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Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2

Titel: Roter Fluch - Wells, J: Roter Fluch - Mage in Black - Red-Headed Stepchild Trilogie 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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an. Schließlich nickte sie, als hätte sie soeben eine Entscheidung getroffen. »In diesem Fall werde ich das nächste Mal einen Helm tragen.«

19

    Zwei Abende später waren wir wieder im Aderlass. Wie Rhea vorhergesagt hatte, verheilten Giguhls Verletzungen schnell, und er behauptete, sein gutes Stück sei wieder mehr oder weniger wie neu. Ich hatte zwar meine Zweifel, was seine Einsatzfähigkeit für einen weiteren Kampf betraf, hielt aber den Mund. Giguhl war schließlich ein erwachsener Dämon, und es stand mir nicht zu, wie eine überängstliche Bühnenmutter im Hintergrund zu zittern und zu wachen.
    Die Kampfarena war diesmal noch dichter besetzt als zuvor. Ich vermutete, es hatte sich herumgesprochen, wie Giguhl den Schänder besiegt hatte. Dutzende von Zuschauern aus den Reihen der Schattengeschlechter waren gekommen, um den neuen Champion im Aderlass kämpfen zu sehen. Als Slade uns beim Hereinkommen entdeckte, schenkte er mir ein Ich-habe-es-dir-ja-gesagt-Lächeln, hielt sich aber ansonsten ungewöhnlich zurück.
    Diesmal war der Gegner ein Völlerei-Dämon. Er war so gewaltig, dass er den Großteil des Rings für sich beanspruchte. Irgendwie sah er wie aus Jabba der Hutte, nur deutlich weniger attraktiv.
    »Und? Was meinst du?« Giguhl tänzelte auf der Stelle hin und her, ohne den Blick von dem fetten Kerl zu wenden. Vermutlich versuchte er, einschüchternd zu wirken,
doch sein Gegner schien ihn nicht einmal zu bemerken. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, einen Eimer gebratene Hühnerbeine zu vertilgen.
    »Ich persönlich würde mich ja auf seine Zunge konzentrieren«, schlug Slade vor. Er hatte bereits seine übliche Show vor der Menge abgezogen, ehe er zu uns gestoßen war.
    Giguhl legte den Kopf schräg und dachte nach. »Ich denke nicht, dass ich dieses Ding berühren will.«
    »Wie wäre es dann mit den Augen?«, schlug ich vor. »Das ist immer eine gute Option.«
    Die Glocke läutete, und Giguhl schoss in die Mitte des Rings, wobei er unsere Ratschläge nicht im Geringsten befolgte. Stattdessen rannte er wie ein Rammbock auf Mr. Gefräßig zu und rammte ihm den Kopf in den gelatineartigen Bauch. Er wurde zurückgeschleudert, als wäre er gegen ein Trampolin geprallt. Mit einem dumpfen Knall schlug sein Hintern auf dem Betonboden auf.
    »Die Augen!«, brüllte ich. »Stich ihm die Augen aus, Giguhl!«
    Als Nächstes entschied sich Giguhl für eine Art Sprungangriffsmanöver und landete mit einem Satz auf dem Kopf seines Gegners. Die Menge tobte. Giguhl klammerte sich verzweifelt fest, während der wabbelige Dämon versuchte, ihn abzuschütteln.
    »Halt durch, Giguhl!« Ich versuchte ermutigend zu klingen, auch wenn das Ganze nicht sehr vielversprechend aussah. Mr. Gefräßig brüllte und schüttelte den Kopf noch wilder – ein wütender Bulle, der versuchte, einen entschlossenen Cowboy abzuwerfen.
    In diesem Moment griff Giguhl nach oben und hielt sich an einem niedrig hängenden Balken fest. Er schwang
sich durch die Luft und trat mit einem Huf aus, der direkt in Mr. Gefräßigs rechtem Auge landete.
    Ein markerschütternder Schrei durchschnitt die rauchgeschwängerte Luft. Mit seinen kurzen Stummelarmen kam Mr. Gefräßig nicht an sein Auge heran, und grünes Blut spritzte in die Menge.
    Ich sprang wie eine Wahnsinnige auf und ab. »Ha! Genau so!«
    Ohne nachzudenken, drehte ich mich um und bot Slade die Hand zum High-Five. Er schlug ein. Als mir klar wurde, was ich gerade getan hatte, räusperte ich mich und versuchte, wieder etwas würdevoller zu wirken. Slade lächelte mich über die Zigarre hinweg an, die zwischen seinen Reißzähnen steckte.
    In diesem Moment stieß Mr. Gefräßig erneut einen schrecklichen Laut aus und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf den Kampf. Ich drehte mich um und konnte gerade noch beobachten, wie Giguhl dem übergewichtigen Dämons die fette Zunge aus dem Maul riss. Ein Schwall grünes Blut ergoss sich über Giguhl. Er hielt sich die Zunge triumphierend über den Kopf wie eine Trophäe. Die Menge brüllte ihm ihre Begeisterung entgegen.
    Dann sprang Slade in den Ring und sprach seine üblichen Abschiedsworte. Ich wandte mich zum Gehen, da ich nicht die Nerven dazu hatte, dem zungenlosen Dämon dabei zuzuhören, wie er um Gnade flehte. Außerdem brauchte ich dringend einen Drink, bevor ich mich mit Slade in seinem Büro traf.
     
    Slade knallte zufrieden ein Bündel frisch gedruckter Geldscheine vor mir auf den Tisch. »Dein Dämon ist eine echte Goldmine,

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