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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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Mutter noch am Leben sein.«

    Ich musste an die entführten Magier denken. Über Schläuche hatte man ihre Körper versorgt, während man ihnen langsam das Blut aus dem Körper gesogen hatte. Zweifellos hatten die Dominae nie vorgehabt, diese Magier noch einmal freizulassen. Sobald ihre Körper kein Blut mehr produziert hätten, wären sie entsorgt worden wie Zeitungen vom Vortag.
    Ich lachte freudlos. »Mach dir doch nichts vor, Mädchen. Wenn Clovis sie nicht getötet hätte, wären sie den Dominae zum Opfer gefallen. Ich bin auf das Weingut, um deine Mutter und die anderen zu retten – nicht um sie zu töten.«
    Sie sah mich misstrauisch an. »Aber du hast für Clovis gearbeitet.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich wurde beauftragt, Clovis umzubringen. Ich habe nur so getan, als würde ich für ihn arbeiten. Als ich von den Machenschaften der Dominae erfuhr, versuchte ich, die Magier zu retten. Clovis hat uns alle an der Nase herumgeführt. Und zwar gewaltig. Er hat selbst behauptet, die Magier retten zu wollen und sie dann umgebracht, um die Morde den Dominae in die Schuhe zu schieben.«
    Jetzt spiegelte sich in Damaras Miene Fassungslosigkeit wider. »Aber man hat mir gesagt …«
    »Man hat dich angelogen.«
    Sie begann zu weinen und ließ die Schultern nach vorne sacken. Sie wirkte wie ein bemitleidenswertes Kind. Mein Gewissen meldete sich zu Wort. Offensichtlich hatte die Kaste Damara für ihre Zwecke missbraucht, aber das entschuldigte noch lange nicht, dass sie versucht hatte, mich und meinen Dämon zu töten.
    Ich kniete mich neben sie. »Hör zu – ich weiß, dass du
wütend bist. Du wolltest Rache dafür, dass du deine Mutter verloren hast. Du kannst mir glauben: Ich weiß genau, wie es sich anfühlt, wenn man jemanden für die Qualen, die man empfindet, bestrafen will. Aber ich habe deine Mutter nicht getötet, Damara. Sag mir, warum die Kaste hinter mir her ist, und dann werde ich sicherstellen, dass sie es bitter bereuen.«
    Damara schniefte und schüttelte den Kopf. »Du kannst sie nicht aufhalten.«
    »Lass es mich wenigstens versuchen.«
    »Wozu denn?«
    »Ich will wissen, mit wem ich es zu tun habe.«
    Voller Trauer schüttelte sie ihren Kopf. »Dafür ist es zu spät. Sie haben mir erklärt, dass sie die Magier um Mitternacht angreifen werden, wenn ich dich ihnen nicht bis dreiundzwanzig Uhr dreißig ausliefere. Tot oder lebendig.«
    »Was?«, rief ich verblüfft. »Warum wollen sie die Magier angreifen?«
    »Es ist zu spät!«
    Ich packte sie an den Schultern und schüttelte sie. »Wir haben noch eine Dreiviertelstunde Zeit, um Maisie und den Rat zu warnen. Es ist noch nicht zu spät. Erzähl es mir, Damara! Hilf mir, sie zu retten!«
    Sie wurde hysterisch und begann zu schluchzen und zu zittern. Ich gab ihr eine schallende Ohrfeige. »Los! Sag es mir endlich!«
    »Sie werden alles unternehmen, damit es zu einem Krieg kommt.«
    »Warum?«
    »Weil sie so die Rückkehr Liliths erhoffen.«
    Im Raum wurde es derart still, als wäre gerade eine
Bombe detoniert. Mich überlief eine Gänsehaut, und ich hatte das Gefühl, als hätte ich Zement im Magen. »Was?«
    »Im Praescarium Lilitu wurde prophezeit, dass Lilith zurückkehren wird, wenn eines der Schattengeschlechter jemals ein anderes auslöscht. Die Kaste kennt Maisies Vorhersage, dass du alle Schattengeschlechter miteinander vereinst. Deshalb wollte man dich aus dem Weg haben. Als du den Feen-Mann getötet hast, glaubten wir, jetzt wäre alles in Ordnung. Wir dachten, niemand würde dir mehr glauben. Aber als die Königin ihre Unterstützung zurückgezogen hat, hat sich der Rat gegen einen Krieg entschieden.«
    Eine Million Fragen schossen mir durch den Kopf. Doch in diesem Moment war nur die eine von Bedeutung. Was würde in fünfundvierzig Minuten im Scheideweg passieren? »Jetzt wollen sie also die Magier angreifen? Und wie soll dieser Angriff zu einem Krieg führen?«
    Damaras Gesicht wurde wieder hart. »Verstehst du denn noch immer nicht? Die Kaste hat nicht vor, die Magier selbst anzugreifen. Das überlässt sie den Dominae.«
    Mir gefror das Blut in den Adern. »Was?«, flüsterte ich angsterfüllt.
    Damaras Stimme klang gequält und schuldbewusst. »Wenn ich gewusst hätte, dass die Dominae ihre Finger im Spiel haben, hätte ich niemals zugestimmt, ihnen zu helfen. Aber als ich es schließlich herausfand, war es bereits zu spät. Ich flehte sie an, den Rat der Hekate nicht anzugreifen.« Einen Moment lang versagte ihr beinahe die

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