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Roter Lampion

Roter Lampion

Titel: Roter Lampion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Bergius
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leider trennen«, fügte sie bedauernd hinzu. »Aber nachdem du auch Margit zum Abendessen eingeladen hast, muß ich etwas für meine Schönheit tun.«
    »Um so mehr werde ich dein Angebot zu würdigen wissen, mich zuvor noch zum Golfplatz zu fahren«, erwiderte er mit galanter Geste. »Von dort aus fahre ich dann noch auf einen Sprung zu Mister Sorokin…«
    »Um Margit abzuholen?« unterbrach sie ihn eifersüchtig.
    »Um mich von Mister Sorokin zu verabschieden, wie du genau weißt!« entgegnete er ungehalten. »Da heute Samstag ist, kreuzt Margit bekanntlich schon zum Lunch bei ihm auf, wodurch ich mit dir zusammen sein konnte.«
    »Entschuldige, es war nur ein Scherz«, erwiderte Patrice MacDonald verkrampft und ärgerte sich darüber, daß sie unversehens eifersüchtig geworden war. »Vom Golfplatz zur Klinik ist es übrigens nicht allzu weit.«
    »Fein«, antwortete er einsilbig.
    Sie spürte, daß er verstimmt war, und bemühte sich so sehr um ihn, daß er schließlich lachen mußte und ihr erklärte: »Wenn ich könnte, würde ich dich mit nach Hongkong nehmen. Du wärst der ideale Chauffeur für mich.«
    Patrice MacDonald tat einen kleinen Freudenschrei. »Weißt du, was ich tun werde? Dich besuchen!«
    Da habe ich was Schönes angerichtet, dachte er betroffen und entgegnete: »Unterstehe dich! Du weißt, welche Aufgabe mir Mister Sorokin übertragen hat. Da lasse ich mich von niemandem ablenken.«
    Sie spielte die Schmollende. »Auch nicht von mir?«
    »Von niemandem!« erwiderte er so energisch, daß sie sich keinen Illusionen mehr hingab.
    Wenige Minuten später erreichten sie die zum Golfplatz führende Circular Road, und gleich darauf tauchte das Klubhaus vor ihnen auf.
    Cooper bedankte sich bei Patrice MacDonald und stieg aus dem Wagen. »Wir treffen uns, wie verabredet, um neun Uhr in der Dragon Bar.«
    Sie nickte. »Ich werde schon eine Stunde vorher dort sein.«
    »Will sehen, was sich machen läßt«, entgegnete er und hob die Hand. »Bye, bye!«
    Sie gab Vollgas und führte einen Kavalierstart durch, der ihn kopfschüttelnd hinter ihr herblicken ließ. Blöde Angabe, dachte er und ging auf den Eingang des Klubgebäudes zu.
    In diesem Augenblick wandte sich ein stattlicher, graumelierter Herr an ihn, der trotz seines Alters einen forschen Eindruck machte. »Entschuldigen Sie, daß ich Sie anspreche«, sagte er und lüftete seinen Golfhut. »Mein Name ist Hamilton. David Hamilton. Darf ich eine Frage an Sie richten?«
    Cooper blickte in ein braungebranntes, vertrauenerweckendes Gesicht. »Aber gewiß«, antwortete er und nannte seinen Namen.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen«, erwiderte David Hamilton, dessen Aussprache den Amerikaner erkennen ließ. »Ich sah Sie eben aus dem Kabriolett aussteigen und bilde mir ein, in der Dame hinter dem Volant jemanden erkannt zu haben, der eigentlich nicht hier sein kann. Ist der Name der Fahrerin Patrice Lawrence?«
    Gordon Cooper glaubte, in den Augen seines Gegenübers einen besorgten Ausdruck zu erkennen. »Nein«, entgegnete er, fügte aber sogleich hinzu: »Patrice Lawrence war, wie ich zufällig auf der Überfahrt nach hier erfuhr, der Mädchenname jener Dame. Sie heißt heute Patrice MacDonald.«
    Die Augen des Amerikaners weiteten sich. Sein Mund stand jäh schief. »Patrice MacDonald, sagten Sie?«
    »Ja, Sir«, antwortete Cooper, der plötzlich zu erfahren hoffte, was er schon lange wissen wollte. »Sie ist meines Wissens die Witwe des Generals MacDonald, der Gouverneur von Indien war.«
    David Hamilton vermeinte, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Seine Hand tastete nach einem Halt.
    Cooper sah es und ergriff den Arm des Amerikaners. »Ist Ihnen schlecht?«
    »Das kann man wohl sagen«, erwiderte der Angesprochene grimmig und straffte sich. »Aber es geht schon vorüber.«
    Gordon Cooper wies auf eine neben dem Eingang des Klubhauses stehende Sesselgruppe. »Möchten Sie drüben Platz nehmen?«
    »Nein, danke«, antwortete David Hamilton verächtlich. »Ich gehe lieber in die Bar. Darf ich Sie zu einem Drink einladen? Ich brauche dringend einen Whisky. Einen doppelten sogar!«
    Ich möchte wissen, was ihn so erschüttert hat, dachte Cooper und folgte seinem neuen Bekannten, der ihn durch eine weite Halle zu einer Bar führte, in der sich nur wenig Gäste aufhielten.
    »Sie müssen mir erzählen, was Sie von Mistreß MacDonald wissen«, nahm der Amerikaner das Gespräch auf, nachdem er seine Bestellung gemacht hatte.
    »Das ist sehr wenig«,

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