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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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hing. Offensichtlich hatte uns jemand die ganze Zeit über beobachtet. Ich spürte eine Präsenz hinter dem Spiegel, jemand, der seine Augen auf mich gerichtet hatte. Anstatt allerdings darauf zu achten, dass sich mir die Nackenhaare aufstellten, konzentrierte ich mich auf Rheas Rücken. Für den Fall, dass doch noch etwas schiefging.
    Der Barkeeper legte auf und kam zu uns zurück. Ein wenig betreten sah er uns an. »Tut mir leid. Das war wohl ein Missverständnis. Der Schatten meint, Sie sollen nach unten zu den Umkleidekabinen hinter der Kampfarena gehen und sich auf das Duell vorbereiten. In einer halben Stunde geht es los.«
    Giguhl beugte sich zu mir und flüsterte mir ins Ohr: »Mit Rhea sollte man sich lieber nicht anlegen.«
    Ich nickte und musterte die Magierin neugierig. Die Aggressivität, die sie gerade noch an den Tag gelegt hatte, war verflogen. Sie lächelte den Barkeeper freundlich an. »Danke.«
    Er warf einen Blick in Richtung des Spiegels und zögerte. »Der Schatten lässt außerdem ausrichten, dass der Dämon nicht nach unten in die Kampfarena darf. Er soll so lange hierbleiben.«
    »Moment mal …«, begann ich, aber Rhea fasste mich am Arm, um mich zum Schweigen zu bringen.
    »Kein Problem«, sagte sie. »Bitte sorgen Sie dafür, dass man sich um ihn kümmert, während wir weg sind.«

    »Rhea, was soll das?«
    Sie beugte sich zu mir herüber und flüsterte: »Wir sind nicht in der Position, Forderungen zu stellen, Sabina. Sie wollen nur vermeiden, dass du ihn auf jemanden hetzt, falls du verlierst.«
    Ich warf Giguhl einen fragenden Blick zu. Er zuckte mit den Achseln. »Mich stört’s nicht. Aber lass dich nicht umbringen. Verstanden?«
    »Danke für dein Vertrauen!«
    »Gern geschehen.«
    »Bitte benimm dich, während ich weg bin.«
    Giguhl setzte eine betont unschuldige Miene auf. »Wer? Ich?«
     
    Außer der Auseinandersetzung im Central Park hatte ich bisher noch keinerlei Erfahrungen im Umgang mit Werwölfen gesammelt. Rhea hingegen wusste ein oder zwei Dinge über dieses Geschlecht und nutzte die kurze Zeit, die uns vor dem Kampf blieb, um mir ein paar nützliche Hinweise zu geben. Sie führte mich in einen kleinen Raum, der wie eine Umkleidekabine aussah.
    Dort hielt sie ein quadratisches Päckchen und eine Flasche mit Klebstoff in die Höhe. »Blattsilber für deine Reißzähne.«
    Ich runzelte die Stirn. »Meine Reißzähne?«
    Sie nickte. »Einige Vamps benutzen Silberkappen beim Kampf gegen Werwölfe, aber Blattsilber ist besser. Wenn du ihre Haut verletzt, blättert es ab und dringt in die Blutbahn ein.«
    »Bringt es sie auch um?«
    »Nein. Um einen Werwolf zu töten, muss man ihm eine gehörige Menge Silber direkt ins Herz jagen. Aber es
wird ihm verdammt wehtun und ihn deutlich langsamer machen.«
    »Ist das wirklich nötig?«
    Sie warf mir einen Blick zu. »Vollmond ist erst wieder in einer knappen Woche, also wird er noch keine Werwolfgestalt angenommen haben. Trotzdem wird er unglaublich stark sein. Außerdem ist er ziemlich wütend, weil du seinem Rudel Schaden zugefügt hast. Du wirst jeden Vorteil brauchen können, den du kriegen kannst.«
    Seufzend nahm ich ihr das Mitgebrachte ab. Mit einem Finger fuhr ich mir über die Zähne, um sie zu trocknen. Dann strich ich etwas Kleber auf meine beiden Reißzähne. Der chemische Geruch trieb mir die Tränen in die Augen.
    Rhea half mir beim Auftragen des dünnen Blattsilbers auf den Zahnschmelz. »Lass den Mund einen Moment lang offen, damit der Kleber trocknen kann.«
    Während ich mit offenen Mund dastand, bedeckte sie meinen Brustkorb, meine Arme und den Hals mit weiterem Blattsilber. Als sie schließlich fertig war, kam ich mir wie der Blechmann aus Der Zauberer von Oz vor. Nach einer Weile schloss ich meinen Mund wieder. Der Kleber schmeckte widerwärtig, und das Blattsilber blieb an meiner Zunge hängen. Ich hustete, als ein paar Splitter in meinen Rachen wanderten.
    »Am besten wäre es, du triffst eine Vene, aber es reicht auch, die Haut zu verletzen.«
    Ich betrachtete mich im Spiegel. Mit den blitzenden Eckzähnen und der metallischen Haut war ich kaum wiederzuerkennen.
    »Ich dachte, es ginge Ihnen um völlige Aggressionslosigkeit«, sagte ich.

    Sie zuckte mit den Achseln. »Normalerweise schon. Aber manchmal ist Aggressivität nötig, vor allem wenn es um Selbstverteidigung geht. Wenn du heute Nacht nicht gegen das Alphamännchen kämpfen würdest, würde dich sein Rudel zur Strecke bringen. Bei diesem Duell hast

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