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Roter Herbst - Kriminalroman

Roter Herbst - Kriminalroman

Titel: Roter Herbst - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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ihn überall hinführen, nicht wahr?«, meinte Amanda ganz trocken.
    Fiedler nickte wiederum bescheiden. »Man darf nur keine Spuren hinterlassen«, meinte er. »Die Kollegen vom Verfassungsschutz sind aber auch besonders nachlässig. Ihre Codes sind selbst von blutigen Anfängern zu knacken. Drei aufeinanderfolgende Verschlüsselungen nur. Ein Kinderspiel. Mal schauen, was die noch alles in den Archiven haben.«
    »Das ist natürlich kein Dienst-PC«, meinte sie zu Bichlmaier, während sie auf Fiedlers Laptop deutete.
    »Verstehe«, sagte der. »Hätte mich auch gewundert.« Als er sich aufrichtete, merkte er, wie ihn sein Rücken schmerzte.
    »Was ist nun mit diesem Hoffmann?«, fragte Varga. »Ich verstehe nicht, warum er für uns so wichtig ist.«
    Amanda wandte sich von Fiedlers Bildschirm ab.
    »Karl-Heinz Hoffmann ist einer dieser rechten Haudegen aus den 70ern und 80ern, der in der Szene nach wie vor bewundert wird … ein ausgemachter Sprengstoffexperte, der mit seiner WSG militärische Übungen in einem Palästinenser-Lager im Libanon absolviert haben soll …«
    »Waren das nicht eher die linken Terroristen, die Baader-Meinhof-Leute …?«
    »Die auch«, sagte Fiedler. »War damals einfach chic, sich bei den Palästinensern in Sachen Terror weiterzubilden. Links oder rechts, ganz egal.«
    »Auf jeden Fall«, nahm Amanda den Faden wieder auf, »ist dieser Hoffmann ein Idol der Naziwelpen von heute, die ihm nacheifern.«
    Sie sprach in recht mütterlichem Ton, was Bichlmaier eigenartig fand. Gleich würde sie dem jungen Kollegen den Kopf tätscheln, dachte er.
    »Hoffmann hat in den frühen 70ern seine Wehrsportgruppe gegründet, die dann etwa zehn Jahre später wegen ihrer verfassungsfeindlichen Tendenzen verboten wurde … Er selbst saß einige Jahre im Knast.«
    »Weiß man, was aus ihm geworden ist?«
    Amanda schüttelte den Kopf, aber Fiedler, der mit halbem Ohr zugehört hatte, wandte sich kurz von seinem Laptop ab. »Der züchtet in der Zwischenzeit Schweine, Mangalitzas, bestes Fleisch mit Bio-Siegel. Ein Anhänger von organisch-dynamischem Landbau.«
    »Das stinkt ja gewaltig«, meinte Wolf. »Woher weißt du das nun schon wieder?«
    Fiedler würdigte ihn keiner Antwort und konzentrierte sich demonstrativ wieder auf seinen Rechner.
    »Zumindest hat er es mit seiner Schweinezucht zu einem gewissen Wohlstand gebracht, trotz seiner Vergangenheit«, brummte er dann doch noch.
    »Und Magnus Berger, wie passt der ins Bild?«
    »Wie es scheint, hatte der zumindest Kontakt zu Hoffmann. Ob ein größerer Zusammenhang zwischen den beiden besteht, müssen wir natürlich untersuchen. Wir müssen auf jeden Fall in verschiedenen Richtungen ermitteln. Es ist gut möglich, dass der Mord etwas mit der rechten Szene zu tun hat …«
    »Was für eine Rattenscheiße«, meinte Wolf, und an Amanda gewandt: »Da kannst du mal sehen.«
    »Scheint so, als müssten wir uns den alten Berger nochmals vorknöpfen.«
    »Meinst du, er weiß mehr, als er dir bislang mitgeteilt hat?«, fragte Bichlmaier.
    Amanda zuckte mit den Schultern. »Gut möglich, aber das ist alles nur Spekulation. Vielleicht gibt es in seinem Umfeld tatsächlich jemanden, der beschlossen hat, zu töten, und der diese Absicht auch in die Tat umgesetzt hat. Jemand, der nach etwas sucht.«
    »Gibt es denn Gerüchte, dass Magnus Berger immer noch Umgang mit dubiosen Gruppierungen hat?«
    »Na ja, es heißt schon, dass sich in seinem Wirtshaus von Zeit zu Zeit auch rechte Gruppen treffen. Dass Kameradschaftsabende in geschlossener Runde stattfinden und Treffen von NPD-Größen aus dem Frankfurter und dem Kölner Raum, manchmal kommen die auch von weiter her. Auch viele Jugendliche aus den Dörfern haben im Weißen Roß ihren Stammtisch. Davon ist, soweit bekannt, eine Menge recht braun angehaucht. Viele sind darunter, die keine Arbeit finden und ihren Frust beim Berger hinunterspülen …« Amanda musste an den jungen Mann denken, den Gehilfen des Försters, der ihr schon einige Male aufgefallen war. Ob er auch zu diesen ewig Gestrigen gehörte? »Es gibt allerdings nichts Konkretes. Aber so ist das ja meistens, wenn Menschen ein normales Leben führen.«
    »Was ist schon ein normales Leben?«
    »Keine Ahnung. Zumindest sorgt er sich um seinen Enkel, betreibt ein Wirtshaus und niemand hat je davon gehört, dass er seine Frau schlägt.«
    »Das nennst du normal?«
    »Na ja«, meinte Wolf. »Wenn alles so normal ist, warum ist dann seine Tochter

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