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Roter Herbst - Kriminalroman

Roter Herbst - Kriminalroman

Titel: Roter Herbst - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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hat. Etwas, woran wohl eine Menge Leute ein Interesse haben oder gehabt haben …«

29
    Am Morgen des nächsten Tages, als sie sich vor dem Haus des Försters versammelten, fühlte Adolf Bichlmaier sich schlecht. Er hatte während der vergangenen Stunden kein Auge zubekommen, war unruhig im Kommissariat hin und her gewandert, ohne sich hinzulegen, obwohl ihm Amanda die Couch in ihrem Büro angeboten hatte. Am liebsten wäre er gleich am späten Nachmittag aufgebrochen, doch die Warnungen des Försters vor den Gefahren des unwegsamen Geländes in der frühzeitig einsetzenden Dunkelheit hatten die Einsatztruppe zurückgehalten. Bichlmaier hatte sich, wie alle anderen Beteiligten auch, dieser Vorsichtsmaßnahme beugen müssen. Zusammen mit Amanda Wouters hatte er die Zeit genutzt, um nach Informationen über Hartmut und Peter Urbach im Internet zu suchen. Vor allem der Name von Peter Urbach tauchte dabei in unzähligen Artikeln auf. Und je mehr sie über seine Geschichte lasen, desto deutlicher wurde ihnen, welche Gründe zu Hartmuts Ermordung geführt haben mussten.

    Der Morgen war frisch und es würde in den kommenden Stunden voraussichtlich klar bleiben. Die Hunde, deren heißer Atem im Licht der Scheinwerfer nach oben stieg, wirkten ebenso unruhig wie Bichlmaier und zerrten an ihren Leinen. Noch war man allerdings nicht so weit, Vorbereitungen mussten getroffen werden, um im Falle, dass es zu Schusswaffengebrauch kommen würde, gerüstet zu sein. Ein Arzt und zwei Sanitäter würden die Polizisten begleiten. Deutsche Gründlichkeit, dachte Bichlmaier, der am liebsten allein losgezogen wäre.
    Er hasste es, zu warten, und begann, langsam zu frieren. Unruhig blickte er um sich. Der Förster hatte eine Karte vor sich ausgebreitet und zeigte den Polizisten um Amanda, in welchen Bereichen des Moors sich Magnus Berger mit seinem Enkel aller Wahrscheinlichkeit nach aufhielt. Ob sie dort auch Rune antreffen würden, wussten sie nicht, auch wenn er besonders darauf hoffte. Sein Blick wanderte weiter, und als er am Haus des Försters nach oben schaute, glaubte er, an einem der Fenster eine Bewegung wahrzunehmen. Wahrscheinlich die Frau des Försters, die er bislang noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Er dachte an ihre Äußerung zurück, die sie vor einigen Tagen gemacht hatte. »Irgendwann muss das ganze Elend doch ein Ende finden«, hatte sie gesagt. Ob sie diesem Wunsch in den nächsten Stunden näher kommen würden? Ob es wirklich ein Ende geben würde?
    Beinahe hätte er den Mann, der sich in diesem Moment neben ihm auf einem Gartenstuhl niederließ, nicht erkannt. So sehr war er in seine Gedanken versunken. Percy Johnson steckte in einem alten Parka mit Kapuze, die er zum Schutz gegen die Kälte aufgezogen hatte. Er nickte Bichlmaier zu. »Hast du eine Vorstellung, was ihr dort draußen finden werdet?«, fragte er. »Jetzt, da ihr die Hintergründe etwas besser kennt.«
    Bichlmaier zuckte mit den Schultern. »Einen Mörder?«
    Johnson schüttelte den Kopf. »Er hat ihn nicht ermordet. Da bin ich mir ziemlich sicher. Wo sollte er beispielsweise die Kapsel mit Blausäure herhaben? Das klingt doch eher nach meinen Kollegen … Er war wahrscheinlich nur dabei, als Hartmut Urbach hingerichtet wurde. Das ist ein Unterschied.«
    »Deine Kollegen?«
    »Männer und Frauen, die im Schatten leben, so wie ich … Wer genau …« Er ließ den Satz stehen, bis er sich in der Kälte aufgelöst hatte. »Da gibt es viele …«
    »Kanntest du ihn?«
    »Wen?«
    »Diesen Hartmut.«
    »Ja. Wir sind uns früher ein-, zweimal begegnet. Einmal war auch sein Bruder dabei. Peter.«
    »Waren sie denn beide V-Leute?«
    »Nein. Soweit ich informiert bin, hatte Ende der 60er nur Peter beim Verfassungsschutz angeheuert. Aber Hartmut wusste sicher davon. Die beiden steckten ja viel zusammen. Die kamen des Öfteren gemeinsam hierher, wenn ihnen Berlin zu hektisch wurde. Hartmut war immer auf der Suche nach Weibern. Er hatte ein Faible für Landeier …«
    »Landeier … wie Marlies?«
    »Yep. Hartmut war ein richtiges Arschloch. Der hat sich einfach durchgevögelt, ohne Rücksicht auf Verluste.«
    »Und Peter?«
    »Ein Möchtegern-Revoluzzer, der den Anarchisten gespielt hat, dabei aber durch und durch bürgerlich gewesen ist. In der linken Szene war er als S-Bahn-Peter bekannt. Ein guter Sportler übrigens, der eine Polizeiausbildung absolviert hat und irgendwann in die Fänge des Verfassungsschutzes geraten ist.«
    »Und wie ging das

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