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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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Sabina.«

    Ich nahm das Bündel an mich und zählte nach. Zweitausend Dollar. Nicht schlecht. Allerdings fragte ich mich, wie viel Slade für sich selbst einbehielt. Ich wollte zwar nicht kleinlich sein, aber ich musste dringend mehr verdienen, wenn ich mir tatsächlich irgendwann eine Wohnung in New York leisten wollte.
    »Man sollte ihn wirklich nicht unterschätzen«, meinte ich trocken.
    »Warum so missmutig?«, wollte Slade wissen. »Das ist doch ein echt guter Deal für dich. Dein Dämon ist im Ring ein wahres Monster, und du brauchst dich nur noch zurücklehnen und den Gewinn einzufahren.«
    »Ehrlich gesagt, würde ich es bevorzugen, mein Geld auf die gute altmodische Art zu verdienen.«
    Slade zog spöttisch die Augenbrauen hoch.
    »Du solltest nicht immer gleich auf so schmutzige Ideen kommen, Slade. Prostitution habe ich nicht gemeint.«
    »Verstehe«, sagte er. »Leute umbringen ist also wesentlich weniger schmutzig.«
    »Zumindest könnte ich dann alle meine Rechnungen bezahlen«, entgegnete ich. »Das war früher nämlich nie ein Problem.«
    Slade lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und musterte mich einen Moment lang mit berechnendem Blick. »Ich vermute, es war ziemlich schlecht fürs Geschäft, die Dominae so wütend zu machen.«
    Ich seufzte und lehnte mich ebenfalls zurück. »Das kannst du laut sagen.«
    Der Vampir stand auf und trat an seine Bar. Dort hob er eine Karaffe mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit hoch. »Scotch?«
    Ich nickte.

    Etwas umständlich goss er jeweils zwei Fingerbreit in zwei Gläser. Er reichte mir eines davon und stieß dann mit mir an. Schließlich setzte er sich wieder hinter seinen Schreibtisch. Als seine Budapester bequem neben der ledernen Schreibunterlage Platz gefunden hatten, zündete er sich noch eine Zigarre an. Jetzt sah er aus wie ein fetter Kater, der bereit war, sich auf den Kanarienvogel zu stürzen. »Ich nehme nicht an, dass du deine Meinung geändert hast, was mein Angebot betrifft.«
    Langsam nahm ich einen Schluck Scotch. Die goldene Flüssigkeit wärmte mein Inneres. Ich lächelte. »So leicht gibst du nicht auf, was?«
    »Nein, nie.«
    Ein verschmitztes Lächeln zeigte sich auf seinen vollen Lippen. Meine Augen genossen den Anblick.
    »Ich verstehe noch immer nicht, warum du dafür jemanden wie mich brauchst. Okay, du bist schon eine ganze Zeit aus dem Geschäft, aber du würdest bestimmt nicht lange brauchen, um wieder in Form zu kommen.« Ich blickte demonstrativ auf seinen – zugegebenermaßen durchtrainierten – Bauch. »Du könntest zum Beispiel versuchen, weniger Kohlenhydrate zu dir zu nehmen. Vielleicht würde ja auch etwas Jogging helfen.«
    Sein Lächeln wirkte angestrengt. »Leider wäre es in meiner Position recht … nun ja … unangemessen, mir selbst die Hände schmutzig zu machen. Nein, ich brauche jemanden, dem ich diese delikaten Angelegenheiten vertrauensvoll überantworten kann.«
    »Meine Antwort lautet noch immer Nein«, erwiderte ich entschlossen.
    Er schürzte die Lippen, als überlege er, die Angelegenheit von einem anderen Blickwinkel aus anzugehen, gab
dann aber doch nach. »Okay. Lassen wir das. Zumindest für den Moment. Aber eines Tages erwische ich dich in einer schwachen Minute. Und dann gewinne ich.«
    Ich lachte. »Da kennst du mich aber schlecht, wenn du meinst, ich hätte so etwas wie schwache Minuten.«
    »Spielst noch immer die Harte, was?«, flachste er und grinste.
    Ich wurde wieder etwas sachlicher. »Mach dir nichts vor, Slade. Ich spiele gar nichts. Du magst über die Jahre vielleicht weicher geworden sein, ich dagegen nur stärker, schneller und klüger.«
    Slade grinste überlegen.
    Ich verschränkte die Arme. Es war offenbar an der Zeit, diese Unterhaltung zu beenden. »Den Dämon kriegst du, weil er kämpfen will. Ich hingegen stehe nicht zum Verkauf.«
    Er sah mich mit einem wissenden Lächeln an. »Noch nicht, Sabina.«
     
    Während ich auf Giguhl wartete, der eine weitere Siegesrunde mit den Nymphen drehte, bestellte ich mir an der Bar ein Bier. Zum Glück war ich diesmal schlau genug gewesen, mir meinen Anteil zu sichern, bevor er wieder alles ausgeben konnte.
    Während ich mein Bier trank, dachte ich über Geld nach. Obwohl ich Slades Angebot mehr als einmal abgelehnt hatte, fragte ich mich insgeheim, ob eine Rückkehr auf die dunkle Seite des Gesetzes nicht vielleicht doch eine echte Option war. Okay, das Magietraining entwickelte sich ganz gut, aber die Tatsache, dass ich keinen

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