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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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in einem blutbefleckten Chiton aufgetaucht wäre, hätte das nur weitere Fragen heraufbeschworen. Und die wollte ich nicht beantworten. Ich drückte die Schultern durch und versuchte nicht daran zu denken, was ich getan hatte.
    Als ich nach kurzem Klopfen Slades Bürotür öffnete, blickte Slade von seinem Schreibtisch auf. Er hatte sich gerade über einen offenen Aktenordner gebeugt und blickte recht finster drein. Doch als er mich sah, erhellte sich seine Miene sichtbar, und er lächelte.
    »Sabina!« Er stand auf und kam auf mich zu. »Das ist aber eine Überraschung.«
    »Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass ich dein Angebot doch annehmen möchte.«
    Slade blieb stehen und runzelte die Stirn. »Wirklich?« Er musterte mich neugierig. Ich war mir nicht sicher, was er sah, aber irgendetwas in seiner Miene veränderte sich. Auf einmal wirkte er nicht mehr überrascht, sondern besorgt.
    Ich schluckte. Ich hasste ihn dafür, dass ich es tatsächlich aussprechen musste. »Ja, ich möchte für dich arbeiten, Slade.«
    »Du siehst beschissen aus.« Er legte mir einen Arm um die Schultern. »Setz dich doch erst mal. Dann reden wir in Ruhe darüber.«
    Ich schüttelte den Kopf, als ich sein Mitgefühl bemerkte, und befreite mich von seinem Arm. »Es gibt nichts zu reden. Entweder willst du, dass ich für dich arbeite, oder du willst es nicht.«
    Slade betrachtete mich eine Weile schweigend. Ich
fragte mich, ob ich so gebrochen aussah, wie ich mich fühlte. Schließlich sagte er: »Mit den Magiern hat es nicht so gut geklappt, was?«
    Ich schloss die Augen. »Ich habe doch gesagt, ich will nicht darüber reden.«
    »Ich verstehe das jetzt mal als ein Ja.« Er hielt inne. Mitgefühl lag in seinen Augen, als er mich erneut musterte. »Ich könnte möglicherweise tatsächlich ein paar Aufgaben für dich finden.«
    Als ich Slade diesmal ansah, begannen meine Augen zu brennen. Keine Ahnung, ob aus Erleichterung oder aus Reue. Wahrscheinlich war es eine Mischung aus beidem. »Es wäre nur für ein paar Tage, und ich bin bereit, auf der Stelle anzufangen.«
    »Sabina, ich finde nicht …«
    Ich hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Wenn es bei dir nicht klappt, suche ich mir etwas anderes. Keine Sorge.«
    Er blies Luft durch die Zähne. »Brauchst du Geld? Ist es das?«
    »Ich muss so schnell wie möglich die Stadt verlassen, wenn du es genau wissen willst.«
    Er sah mich erstaunt an. »So schlimm?«
    Ich nickte.
    Er ließ sich auf der Couch nieder und atmete erst einmal tief durch. »Hör zu. Ich weiß, dass es mich nichts angeht und so, aber vielleicht solltest du momentan keine überstürzten Entscheidungen treffen.«
    »Du hast Recht«, erwiderte ich kühl. »Es geht dich nichts an.«
    »Sabina …«
    Ich biss die Zähne zusammen. »Es geht mir gut, verdammt
nochmal!« Doch die Tatsache, dass sich meine Stimme beinahe überschlug, verriet mich.
    »Klar tut es das«, meinte er mit einem wissenden Blick. »Hör mal, ich werde dich nicht bedrängen, mir dein Herz auszuschütten. Du sollst nur wissen, dass ich da bin, wenn du mit jemandem reden willst. Okay?«
    Ich wollte nicht reden. In Wahrheit hatte ich in puncto Reden ein für alle Mal genug. Erschöpfung umklammerte mich wie eine Schlingpflanze. Ich unterdrückte ein Gähnen.
    »Du bist todmüde. Wieso übernachtest du nicht erst mal hier? Hinter meinem Büro gibt es ein kleines Zimmer mit einem Futon. Es ist zwar nicht viel, aber zumindest bist du dort ungestört. Und in Sicherheit.«
    Slade hatte natürlich verstanden, dass mir Sicherheit in diesem Fall wesentlich wichtiger war als Bequemlichkeit. »Danke, Slade.«
    Er zog einen Mundwinkel hoch. »Wozu sind Freunde denn da?« Dann sah er mich auffordernd an. »Komm, die Sonne geht bald auf. Ich zeige dir das Zimmer, und dann mache ich mich auf den Heimweg.«
    Ich folgte ihm durch sein Büro zu einem Bücherschrank, der an der gegenüberliegenden Wand stand. Dort tastete er nach einem versteckten Schalter. Das Regal glitt beinahe lautlos beiseite. Dahinter befand sich eine Stahltür, die in die Wand eingelassen war.
    »Nicht schlecht«, sagte ich.
    Er zuckte mit den Achseln und benutzte einen Schlüssel, um das Sicherheitsschloss zu öffnen. »Ich habe dieses Zimmer vor Jahren als Panikraum einrichten lassen. Ich schlafe hier, wenn ich erfahre, dass ein Neuling versuchen will, mir das Revier streitig zu machen.«

    »Passiert das oft?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht mehr.«
    Dann bedeutete er mir, zuerst

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