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Rote Spur

Rote Spur

Titel: Rote Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Verschwinden zu tun?
    Ein Mensch hinten im Kofferraum. Und irgendetwas an der |582| Art, wie die Hand dalag, wie sie auf die Kräfte des Aufpralls reagierte, sagte ihm, dass dieser Mensch bewusstlos war. Oder tot.
    Sollte er die Videos nicht erst weiter sichten bis zum 15. Oktober?
    Und wie sollte er damit umgehen? Höchstwahrscheinlich war dies ein Indiz für ein Gewaltverbrechen oder zumindest für eine Entführung. Nachdem er Eckhardt informiert hatte, musste er die SAPD hinzuziehen. Obwohl er lieber die Leitung der Ermittlungen behalten hätte.
    Nichts überstürzen. Schritt für Schritt vorgehen. Joubert zog seinen Schreibblock näher heran, klickte das Video an und notierte sich Datum und Uhrzeit. Dann suchte er nach einem Hinweis auf den genauen Ort, wo sich der Unfall ereignet hatte, fand aber nur die Nummern des Busses und der Strecke. Er schrieb sich den Namen des Busfahrers auf, Jerome Apollis. Dann die Kennzeichen des Mercedes. Anschließend verbarg er den Schreibblock im Etui, damit niemand seine Aufzeichnungen sehen konnte. Seine Versicherungspolice.
    Von seinem Handy aus rief er den Geschäftsführer von ABC an. »Ich glaube, Sie sollten besser persönlich herkommen und sich das ansehen.«
     
    Eckhardt war in den Vierzigern, groß, schlank und professionell, mit modischer Brille. Seine Kombination von Anzug, Hemd und Krawatte entlockte Joubert innerlich einen Seufzer über seinen eigenen Mangel an Geschmack. Der Geschäftsführer und Philander sahen sich gemeinsam zwei Mal das Video an, dann sagte Eckhardt: »Neville, bitte versuchen Sie, Apollis zu erreichen. So schnell wie möglich. Wenn er im Dienst ist, organisieren Sie eine Vertretung.« Dann wandte er sich an Joubert. »Wir sollten die Polizei einschalten.«
    »Ich arbeite mit einem Inspekteur in Milnerton zusammen.«
    »Rufen Sie ihn an.«
    »Ich gebe ihm schon mal das Kennzeichen des Mercedes durch.«
    |583| »Ja, tun Sie, was Sie für richtig halten. Sie haben unsere volle Unterstützung.«
    Joubert rief Fizile Butshingi an. »Ich glaube, ich habe etwas gefunden.«
    »Wie bitte?«, fragte der Inspekteur hellwach und ernst.
    »Einen Beweis für ein Schwerverbrechen. Es könnte sich um Entführung oder Schlimmeres handeln.«
    »Ai, ai. Wo sind Sie?«
    Joubert gab ihm die Adresse des ABC-Depots. »Ein Pkw ist darin verwickelt, und wir brauchen den Namen und die Adresse des Besitzers. Könnten Sie die in der Zwischenzeit ermitteln?«
    »Geben Sie mir das Kennzeichen.«
     
    Seine Euphorie wurde von Enttäuschung überschattet, denn er wusste, was kommen würde.
    Das ist eben der große Unterschied zwischen einem Privatdetektiv und einem Polizisten, dachte er, während er wartete. Man muss sich damit abfinden, dass man den Fall früher oder später abgeben muss.
    Kurz zuvor hatte es einen Augenblick gegeben, in dem er einen Ausweg gesehen hatte. Warum verschwieg er seinen Fund nicht einfach? Er hätte eine Kopie des Videos anfertigen, mit Hilfe von Jacks Verbindungen herausfinden können, wem der Mercedes gehörte, dann den Besitzer beschatten …
    Doch das hätte bedeutet, dass er heimlich hätte operieren müssen. Er hätte die Vereinbarung mit ABC verletzt und gegen das Gesetz verstoßen, denn er war auf ein eindeutiges Indiz für ein Verbrechen gestoßen. Und er konnte und wollte seine Prinzipien nicht verraten. Und jetzt würde Butshingi den Fall übernehmen und ihn ausgrenzen. Doch der Kollege schien ein guter Ermittler zu ein, und wenn seine Untersuchungen dazu beitrugen, das Schicksal Danie Flints aufzuklären, sollte es ihm recht sein.
    Er seufzte.
     
    |584| Um acht Minuten nach vier klingelte sein Handy. Mildred, die Empfangsdame von Jack Fischer en Genote: »Meneer Fischer möchte gerne wissen, ob Sie heute noch einmal ins Büro kommen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Bleiben Sie bitte am Apparat.«
    Sie drückte ihn in die Warteschleife, Aufzugmusik dudelte ihm ins Ohr. Dann kam Jack ans Telefon und sagte mit jovialer Stimme: »Mat, warum kommt es mir so vor, als hättest du eine heiße Spur?« Als sei am Abend zuvor nichts geschehen.
    »Habe ich, Jack. Ich mache große Fortschritte.«
    »Ausgezeichnet, freut mich zu hören. Mat, alter Junge, Fanus und ich haben uns heute Vormittag unterhalten und uns die Sache einmal angesehen. Von allen Seiten. Finanziell, aber auch vom menschlichen Aspekt her, der für uns sehr wichtig ist, Mat. Sehr wichtig. Ich möchte Mevrou Vlok gerne entgegenkommen …«
    Joubert unterdrückte den Impuls,

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