Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rotes Meer

Rotes Meer

Titel: Rotes Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
Vom Netzwerk:
die Polizisten waren. Hier oben war alles möglich.
    »Wen haben Sie zuerst aufgelesen?«, fragte Winter.
    »Den … Älteren. In Gårdsten, Kanelgatan. Wo er ausgestiegen ist.«
    »Hat er das Taxi bestellt?«
    »Ja, natürlich. Da oben fahren wir nicht rum auf der Suche nach Kunden.«
    »Was ist dann passiert? Erzählen Sie.«
    »Ich habe ihn zum Angeredstorget gefahren und ziemlich nah beim Zentrum geparkt. Dort hat er mich gebeten zu warten und ist ausgestiegen.«
    »Er hat Sie gebeten zu warten?«
    »Ja. Er sagte, er würde nur einige Minuten wegbleiben und dass wir dann nach Hammarkullen fahren würden.«
    »Wohin ist er gegangen?«
    »Das … weiß ich nicht.«
    »In welche Richtung?«
    »Äh … zu den Wohnblocks da hinten, glaub ich. Richtung Norden. Wo das Polizeirevier ist … und das Arbeitsamt … und einige andere Organisa … ich weiß nicht, irgendein ausländisches Kulturzentrum oder so.«
    »Das kurdische Kulturzentrum«, sagte Ringmar.
    »So ähnlich«, sagte Malmström.
    »Ich glaube, das heißt Kurdisches Kultur- und Bildungscenter«, sagte Ringmar. »Ist er dorthin gegangen?«
    »Ich weiß es wirklich nicht. Ich hab nicht hingeschaut. Ich hab in dieser alten Zeitung gelesen.« Malmström hielt ein Blatt der Metro hoch.
    »Wie lange war er weg?«, fragte Winter.
    »Vielleicht zehn Minuten. Ich kann Ihnen die Zeit genau sagen, wenn Sie …«
    »Im Augenblick nicht nötig«, unterbrach Winter ihn. »Was ist dann passiert?«
    »Wir sind runter nach Hammarkullen gefahren und haben vor der Tomaskirche geparkt und einige Minuten gewartet. Dort hab ich ihn später rausgelassen.« Malmström rieb sein Kinn. »Es war eine seltsame Fahrt.«
    »Inwiefern?«
    »Erst muss ich einen Typ abholen und dann einen anderen und dann den ersten aussteigen lassen und den zweiten an derselben Stelle wie vorher absetzen. Wir sind nur herumgefahren.«
    »Sie sind nur herumgefahren?«
    »Nach Hjällbo und um Bergsjön herum und zurück nach Hjällbo und dann nach Gårdsten. Und danach musste ich ja wieder zur Tomaskirche fahren.«
    »Wer gab die Anweisungen?«
    »Wohin ich fahren sollte? Der Ältere.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Er hat gesagt … fahren Sie nach Hjällbo, und als wir dort waren, sagte er, fahren Sie nach Bergsjön, und, tja, da sagte er, fahren Sie zurück nach Gårdsten, ›wo Sie mich abgeholt haben‹, wie er sagte.«
    »Wie lange hat die Fahrt gedauert? Es waren ja zwei Kunden.«
    »Äh … wenn Sie die genaue Zeit brauchen, kann ich …«
    »Über den Daumen«, unterbrach ihn Ringmar.
    »Ungefähr vierzig Minuten, vielleicht etwas weniger.«
    »Haben Sie gefragt, warum die beiden auf die Art rumkutschiert werden wollten?«, fragte Winter.
    »Nein.«
    »Haben Sie darüber nachgedacht?«
    »Eigentlich nicht. Es ist unser Job, die Leute ans gewünschte Ziel zu bringen.«
    Fahr zur Brücke, ich will Selbstmord begehen, dachte Winter.
    »Wie haben sie bezahlt?«, fragte er.
    »Festpreis«, antwortete Malmström.
    »Haben die beiden miteinander gesprochen?«, fragte Winter.
    »Das haben sie.«
    »Worüber haben sie geredet?«
    »Wenn ich das wüsste.« Über Malmströms Gesicht huschte ein Lächeln. »Ich spreche deren Sprache nicht.«
    »Sie haben nicht Schwedisch gesprochen?«
    »Nur die Anweisungen, wie ich fahren sollte, haben sie auf Schwedisch gegeben.«
    Winter nickte.
    »Aber sie haben ziemlich heftig diskutiert«, fügte Malmström hinzu.
    »Wie äußerte sich das?«
    »Na ja, ich weiß nicht, wie solche … ob gerade diese … woher sie nun stammen mögen, immer auf die Art reden. Vielleicht ist das ihr ganz normaler Gesprächston, was weiß ich. Aber ich hatte doch den Eindruck, dass sie auch gestritten haben.«
    »Gestritten?«
    »Es klang so.«
    »Wie genau?«
    »Tja … sie waren erregt.«
    »Beide oder nur einer?«
    »Beide, soweit ich es mitgekriegt habe. Ich hab nicht so genau aufgepasst. Man mischt sich ja nicht ein. Nur wenn es noch schlimmer geworden wäre, hätte ich natürlich etwas sagen müssen. Man will schließlich keine Schlägerei im Auto haben.«
    »Stand das denn auf der Kippe?«
    »Ich weiß es wirklich nicht. Wie gesagt, ich hab ja kein Wort verstanden. Vielleicht haben sie nur über den Preis für Kaffee oder Würstchen diskutiert. Mehr war es vielleicht nicht, oder Politik oder Fußball, keine Ahnung.«
    »Sie sind nicht dahintergekommen, warum Sie so herumfahren mussten?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Warum Sie ausgerechnet diese Schleife fahren

Weitere Kostenlose Bücher