Rotes Haar - Herz in Gefahr!
ganz heiß“, murmelte sie und fächerte sich ironisch mit der Hand etwas Luft zu.
Gideon seufzte. „Schön. Du hast mich jetzt lange genug von der Arbeit abgehalten. Ich habe gleich einen Termin und anschließend eine Verabredung zum Lunch.“
Das professionelle Arbeitsverhältnis war schlagartig wiederhergestellt. „Brauchst du mich dabei an deiner Seite?“
Wollte er mehr Zeit mit ihr verbringen als unbedingt nötig? „Nein“, versicherte er eilig. „Mein Termin dauert nicht lange, und das Mittagessen ist eher persönlicher Natur.“
„Okay“, sagte sie gedehnt und betrachtete ihn fragend.
„Und es geht dich überhaupt nichts an“, fügte Gideon hinzu.
„Gut.“ Sie zuckte die Achseln. „Wenn etwas ist, du weißt ja, wo du mich findest.“
„Entweder hinten im Büro oder unten im Café, wo du mit jungen Burschen flirtest.“
„Hey, so langsam scheint dir mein Sinn für Humor ja zu gefallen“, bemerkte sie erfreut.
„Oh, Gott, ich hoffe nicht!“
Joey lachte heiser und verschwand im Flur, während Gideon erleichtert durchatmete. Noch drei Wochen, vier Tage und sechseinhalb Stunden. Dann würde sie endlich wieder aus diesem Gebäude verschwinden.
Er straffte die Schultern. Und aus seinem Leben! Jedenfalls soweit er es beeinflussen konnte, schließlich waren sie praktisch miteinander verwandt.
3. KAPITEL
Joey war immer noch aufgewühlt von ihrem Gespräch mit Gideon. Sie vergaß sogar, sich extra Sahne zu ihrem Kakao zu bestellen. Und ihr fiel überhaupt nicht auf, dass sie anstelle des blonden Adonis von einer jungen Frau bedient wurde.
Eventuell war Gideon ja gar nicht so schrecklich zugeknöpft, wie sie angenommen hatte? Und Stephanie hatte damals nicht mehr aufhören können zu lachen, als ihre Schwester sich erkundigte, ob Gideon schwul sei. Aber Joey hatte ihn eben nie mit einer Frau zusammen gesehen, nur musste das nicht viel bedeuten. Vielleicht war er mit einer Frau liiert, die er lediglich nicht mit zu einer Familienfeier nehmen wollte?
Völlig unvorbereitet tauchte vor Joeys innerem Auge das Bild auf, wie Gideon St. Claire steif geschlagene Sahne von ihren nackten Brüsten kostete, und sie zuckte heftig zusammen. Es war keine gute Idee, sich in derartigen Fantasien zu verlieren …
„Darf es noch etwas sein?“
Verständnislos starrte Joey das Mädchen vor sich an und wurde rot. Ein Becher heiße Schokolade stand vor ihr auf dem Tresen, und hinter ihr wartete eine Schlange ungeduldiger Kunden.
„Nein, danke, das ist alles“, murmelte Joey hastig und wandte sich ab. Dann prallte sie gegen einen bärtigen Mann. „Entschuldigung.“
„Macht nichts“, entgegnete er.
Sie eilte hinaus auf die Straße, bevor sie sich noch lächerlicher machen konnte, und sog tief die frische Luft ein. Der Wind kühlte ihre heißen Wangen, und Joey merkte, wie ihre Hände zitterten. Nachdenklich wärmte sie sich die Finger an dem heißen Pappbecher.
Was ist nur los mit mir? überlegte sie. Warum stelle ich mir vor, wie es mit Gideon im Bett wäre? Und wieso bringt mich dieser Gedanke völlig durcheinander? Schließlich müssen wir es hier noch vier Wochen zusammen aushalten.
Er mochte sie ja nicht einmal, wozu sich also irgendwelche Hoffnung machen?
„Geht es Ihnen gut?“
Verwirrt blickte sie in das Gesicht des bärtigen Mannes, den sie im Café angerempelt hatte. Ja, ging es ihr gut? Sie wusste es selbst nicht und fühlte sich nur erhitzt, erregt und verstört. In so einem Zustand war sie noch nie gewesen.
„Sie sehen aus, als hätten Sie Fieber“, bemerkte er freundlich. „Ist da etwa eine Erkältung im Anmarsch? Die geht ja gerade um. Das liegt natürlich an diesem Wetter. Einen Tag scheint die Sonne, und dann ist es wieder bitterkalt.“
„Ja, möglich“, gab sie zurück und sah sich ihr Gegenüber genauer an.
Er schien Ende dreißig zu sein und war ausgesprochen attraktiv. Jedenfalls soweit man das hinter dem dunklen Bart erkennen konnte. Seine Augen waren tiefblau, und irgendwie kam er Joey auch bekannt vor.
„Sind wir uns schon einmal begegnet?“, fragte sie freiheraus.
„Daran würde ich mich bestimmt erinnern“, sagte er grinsend.
Schweigend nahm sie das Kompliment zur Kenntnis. „Entschuldigen Sie bitte, dass ich Sie eben angestoßen habe. Ich war mit den Gedanken ganz woanders.“ Nämlich in einem weiß bezogenen Bett zusammen mit Gideon, der mir auf sinnlichste Art und Weise die … Nein! Sie musste aufhören, daran zu denken.
„Wie ich schon sagte, das
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