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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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mir klar, dass er es mir niemals verzeihen würde, wenn ich mich jetzt einmischte. Dämonen und ihr zerbrechliches Ego … Also ballte ich die Fäuste und machte mich daran, ihm stattdessen Ratschläge zuzurufen.
    »Auf die Eier!«

    »Die Augen! Die Augen!«
    »Nein! Du musst deine Hände oben halten!«
    Ich spürte, dass mich jemand anstarrte. Als ich mich umsah, stellte ich fest, dass es Slade war, der auf der anderen Seite des Rings stand und mich beobachtete. Einen Moment lang blickte er mir in die Augen, doch der hässliche Laut einer Faust, die auf Fleisch traf, lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf den Kampf vor mir.
    Giguhls Unterlippe schwoll gewaltig an. Blut tropfte ihm aufs Kinn. Der Schänder drang mit weiteren harten Schlägen auf ihn ein, wobei er diesmal Giguhls Brust bearbeitete. Das Toben der Menge war ohrenbetäubend, aber ich glaubte trotzdem ein paar Rippen brechen zu hören.
    Wieder trat ich vor, bereit, der Schlachterei ein Ende zu machen. Doch als ein greller Schrei durch die Arena hallte, blieb ich abrupt stehen. Meine Nackenhaare stellten sich auf, als ich den markerschütternden Laut vernahm. Irgendwie war es Giguhl gelungen, den Schänder mit dem Gesicht auf den Boden zu drücken. Eine schwarze Klaue hielt den Kopf des Ungeheuers fest, während die andere den Arm des Gegners weit nach hinten riss und ihm hörbar die Schulter auskugelte.
    »Weiter so!«, brüllte ich begeistert.
    Giguhl ließ den Arm los, der wie ein lebloses Stück Fleisch zu Boden fiel. Offenbar wollte er seine Taktik ändern und zerrte den Schänder an seinen ölig schwarzen Haaren nach oben. Mit der freien Klaue schlug ihm Giguhl ins Gesicht, so dass Blut auf den Betonboden zu strömen begann.
    Trotz meiner Erleichterung, dass Giguhl jetzt die Oberhand hatte, war mir immer noch mulmig zumute. Gewalt
war mir wahrhaftig nicht unbekannt, aber Giguhls Heftigkeit verblüffte selbst mich. Slade blickte mich erneut über die blutige Szene hinweg an. Ich wollte, dass Giguhl gewann, aber ich brachte diesen blutrünstigen Kämpfer nicht so recht mit dem Dämon in Einklang, der sich in Katzengestalt neben mir zusammenrollen und zufrieden schnurren konnte.
    »Gnade!«
    Dieses eine Wort ließ alle im Raum den Atem anhalten. Es war der Schänder, der inzwischen keine Nase mehr hatte. Eines seiner Augen rollte über den Boden und landete neben Slades Fuß. Dieser stieß es beiseite, als er in den Ring trat.
    Dort hob er Giguhls Arm in die Höhe. »Und der Sieger heißt … Giguhl!«
    Die Menge fing begeistert an zu toben und skandierte Giguhls Namen. »Gi-guhl! Gi-guhl!«
    Slade hob die Hand, damit wieder Ruhe einkehrte. In der Arena wurde es augenblicklich still. Nur noch Fledermausgesichts erbärmliches Wimmern war zu hören.
    »Regel Nummer sieben?«
    »Keine Gnade!«
    »So soll es sein!« Slade schlug Giguhl auf den Rücken und winkte dann einen Magier heran, der außerhalb des Rings stand. Es war ein kleiner glatzköpfiger Kerl mit fettigem schwarzen Haar. Er runzelte finster die Stirn und kletterte dann in den Ring, wo er sich über den noch immer am Boden liegenden Dämon beugte.
    Der Schänder flehte um Gnade, doch der Magier weigerte sich, ihm in die Augen zu sehen. Stattdessen zeichnete er eine Reihe kompliziert wirkender Zeichen in die Luft, ehe er die Worte aussprach, die den Dämon wieder
nach Irkalla zurückschickten. Der Schänder verschwand. Nur eine Lache schwarzen Blutes blieb auf dem Betonboden zurück.
    Giguhl sah mich an und grinste über das ganze Gesicht. Auch ich versuchte zu lächeln, wenngleich mir dabei ausgesprochen unwohl zumute war.
    Es sah ganz so aus, als ob mein kleiner Dämon erwachsen geworden wäre.

15

    Während sich Giguhl nach dem Kampf etwas frischmachte, saß ich an der Bar und nippte an einem Glas Bloody Magdalene. Earl hatte sich mit dem Wodka zurückgehalten, was mir ganz recht war, da ich momentan vor allem Blut brauchte.
    Ich war mir nicht sicher, woher Slade das Blut hatte, aber es handelte sich auf keinen Fall um das Blutbankzeug, auf das Maisie bestand. Wie ich Slade kannte, hatte er irgendwo eine Quelle auf dem Schwarzmarkt aufgetan, die ihn mit frischerem Blut versorgte als dem, das Maisie bekam. Doch selbst dieses Gesöff besaß den chemischen Beigeschmack von Antigerinnungsmitteln. Ich gierte noch immer nach Blut direkt aus der Vene, doch nach dem Kampf mit Romulus hielt ich es für das Beste, mich an Maisies Gebot zu halten und keinen Menschen anzugreifen. Schließlich wollte

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