Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rote Spur

Rote Spur

Titel: Rote Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
Vom Netzwerk:
hintendrauf.«
    »Sie wimmeln den Busfahrer ab und führen ihren Plan zu Ende.«
    |597| Sie dachten eine Weile nach.
    Joubert kratzte sich am Kopf. »Der neunundzwanzigste September. Flint hat erst am fünfzehnten Oktober das Konto eröffnet. Angenommen, er hätte etwa eine Woche gebraucht, um Terrors Telefonnummer herauszufinden und ihn persönlich zu kontaktieren. ›Ich habe ein Video von euch, da draußen bei Atlantis. Ich weiß, was ihr getan habt.‹ Er bauscht die Sache ein bisschen auf, gerade genug, um Terror zu suggerieren, dass die Beweise vernichtend sind.«
    »Und sie zahlen.«
    »Aber nicht sofort. Sie lassen sich Zeit. Fast eine Woche.«
    »Und währenddessen suchen sie ihn?«
    »Aber warum haben sie bezahlt?«, fragte Johnnie October. »Wie Fizile schon gesagt hat, hätten sie die Spuren im Mercedes beseitigen und sich eine gute Story zurechtlegen können. Von der Polizei hätten sie danach nichts mehr zu befürchten gehabt …«
    Schweigend überlegten sie.
    Butshingi fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht, blickte dann langsam wieder auf. »Vielleicht …«
    Die anderen beiden sahen ihn an.
    »Vielleicht«, fuhr Butshingi fort, »hatten sie tatsächlich nichts von der Polizei zu befürchten …«
    »Wie meinst du das, Kollege?«, fragte October.
    »Wann haben diese internen Auseinandersetzungen begonnen?«
    October rieb sich über den Schnurrbart. »Unsere Informanten sagen, es hätte letztes Jahr im August angefangen, Ende August. Damals, als
Die Burger
über die Pläne des Oberstaatsanwaltes berichtet hat, einen Sonderstaatsanwalt damit zu beauftragen, Tweetybird de la Cruz wegen Steuerhinterziehung vor Gericht zu bringen. Denn das war praktisch alles, was sie ihm nachweisen konnten. Damals soll sich Tweetybird mit seinem Buchhalter Muhammad Perkins beraten haben, der ihm sagte, die Steuerbehörden seien wie eine Bulldogge, wenn sie sich einmal festgebissen |598| hätten, ließen sie nicht mehr los – egal, wie sie die Bücher frisierten, der Fiskus würde unweigerlich erkennen, dass da etwas faul sei.«
    »Damit hat es also angefangen?«
    »Ja, und die Gerüchteküche will, dass sie beschlossen, Tweetybird müsse das Land verlassen. Terror Baadjies machte Perkins für die Probleme verantwortlich, denn er führte schließlich die Bücher. Tweetybird versuchte, den Frieden zu wahren, aber wenn die eigenen Leute wissen, dass man demnächst weit weg in Uruguay ist, verliert man seine Autorität. Warum willst du das wissen?«
    »Terror Baadjies. Wenn er sich keine Sorgen wegen der Polizei machte, weil er die Sache vertuschen konnte. Warum hat er gezahlt? Vielleicht, weil er Angst hatte, seine eigenen Leute könnten herausfinden, was er getan hatte.«
    »Aha!«, sagte Johnnie October.
    »Ich komme da irgendwie nicht mit«, bemerkte Joubert.
    »Wo ist dein Zeitplan, Sup?«, fragte October plötzlich aufgeregt. Butshingi rückte näher.
    Joubert schlug seinen Schreibblock auf und blätterte zu der entsprechenden Seite.
    »Wir haben uns bisher auf die Ereignisse nach dem Zwischenfall mit dem Bus konzentriert«, sagte October. »Aber Terror Baadjies hat schon Ende August gewusst, dass große Veränderungen bevorstanden. Dass ihm die Chance auf die Führung der Ravens winkte.«
    »Genau«, pflichtete Butshingi ihm bei. »Und deshalb hat er seinen Coup von langer Hand geplant.«
    »Das meinte Fizile eben, Sup«, sagte October. »Terror, K.D. Snyders und der Mercedes. Wir dachten die ganze Zeit, sie hätten am neunundzwanzigsten September etwas zu verbergen gehabt, was mit dem Organisierten Verbrechen zu tun hatte. Aber vielleicht waren sie schon dabei, den Machtwechsel vorzubereiten. Vielleicht war der Kerl im Kofferraum einer von den Ravens, einer von der anderen Seite …«
    |599| Da ging Joubert ein Licht auf. »Deswegen sind sie bis raus nach Atlantis gefahren. Um sich weit genug vom Gebiet der Ravens zu entfernen.«
    »Genau«, bestätigte Butshingi.
    »Und deswegen haben sie Flint bezahlt. Nicht, weil sie Angst hatten, die Polizei könnte ihnen auf die Schliche kommen …«
    »Sondern weil sie befürchteten, ihre eigenen Leute könnten es herausfinden. Vielleicht der andere Leutnant, der Buchhalter.«
    »Muhammad Perkins.«
    »Richtig.«
    »Oder Tweetybird selbst«, schlug Johnnie October vor. »Wenn Tweetybird herausgefunden hätte, dass Terror Baadjies an seinem Thron sägte, noch bevor er das Land verlassen hatte, hätte er nicht lange gefackelt und Terror aus dem Weg räumen lassen.«
    »Weil

Weitere Kostenlose Bücher