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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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Glück« schien ein Tor geöffnet zu haben, und ich spürte, wie ich noch stärker
in den Strudel des Lebens mit den Magiern hineingerissen wurde. Mit jeder Stunde glitt ich tiefer hinein, ob mir das gefiel oder nicht. Aber es war mir lieber, mir noch eine Weile etwas vorzumachen. Zumindest bis ich die Situation etwas besser verstand. Schon bald würde der Tag kommen, an dem mich die Magier dazu zwingen würden, meine Karten auf den Tisch zu legen und mich offen zu ihnen zu bekennen.
    »Also«, sagte ich, um das Thema zu wechseln. »Du hast gerade vom komplizierten Verwaltungsapparat in Irkalla gesprochen.«
    Giguhl lächelte wissend, tat mir aber den Gefallen, die Sache zumindest für den Moment auf sich beruhen zu lassen. »Oh, ja, Dämonen lieben Bürokratie. Wenn es ginge, würden sie dich dazu zwingen, fünfzig verschiedene Formulare auszufüllen und zwar in dreifacher Ausführung, nur um dir die Erlaubnis zu erteilen, mal austreten zu dürfen.«
    Er fuhr fort, die gesellschaftliche Struktur der Dämonen auseinanderzunehmen, während wir in Richtung von Maisies Wohnung weitergingen. Ich hörte ihm nur mit halbem Ohr zu. In Gedanken beschäftigte ich mich mit der Frage, was wohl passieren würde, wenn sich der Rat für einen Krieg entschied. Aber so sehr ich mich auch darum bemühte – einer solchen Entscheidung konnte ich einfach nichts Positives abgewinnen.
     
    Am nächsten Abend drängte ich mich durch die Menge, die sich in der düsteren Kampfarena im Aderlass zusammengefunden hatte. Meine Ellbogen brachten mir sowohl ein bisschen Platz als auch so manchen wütenden Blick ein, aber ich ließ mich nicht beirren.

    Giguhl stand auf einer Seite desselben Kampfrings, in dem ich einige Abende zuvor gegen Michael Romulus gekämpft hatte. Seine schuppige grüne Brust glänzte im Licht der beiden Glühbirnen, die von der Betondecke hingen. In seinen funkelnden Ziegenaugen stand deutlich wilde Entschlossenheit.
    Ich warf einen Blick nach links, wo bereits sein Gegner wartete. Es handelte sich um einen kleineren Dämon mit Fledermausgesicht und dem Körper eines Neandertalers. Ich beobachtete, wie er seine Arme ausbreitete und einen schrillen Schrei ausstieß. Während ich zusammenzuckte und mir die Ohren zuhielt, begann die Menge um mich herum zu toben.
    Giguhl spuckte lässig aus. Er schien von den Drohgebärden seines Gegners nicht im Geringsten beeindruckt. Diese Macho-Seite kannte ich sonst gar nicht von ihm. Soweit ich das beurteilen konnte, würde der Kampf jeden Augenblick losgehen.
    »Verdammt, nein!«, brüllte ich über den Lärm hinweg. Ich fing an, mich erneut an den Leuten vorbeizudrängen, um zu meinem Dämon durchzukommen. Zwar hatte ich diesem Kampf zugestimmt und Slade sogar selbst angerufen, um ihm das mitzuteilen, doch jetzt, als ich die wilde Menge und die tödliche Entschlossenheit in den Augen des Fledermaus-Dämons sah, änderte ich meine Meinung.
    »Giguhl!« Ich musste laut brüllen, um gegen all die anzuschreien, die glaubten, meinem Dämon noch ein paar Ratschläge erteilen zu müssen, ehe der Kampf begann. »Giguhl!«
    Er drehte den Kopf, bis er mich entdeckte. Ein breites Grinsen zeigte sich auf seinem Gesicht. »Sabina!«

    Ich packte ihn an seinem grünen Bizeps und zog ihn zu mir. »Ich habe meine Meinung geändert.«
    »Was?«
    »Ich finde nicht, dass du kämpfen solltest.«
    Giguhl schnaubte und versetzte mir dann einen freundschaftlichen Stoß in die Seite. »Sabina, jetzt beruhig dich mal. Dem zeig ich schon, wer hier der Boss ist.«
    »Nein, wirst du nicht.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Warum nicht?«
    Ich dachte einen Moment lang nach und versuchte mir darüber klar zu werden, was ich eigentlich wollte. »Darum.«
    Giguhl lachte. »Ah – du hast Angst um mich.«
    »Quatsch«, murmelte ich.
    Slade bahnte sich einen Weg durch die Menge, bis er neben mir stand. Es war mir gelungen, ihm aus dem Weg zu gehen, seit wir angekommen waren, aber jetzt gab es keine Möglichkeit mehr, ihn zu ignorieren. »Was ist hier los?«, wollte er wissen.
    »Ich verbiete ihm, zu kämpfen.«
    Slade runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Sobald die Kampfansage erfolgt ist, muss der Kampf auch stattfinden. So lautet die dritte Regel des Demon Fight Club.«
    »Ich pfeife auf die Regeln. Er ist mein Dämon, und ich ziehe hiermit meine Erlaubnis zurück. Er darf nicht mehr kämpfen.«
    »Das ist so was von peinlich«, jammerte Giguhl. »Hör auf, dich wie meine Mutter

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