Danilo keuchte auf vor Schreck, obwohl er wußte, die Grobheit war barmherzig. Dyan hatte ihn sich nicht mit Vermutungen quälen lassen, während er ihm die Nachricht bröckchenweise beibrachte.
    »Aber er fühlte sich völlig gesund und stark, als ich Syrtis nach meinem Geburtstagsbesuch verließ …«
    »Kein Mann seines Alters ist jemals völlig gesund und stark«, sagte Dyan. »Die medizinischen Einzelheiten kenne ich nicht, aber ich habe den Eindruck, es ist ein Schlaganfall gewesen. Der Bote berichtete, dein Vater habe sein Frühstück beendet und der Köchin gedankt. Dann habe er angekündigt, er wolle ausreiten, und sei plötzlich umgefallen. Als man ihn aufhob, war er bereits tot. Das war in seinem Lebensabschnitt zu erwarten. Schließlich war er bei deiner Geburt schon in einem Alter, in dem die meisten Männer Enkel auf den Knien halten. Er hatte Unglück, ich weiß, mit seinem älteren Sohn.«
    Danilo nickte stumm. Sein älterer Bruder war im Kampf gefallen, bevor Danilo geboren war; er war der Friedensmann von Regis Hasturs Vater gewesen. »Ich bin froh, daß er nicht gelitten hat.« Die Kehle wurde ihm eng von Tränen. Mein armer Vater, er wollte, daß ich die Erziehung eines Edelmanns bekäme, er hat sich mir nie in den Weg gestellt. Ich hoffte, es werde eine Zeit kommen, ihn besser kennenzulernen, wenn ich als Mann zu ihm zurückkehren würde, frei von allen Problemen der Jugend, und ebenso in ihm den Mann sehen könnte und nicht nur den Vater. Und jetzt wird das niemals mehr geschehen. Er konnte das Schluchzen nicht mehr unterdrücken. Da spürte er Dyans Hand auf seiner Schulter, sehr leicht, und doch vermittelte die Berührung etwas wie Zärtlichkeit. Innerlich wand er sich vor Abscheu.
    Er glaubt, weil ich trauere, kann er mich anfassen, und ich werde mich ihm nicht entziehen. Er hört nie auf, es zu versuchen …
    Dyan zog seine Hand abrupt zurück. Seine Stimme klang distanziert, beherrscht.
    »Ich wünschte, ich könnte dich trösten, aber du willst ja meinen Trost nicht. Bevor ich nach dir schickte, habe ich Nachforschungen durch meinen Haus- Laranzu anstellen lassen.« Jetzt verstand Danilo

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