Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)
Nacht im Gefängnis. Am
anderen Tag sagte ein Polizist, dass man von einer Anzeige und einer Strafe
absehen würde, wenn ich...« Er stockte.
»Wenn du was, Danny?«
Er drückte sich fest an
mich. »Wenn ich für zwei Wochen in eine Klinik gehen würde. Dort würde man mich
behandeln, und danach würde ich nie mehr mit einem anderen Mann mitgehen.«
»Und das hast du
gemacht?«
Danny begann wieder zu
weinen. »Ich hatte doch solche Angst vor einer Gefängnisstrafe. Was hätte
Vanessa dazu gesagt? Also erzählte ich ihr von einer Operation und ging in das
Krankenhaus. Dort war es schrecklich. Man gab mir Spritzen.«
»Was für Spritzen?«
»Das weiß ich nicht. Ich
wurde davon schwach und musste immer weinen.«
»Weißt du, wie die
Klinik heißt?«
Danny schüttelte den
Kopf. »Ich kannte die Gegend nicht und wurde von der Polizeiwache mit einem
Krankenwagen dorthin hingefahren. Es war furchtbar.« Wieder kamen ihm die
Tränen. »Und die Krankenpfleger waren nicht nett zu mir und zu den anderen
Männern. Sie mochten uns nicht. Nur eine Krankenschwester war freundlich.«
»Was waren das für
Spritzen?«, fragte ich nochmals. Danny griff nach meiner Hand. »Das weiß ich
nicht, Mr. Bronco. Doch seitdem geht es mir schlecht und ich kann kaum
schlafen. Dabei hatte ein Pfleger, der nicht ganz so schlimm war wie die
anderen, gesagt, dass es mir nach meinem Aufenthalt in der Klinik besser gehen
würde. Ich hatte ihm auch erzählt, dass ich für Vanessa arbeite. Er kannte sie
und hatte viele Platten von ihr. Er versprach mir...«
»Was versprach er dir?«
»Ach, nichts...«
»Kannst du mir sagen,
wie er heißt?«
Danny nickte. »Ich kenne
seine Adresse. Er sagte, ich könnte ihn mal besuchen. Von seiner Wohnung im
dritten Stock hätte man abends einen schönen Ausblick
auf das Empire State Building und wir könnten gemeinsam Platten von Vanessa
hören.« Danny sah mich scheu an. »Ich glaube, er mochte mich ein wenig.«
»Gibst du mir seine
Adresse?«
»Wenn Sie mich nicht
verraten. Sie steht auf einem Zettel. Seinen Vornamen hat er auch darauf
geschrieben.« Er zog den Zettel aus seiner Hosentasche und gab ihn mir. Den
Namen kannte ich. Danny nahm mir den Zettel wieder ab.
Vanessa öffnete die Tür
und war vom Einkaufen zurück. In ihrer rechten Hand hielt sie einen Strauß
Orchideen. »Nur ein Geschäft mit einer Schere habe ich nicht gefunden«,
verkündete sie, stellte die Blumen in eine Vase und ging ins Badezimmer. Nach
Dannys Zustand erkundigte sie sich nicht.
»Ich muss gehen«, sagte
ich zu Danny, der meine Hand nicht loslassen wollte. Ich drückte ihn nochmals
an mich und verabschiedete mich. Vanessa kam aus dem Badezimmer zu uns. »Jetzt
geht es mir besser!«, rief sie und warf ein leeres Tütchen auf den Tisch. »Ohne
das Zeug würde ich das alles nicht überleben.« Sie sah mich an. »Das Leben in
New York ist nicht einfach, Bronco.«
Ich widersprach ihr
nicht.
Ich verließ das Café
Society . Auf der Straße musste ich feststellen, dass jemand Stanleys
Fahrrad geklaut hatte. Ich würde ihm ein neues kaufen müssen. So machte ich
mich zu Fuß zu der Adresse auf, die ich auf dem Zettel gelesen hatte.
Vielleicht war Bob zu Hause. Er hatte irgendetwas mit den Spritzen zu tun, die
Danny bekommen hatte, und die der Grund dafür waren, wieso es ihm so schlecht
ging, und er versucht hatte, sich umzubringen. Danny tat mir leid. Ich nahm mir
vor, Bob ordentlich zuzusetzen, sollte ich ihm begegnen.
Bobs Wohnhaus lag nicht
weit vom Café Society entfernt. Dort angekommen, schaute ich mir die
Klingelschilder der Bewohner an. Seinen Nachnamen wusste ich nicht, nur dass er
in der dritten Etage wohnte. Das hatte Danny mir erzählt.
Die Haustür wurde von
innen geöffnet. Zwei Mädchen liefen aus dem Wohnhaus. Ich schummelte mich an
ihnen vorbei und ging die Treppe bis zur dritten Etage hoch. Dort gab es zwei
Wohnungstüren. Auf dem Klingelschild der rechten stand Holden, auf dem anderen
Kenney. In der Etage unter mir hörte ich Stimmen.
»Guten Tag, Mrs.
Merriweather. Haben Sie schon bei mir aufgeräumt?«, sagte ein Mann, dessen
Stimme ich als die von Bob identifizierte. Ich verhielt mich still und hörte
dem Gespräch zu.
»Selbstverständlich«,
sagte Mrs. Merriweather. »Sie können sich auf mich verlassen.«
»Nicht, dass Sie wie vor
zwei Wochen meinen Wohnungsschlüssel nicht mehr finden«, hörte ich Bob sagen.
Mrs. Merriweather spielte die Entrüstete. »Das ist mir aber zum ersten
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