Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Titel: Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
Vom Netzwerk:
Ich
drehte mich um und sah Rudy, der aus dem Kino auf mich zukam. »Bronco, wo
steckst du, ich habe dich in der Pause überall gesucht. Ich muss dir etwas
Wichtiges erzählen«, rief er. »Von Juan. Der sollte eigentlich hier sein, doch
er ist seit gestern verschwunden.«
    »Was heißt das –
verschwunden?«
    »Nun ja, ich war heute
Morgen im Macy’s und er war nicht da, er war gestern und heute nicht zur Arbeit
gekommen. Jenny, die für ihn als Bedienung einsprang, wusste auch nichts. Krank
gemeldet hat er sich nicht. Ich rief ihn zu Hause an. Niemand hob ab. Und mich
hat er auch nicht angerufen. Dabei hatte Juan sich so sehr auf den Film
gefreut. Doch er ist wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Er wird wieder
auftauchen«, sagte ich.
    Rudy schüttelte den
Kopf. »Das glaube ich nicht.«
    Ich wurde neugierig. »Was
macht dich da so sicher?«
    »Ich hatte am
Nachmittag, kurz bevor ich zum Kino ging, im Muscle Steel Club einen
merkwürdigen Anruf«, berichtete Rudy.
    »Einen merkwürdigen
Anruf?«
    »Nun ja, eine Frau
wollte dich sprechen, Bronco. Sie sagte, dass sie Informationen über Juan hätte
und wüsste, wo er sei. Ich sagte ihr, dass du nicht da wärest. Sie wollte deine
Telefonnummer haben, doch die wusste ich nicht. So bat sie mich, dir folgendes
auszurichten, falls ich dich sehen würde.«
    »Und was sollst du
ausrichten?«
    Rudy kramte in seiner
Hosentasche und gab mir einen Zettel. »Für dich, Bronco, ich habe alles
aufgeschrieben.«
    Ich las die Notiz: »Kommen
Sie morgen um 14
Uhr zur
Lennox Klinik in der Livingston Street, Haus Nr. 7. Gehen Sie zu dem Vortrag.
Nennen Sie sich Dr. Ralph Mead. Ich spreche Sie dann an.«
    »Hat die Frau ihren
Namen genannt?«, fragte ich Rudy.
    »Nein, sie sagte nur,
dass sie im Auftrag von Juan anruft, der in dieser Klinik liegt, und einen
gewissen Bronco sehen möchte.« Rudy dachte nach. »Ob er einen Unfall hatte und
sich deshalb nicht persönlich melden konnte? Vielleicht trägt er einen
Gipsverband?«
    »Keine Ahnung«, sagte
ich. »Wenn ich mehr weiß, erzähle ich es dir.«
    »Mach das, Bronco«, rief
Rudy. »Ich muss zurück ins Kino, gleich geht es weiter.«
    Ich las den Zettel ein
zweites Mal. Juan hätte mich niemals benachrichtigen lassen, wenn er nicht
Hilfe brauchen würde.
     
     
    * * *
     

Am anderen Tag stand ich
voller Tatendrang auf. Ich wollte Juan helfen, das hatte ich mir vorgenommen.
Er gehörte zwar nicht zu meinen engsten Freundeskreis, aber ich mochte ihn, und
er war einer von uns.
     
    Am Mittag nahm ich die
Subway nach Brooklyn. Die Lennox Klinik lag in einer noblen Wohngegend. Sie war
ein zweistöckiger, weiß gestrichener Neubau, den eine kleine Grünanlage umgab.
Vor dem Haupteingang schaute ich mich um. In der Nähe standen in der Wintersonne
einige Personen, die sich miteinander unterhielten. Eine streng aussehende Dame
mittleren Alters in einem dunkelroten Kostüm, über das sie einen Persianermantel
trug, kam auf mich zu und begrüßte mich. »Schön, dass Sie da sind. Ich bin Dr.
Mary Green«, sagte sie. Ich gab ihr die Hand und stellte mich vor: »Angenehm,
ich bin Dr. Ralph Mead.« Sie sah mich prüfend an. »Arbeiten Sie auch an einer
Veröffentlichung oder wollen Sie sich beim Vortrag des Professors nur über den
aktuellen Stand der Forschungsergebnisse informieren?« Ich erzählte ihr, dass
ich eine Praxis in Philadelphia hätte und hier sei, um mir einen Überblick zu
verschaffen. Dr. Green deutete auf die anderen Personen. »Wie die meisten von
uns«, sagte sie. »Das Projekt wurde erst vor wenigen Monaten gestartet und
Professor Hollister wird heute seine neusten Ergebnisse vorstellen. Ich bin
überzeugt, dass wir bald in der Lage sein werden, den jungen Männern zu helfen.«
Dr. Green sah mich fest entschlossen an. »Ich hoffe, dass sie dann ein besseres
Leben führen können.«
    Sie machte nicht den
Eindruck, als ob sie die Frau gewesen sei, die Rudy angerufen hatte. »Es sind
auch zwei Psychiater hier«, sagte sie im vertraulichen Ton, »sowie ein
Vertreter der Regierung und ein Mitarbeiter der amerikanischen
Gesundheitsbehörde, den ich begrüßen möchte. Sie entschuldigen mich.« Sie
wandte sich von mir ab und ging auf einen Mann in meinem Alter zu, der in der
Nähe stand. Er gab ihr die Hand und verwickelte sie in ein Gespräch.
    Ich konnte mir keinen
Reim auf Dr. Greens Äußerungen machen. Was war das für ein Projekt, was hatte
ein Regierungsvertreter damit zu tun und vor allem – wieso war Juan hier?
    Eine

Weitere Kostenlose Bücher