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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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Chance, sicherzustellen, dass Damara keine Magie einsetzen konnte, während ich mir meine Antworten holte.
    Endlich ertasteten meine Finger die Hülse. Ich formte den Metallzylinder mit der Faust zu einer kleine Kugel. Der Hautkontakt mit dem Messing half, den restlichen Zauber abzuschütteln. Ich merkte, wie meine Bewegungen wieder schneller wurden. Ich warf mich auf die schreiende Magierin und drückte ihre Hände mit den Knien auf den Boden. Dann schob ich ihr die Messingkugel in den aufgerissenen Mund. Sie spuckte und hustete, aber ich hielt ihr Nase und Mund zu. Ihre Augen weiteten sich vor Angst. Ihr Gesicht lief erst blau an, dann grün. Schließlich schluckte sie die Hülse.
    Ich ließ sie los und setzte mich neben sie. Mein Atem rasselte, und jedes Mal, wenn ich mühsam Luft holte, spürte ich den quälenden Schmerz in der Brust. Über Damaras Wangen strömten nun Tränen. Aber in ihren Augen stand purer Hass, keine Angst. Ich verspürte nicht das geringste schlechte Gewissen. Sie konnte sich glücklich schätzen, noch am Leben zu sein. Noch.
    Ich holte mein Handy aus der Tasche und rief Slade an. Ich lieferte ihm eine Kurzversion der Ereignisse und erklärte ihm, wo er mich treffen sollte.
    »Ich bin in zehn Minuten da«, sagte er ohne zu zögern, und legte auf.

    Ich klappte das Handy zu und schob es in die Hosentasche. Erneut ertönte Flügelschlagen hinter mir und zeigte an, dass Stryx sich endlich verzog. Widerliches Federvieh.
    »Also«, sagte ich und riss Damara vom Boden hoch. Sie wimmerte und konnte nicht auftreten. Ich stieß sie vor mir her, während ich ihre Hände auf dem Rücken festhielt.
    »Du wirst mir jetzt alles erzählen, was du über die Nod-Kaste weißt.«

31

    Eine halbe Stunde später parkte Slade seinen BMW vor einem Lagerhaus in einer besonders heruntergekommenen Gegend von New York. Auf einem Schild, das an dem Gebäude befestigt war, stand »Romulus Importe«. Als Slade im Park angekommen war, hatten wir überlegt, wo man die Befragung am besten durchführen konnte. Ich war für den Aderlass gewesen, aber Slade hatte sich dagegen ausgesprochen, da er der Meinung war, sein Club sei nicht privat genug. Also rief er Michael Romulus an, der ihm noch einen Gefallen schuldete. Und der Werwolf hatte uns sofort eines seiner Lagerhäuser angeboten.
    Die große Schiebetür wurde geöffnet, und Michael gab Slade mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er den Wagen in die Abladezone fahren solle. Ich saß zusammen mit Damara auf dem Rücksitz und drückte ihr die Pistole in die Rippen. Sie hatte die ganze Fahrt über nichts gesagt. Doch als sie die vier kräftigen Werwölfe erblickte, die draußen im Lagerhaus auf uns warteten, spannte sie die Muskeln an – bereit zu fliehen, sobald die Tür aufging.
    »Denk nicht mal daran«, warnte ich sie.
    Slade schaltete den Motor ab und stieg aus dem Wagen. Dann öffnete er die Hintertür und zerrte Damara
ins Freie. Ich folgte den beiden. Draußen schüttelte ich Michael die Hand. »Vielen Dank, das ist wirklich eine große Hilfe«, erklärte ich ihm.
    Er nickte, die Augen auf Damara gerichtet. »Mit dem größten Vergnügen.«
    »Wo sollen wir hin?«, fragte ich.
    »Kommt mit«, erwiderte Michael und bedeutete Slade, ihm mit Damara zu folgen. Er führte uns in einen Lagerraum, der neben der Haupthalle lag. Rex trat mit einem Paar Handschellen aus Messing zu uns und fesselte die Magierin damit an einen Stuhl. Die ganze Zeit über hielt Damara das Kinn stolz gereckt. Ich hätte ihr ihren Mut sogar angerechnet, erwartete aber, dass er nicht lange anhalten würde.
    »Ihr könnt mich so lange foltern, wie ihr wollt«, sagte sie. »Ich sage kein Wort.«
    Langsam trat ich näher, damit sie Zeit hatte, sich zu fragen, was ich vorhatte. Trotz ihrer mutigen Haltung zitterte sie so stark, dass die Stuhlbeine auf dem Betonboden knirschten. »Ich weiß bereits, dass du für die Kaste arbeitest. Ich weiß auch, dass du es warst, die Eurynome beschworen und versucht hat, Giguhl in Slades Club umbringen zu lassen.«
    Neben mir fauchte Slade und zeigte der Magierin seine scharfen Reißzähne. Ihre Augen weiteten sich.
    »Ich weiß auch«, fuhr ich fort, »dass du die Einsamen Wölfe auf mich gehetzt hast, als ich damals im Central Park unterwegs war.«
    Hinter mir war ein leises Knurren zu vernehmen. Damara versuchte, sich auf ihrem Stuhl kleiner zu machen.
    »Heute Nacht ist Vollmond – nicht wahr, Michael?«, fragte ich, ohne den Blick von dem Mädchen zu

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