Rote Spur
eine Akte.«
»Table View«, wiederholte Butshingi, der in der Dienststelle Milnerton arbeitete.
»Inspector Jamie Keyter bearbeitet den Fall. Bestimmt weiß er mehr als ich.«
|536| »Ai, ai«, erwiderte Butshingi. »Keyter, den kenne ich. Aber diese Warnung …« Er zeigte auf die Wand. »Jemand will, dass Sie aufhören. Sie müssen etwas entdeckt haben, Sup.«
»Ich habe seine Autos, seine Finanzen und sein Büro durchsucht …«, sagte Joubert achselzuckend.
»Und, nichts?«
»Ich habe keine Ahnung, wo er ist.«
»Wer wusste von Ihren Ermittlungen?«
Die Antwort auf diese Frage hätte ihn selbst brennend interessiert. »Mrs. Flint natürlich und ihre Schwiegermutter, Flints Kollegen und Jamie Keyter.«
Butshingi sah Tanja an. »Und was ist mit Ihren Angestellten?«
»Nein, sie wussten von nichts«
Der Inspekteur starrte auf das Graffito. »Sup«, sagte er langsam und vorsichtig, »sind Sie sicher, dass Sie mir nichts zu sagen haben?«
»Wenn Sie möchten, Inspector, können wir Ihnen Einsicht in alle Unterlagen gewähren. Vielleicht entdecken Sie etwas, was ich übersehen habe«
Der Fahnder schüttelte den Kopf. »Vorher rede ich erst einmal mit Keyter.«
Als sie allein waren, fragte Tanja ihn, was er davon hielt.
»Haben Sie wirklich mit niemandem sonst über die Untersuchung geredet?«
»Unsere Freunde wissen davon. Dann Sie und seine Arbeitskollegen.«
Joubert dachte nach und schüttelte den Kopf. »Es gibt so viele Möglichkeiten. Es könnte uns sogar jemand bei Self Storage gesehen haben. Oder den Wachmann gebeten haben, sich zu melden, wenn jemand den Lagerraum öffnet. Ich werde versuchen, dahinterzukommen.«
»Das waren die Leute, die Danie etwas Schlimmes angetan haben. Sie versuchen, uns aufzuhalten.« Doch sie klang nicht mehr so überzeugt wie zuvor.
|537| Er sagte ihr, das Geld sei der Schlüssel. Sie würden mit den Mitarbeitern der Bank reden müssen, sobald wie möglich. Sie brauchten Einzelheiten über die Transaktionen, über das Konto selbst. Irgendetwas. Alles. Wenn sie die Aktennummer von der Polizei, ihre Heiratsurkunde und ihren Ausweis vorzeige, müsste die Bank ihr helfen.
»Aber zuerst muss ich dieses Chaos hier beseitigen«, sagte sie und zeigte auf den Schaden im Geschäft. »Ich muss jemanden von der Versicherung kommen lassen und versuchen, neue Monitore zu bekommen.«
»Sie erreichen mich im Büro.« Er wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal um. »Sie sollten besser nicht allein bleiben. Wir werden uns etwas einfallen lassen müssen.«
Im Büro suchte er ein Telefonbuch, schlug es unter »H« auf und fuhr die Einträge hinunter, bis er auf
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stieß.
Er rief an und fragte die Frau am Telefon, ob sie die Sitze seines Porsche neu beziehen könnten.
»Darauf sind wir spezialisiert, Meneer«, antwortete sie.
»Gut, dann bringe ich ihn vorbei, damit Sie mir einen Kostenvoranschlag machen können«, schwindelte er.
Ein weiteres Rätsel war gelöst, und trotz des Einbruchs bei Tanja Flint und dem Menetekel an der Wand empfand er eine gewisse Genugtuung. Er hatte Fortschritte erzielt. Trotz der eingerosteten Zahnräder. Er war auf das Ermittlerfahrrad gestiegen und losgefahren. Und jetzt sah es danach aus, dass er den Fall lösen konnte, bevor das Geld verbraucht war.
96
Im Telefonbuch fand er auch die Festnetznummer von Mark Marshall und rief an. Eine Frauenstimme meldete sich fröhlich mit: »Hallo, hier ist Helen.«
|538| Er fragte, ob er mit Meneer Marshall sprechen könne.
»Einen Moment. Er ist gerade draußen und raucht heimlich, und ich darf nichts davon wissen.«
Er hörte die Frau rufen, kurz darauf Schritte, und dann meldete sich ein Mann: »Mark Marshall.«
Joubert fragte ihn, ob er im Oktober einen 1984er Porsche Carrera 911 an einen Danie Flint verkauft habe.
»Ja, habe ich. Warum? Will er ihn wieder verkaufen?«
»Nein. Er wurde als vermisst gemeldet, und ich arbeite an dem Fall. Wir versuchen nur, eine Übersicht über seine Ausgaben im letzten Jahr zu erhalten.«
»Ist der Wagen weg?« »Nein, Sir. Mr. Flint wurde von seiner Frau als vermisst gemeldet.«
»Ach, du meine Güte! Geht es ihm gut?« »Das wissen wir nicht, Sir.«
»Um Himmels willen! So ein netter junger Mann. Es war wirklich ein Vergnügen, mit ihm … Wann ist er verschwunden?«
»Letztes Jahr im November. Laut unseren Unterlagen hat er den Wagen von Ihnen gekauft.«
»Ja, das hat er. Der Verkauf ging problemlos über die
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