Rotes Haar - Liebesgefahr! (Baccara) (German Edition)
nie wiedersehen.
Den Rest der Woche verbrachte sie damit, fast alle alten Briefe zu lesen. Am Sonntag kam sie abends von ihrer Familie zurück und war sich sicher, dass dies ihre letzte Arbeitswoche bei Zach werden würde. Dazu kam eine weitere Sorge – zum ersten Mal hatte sie ihre Tage nicht bekommen. Sie hatten immer Kondome benutzt, sodass eine Schwangerschaft unwahrscheinlich war, aber sie wusste nicht, was da nicht stimmte. Am Dienstag ließ sie sich schließlich für die folgende Woche einen Termin bei ihrem Arzt geben.
Später saß sie völlig versunken da, einen der vergilbten Briefe in der Hand.
„Hast du einen Moment Zeit, Zach?“, fragte sie. „Hör dir diesen Brief an. Er ist von deinem Urgroßvater, nachdem sein erstes Kind auf die Welt gekommen ist. War dein Großvater der Älteste?“
„Ja.“ Zach lehnte sich zurück.
Emma beugte sich vor, und die Haare fielen ihr über die Schultern.
Meine liebe Schwester! Lenore hat mir heute einen Sohn geschenkt. Er ist kräftig und gesund, und ich freue mich sehr. Er hat meine Augen und die hellen Haare seiner Mutter. Außerdem hat er kräftige Lungen, und seine Schreie sind bis zum Fluss zu hören.
Lenore sieht sehr schön aus, und sie hat mir das kostbarste Geschenk meines Lebens gemacht. Ich bin ganz demütig, weil ich ihr nie etwas ähnlich Großes werde geben können. Als Überraschungsgeschenk habe ich ihr ein Klavier bestellt.
Ich wünschte, ich könnte ihr kostbare Kleider und einen Palast schenken, aber darüber würde sie nur lachen. Ich hoffe, dass sie ihr Klavier mag, es kommt mit dem Zug. Ich werde vier der Jungs mit dem Wagen losschicken, um es von Bahnhof abzuholen. Sie müssen gut darauf aufpassen, zumal sie den Fluss überqueren müssen. Aber sie haben mir versprochen, dass sie es heil herbringen.
Emma sah Zach an. „Dieser Brief bedeutet dir doch sicher etwas, Zach.“
Zach nahm ihr den Brief aus der Hand, ließ ihn in den Karton fallen und zog sie an sich. „Sicher ist, dass du eine Romantikerin bist.“
„Wenn du diese Briefe zerstörst, wirst du es bereuen.“
„Das kann ich mir nicht vorstellen. Heute fühle ich mich gut, weil ich beim Arzt eine gute Prognose erwarte. Dann kann ich nach Weihnachten mit dir tanzen gehen.“
Emmas Herz zog sich zusammen. Seine Worte machten sie glücklich, gleichzeitig hatte sie Angst, dass das den Trennungsschmerz nur hinauszögern würde.
„Abwarten“, sagte sie und legte die Hände auf Zachs Brust. Sie spürte seinen Herzschlag und fragte sich, ob er genauso heftig auf sie reagierte wie sie auf ihn. Seine Augen wurden dunkel vor Verlangen, und ihr Herz schlug noch schneller. „Gut möglich, dass du mit dem Tanzen doch noch ein bisschen warten musst. Wahrscheinlich bist du dann ohnehin auf der anderen Seite der Welt.“
„Aber das ist nicht der Grund, warum du nicht einfach Ja sagst, oder?“
„Ich sehe nicht, dass das mit uns viel Zukunft hat. Ich glaube, dass du weg sein wirst, sobald du wieder laufen kannst. Du wirst einfach zu dem Leben zurückkehren, das du vorher geführt hast. Habe ich recht?“
„Könnte sein, dass ich eine Weile in Texas bleibe. Hier habe ich auch ein paar Dinge zu erledigen. Außerdem kann ich jederzeit nach Hause fliegen, egal, wo ich gerade bin.“
„Wie kannst du von Zuhause sprechen? Das hier ist die Familien-Ranch, die außerdem jetzt Garrett gehört. Es ist nicht dein Zuhause. Dein Heim ist in Dallas, aber da bist du nie.“ Emma fiel es zunehmend schwer, sich zu konzentrieren, Zachs Nähe lenkte sie zu sehr ab. Sobald sie in seinen Armen lag, wollte sie ihn.
Er lächelte sie an. „Ich werde wieder fragen.“ Die Luft zwischen ihnen knisterte vor Spannung, und es war wie bei ihrer ersten Begegnung: Ihre Blicke trafen sich und kamen nicht mehr voneinander los.
„Zach“, flüsterte Emma und schlang ihm die Arme um den Hals.
Er küsste sie, und ihre Haut begann zu kribbeln. Sie war sich jedes Zentimeters bewusst, wo er sich an sie presste. Emma wollte nicht mehr an die Zukunft denken, daran, dass ihr Job hier endete, dass sie Zach bald auf Wiedersehen sagen musste. Mit jedem Tag verliebte sie sich mehr in ihn. Die Welt, die Arbeit, die Briefe, ihre Zukunft – all das verblasste und ließ nur noch Raum für Zach.
Seine Küsse machten sie willenlos, und sie spürte Hitze in sich aufsteigen. Emma drängte sich an ihn und entschied, sich zu nehmen, was sie kriegen konnte, solange es ging. Denn nur zu bald würden ihre Wege sich für immer
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