Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
Vom Netzwerk:
glühten, als ich Rheas und Maisies wissendes Grinsen bemerkte. Adam räusperte sich. »Okay, ich sollte dann wohl lieber mal los.«
    »Lazarus, geben Sie mir Bescheid, sobald Sie dort eingetroffen sind. Ich will stündlich über die neuesten Entwicklungen unterrichtet werden«, sagte Orpheus.
    »Ja, Sir.« Er wandte sich an mich. »Also dann, mach’s gut.«
    Da ich mir der Gegenwart der anderen mehr als bewusst war, ignorierte ich seinen leidenschaftlichen Blick und streckte ihm sittsam die Hand entgegen. »Okay, bis dann, Adam.«
    Er neigte den Kopf und grinste. Seine warme Hand umschloss die meine. Ich schwöre, ich konnte die Berührung bis in die Zehenspitzen spüren. »Versuch nicht allzu viel Blödsinn zu machen, okay?«
    Ich machte den Mund auf, um wie immer das letzte Wort zu haben, aber er war bereits verschwunden. Wie eine Vollidiotin stand ich mit ausgestreckter Hand da. Dann beförderte mich das Kichern eines gewissen Katers in die Gegenwart zurück, und ich wurde erneut des Publikums gewahr, das einen der peinlichsten Momente meines Lebens live miterlebt hatte. Ich ließ die Hand sinken und wischte sie am Stoff meines Kleides ab.
    »Nun«, sagte ich lahm. »Das war’s also.«
    »Scheint so«, entgegnete Rhea. Ich betrachtete aufmerksam ihr Gesicht. Verurteilte sie mich? Ich konnte nichts entdecken. Vielmehr wirkte sie ausgesprochen belustigt.
    Also fuhr ich fort. »Wenn ihr mich entschuldigen würdet? Ich glaube, ich mache jetzt einen Spaziergang, um
etwas frische Luft zu schnappen. Giguhl, kommst du mit?«
    Der Kater schüttelte den Kopf. »Nein, danke. Ich bleibe lieber hier. Aber wenn ich einen Vorschlag machen dürfte?«
    Ich seufzte und wartete auf den nächsten Scherz auf meine Kosten.
    »Du solltest dich vorher vielleicht umziehen.«
    Ich blickte an mir herab. Adam hatte mich so sehr aus der Fassung gebracht, dass ich den roten Chiton ganz vergessen hatte, den ich noch immer trug. »Maisie?«
    »Bin schon dabei.« Eine elektrostatische Ladung durchfuhr meinen Körper und ersetzte das Kleid durch meine alten Klamotten. Ich tastete meine Taschen ab und stellte erleichtert fest, dass sich meine Waffen noch immer an Ort und Stelle befanden.
    »Danke«, sagte ich. Meine eigenen Klamotten – und meine Waffen – wiederzuhaben, verbesserte meine Laune ganz erheblich.
    »Wohin willst du?«, erkundigte sich Maisie.
    »Nur kurz um den Block, um den Kopf freizubekommen.«
    Giguhl schnaubte. »Vielleicht solltest du es stattdessen mit einer kalten Dusche versuchen.«
    Mit einem letzten Blick in Richtung des Katers drehte ich mich auf dem Absatz um und ging zur Tür. Über die Schulter hinweg befahl ich: »Giguhl, verwandle dich wieder in einen Dämon.«
    Puff. Der Flur füllte sich mit dem beißenden Gestank von Schwefel.
    Maisie stieß einen Schrei aus.
    »Gütige Götter«, murmelte Orpheus.

    Grinsend ging ich weiter. Wenn Giguhl seine Gestalt veränderte, war er danach immer nackt. Ich will nicht ins Detail gehen, aber ein nackter Dämon ist ein Anblick, den man sich nur einmal antun möchte.
    Ich wollte gerade um die Ecke biegen, als Rhea die Sprache wiederfand. »Grundgütige Göttin – warum ist er gespalten?«

5

    Bisher ließ das Essen in New York einiges zu wünschen übrig. Drüben in Kalifornien hatte mich jedenfalls keine meiner Mahlzeiten je zurückgebissen.
    »Aua!« Ich zuckte erschreckt zurück und prüfte hastig, ob sich mein Ohr noch an Ort und Stelle befand. Meine Mahlzeit starrte mich finster an. In der Dämmerung sah sie ziemlich schmutzig aus. Der Kerl wirkte, als hätte er sich seit Tagen nicht gewaschen. Unter seinen fettigen schwarzen Haaren funkelte ein glitzernder Ohrstecker.
    »Verpiss dich, du Schlampe!«
    Seine allgemeine Haltung – und sein Blut – hinterließen einen bitteren Nachgeschmack in meinem Mund. Frustriert und zu müde, um mich lange mit ihm herumzuschlagen, stieß ich ihn fort. Anstatt jedoch wie jeder normale Mensch einfach abzuhauen, hatte dieser Typ den Nerv, eine Pistole zu ziehen.
    »Meinst du das ernst?«, fragte ich. Wenn ich nicht so gereizt gewesen wäre, hätte ich vermutlich gelacht. »Du solltest mir die Waffe lieber gleich geben – nicht, dass du dir wehtust. Aber das kann auch ich gerne für dich erledigen.«
    Er drückte ab. Die Kugel drang unterhalb meines rechten Schlüsselbeins in die Haut ein. Ich mochte vielleicht
immun gegen normale Munition sein, aber das bedeutete leider nicht, dass es nicht verdammt wehtat.
    »Verdammter Mist!«,

Weitere Kostenlose Bücher