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Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Titel: Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
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Sie nahmen weibliche Formen an, so dass wir die
Behandlung mit Östrogen abbrachen und diesen Therapieversuch einstellten.«
Professor Hollister machte eine Pause.
    Ich war von seinen
Ausführungen sprachlos und begriff, wieso Danny so am Boden zerstört war.
Wahrscheinlich hatte man ihn dieser Behandlung unterzogen. Danny hatte mir
erzählt, dass er sich nach dem Verabreichen der Spritzen immer so matt fühlte.
    Der Professor fing
wieder zu sprechen an: »Dann brachte Dr. Mary Green, die ich im Auditorium
herzlich begrüße, uns auf die Idee, es mit einer Lösung aus Bromiden, Sulfonal
und Strychnin zu versuchen, die im Psychiatriebereich zur Beruhigung der
Patienten angewendet wird. Das brachte aber nicht den gewünschten Erfolg,
sondern führte zum Tod zweier Patienten. Dr. Green und ich beschlossen einen
anderen Weg einzuschlagen, um die Männer von ihrer homosexuellen Veranlagung zu
heilen.« Professor Hollister berichtete von seiner neuen Methode. »Wir möchten
die jungen Männer von dem Gedanken an andere Männer befreien, indem wir ihnen
abwechselnd Fotos von Männern in Badehose und attraktiven Frauen im Bikini
zeigen. Wenn sich die Patienten die Fotos mit den Frauen ansehen, dann
geschieht nichts. Beim Betrachten eines Fotos mit einem Mann verabreichen wir
ihnen einen Elektroschock. Einige Fallbeispiele dieser bahnbrechenden
Behandlungsmethode finden Sie in den Unterlagen, die Ihnen Schwester Betty
überreicht hat.«
    So weit war es also
gekommen – sie spritzten Hormone, um uns dadurch zu heilen, und gaben uns
Elektroschocks. Dazu noch im Auftrag der Regierung! Am liebsten wäre ich
aufgesprungen, um dem Professor die Fresse zu polieren, aber ich hielt mich
zurück. Ich war hier, um Juan zu retten, nicht um dem Professor zu verprügeln,
auch wenn ich das gerne getan hätte.
     
    Professor Hollister
erging sich in weiteren Einzelheiten über die Elektroschockmethode. Ich schaute
nach Betty, die rechts von mir in der letzten Reihe saß und sich den Vortrag
anhörte. Sie warf mir einen mitfühlenden Blick zu.
    Der Professor bedankte
sich für die Aufmerksamkeit und lud die Zuhörer zu einem Imbiss in die
Krankenhauskantine ein. Die Anwesenden klatschten lange Beifall und folgten
ihm, nachdem er den Saal verlassen hatte. Ich griff nach meinem Trenchcoat und
ging ihnen nach, hinter mir war nur noch Betty, die zu mir kam. »Gehen Sie
schnell zu Juan«, flüsterte sie und schloss sich den Besuchern des Vortrags an,
die über eine Treppe in den Keller gingen, in dem die Kantine lag.
    Ich wartete einen
Augenblick, dann folgte ich ihr, nahm jedoch die Treppe, die in den ersten
Stock führte. Auf dem langgestreckten Flur roch es nach Desinfektionsmitteln.
Ich sah einige Türen, die zu den Patienten- und Behandlungszimmern führten. Vor
dem Zimmer Nummer drei blieb ich stehen. Ich blickte mich um, niemand war mir
gefolgt. Ich öffnete die Tür und sah Juan, der mit einem Schlafanzug bekleidet
im Bett lag. Er sah mich überrascht an.
    »Bronco, du«, rief er
und streckte die dünnen Ärmchen nach mir aus. »Wie kommst du hierher?«
    Leise schloss ich die
Tür und ging an sein Bett. »Beeile dich, Juan, wir wollen von hier
verschwinden. Zieh dich an und komm mit mir, alles andere erzähle ich dir
später.« Juan ließ sich auf sein Kopfkissen zurückfallen. Er war den Tränen
nah. »Ich kann nicht, Bronco, ich fühle mich schwach und müde, und meine
Kleidung hat man mir weggenommen.«
    »Dann wirf dir meinen
Trenchcoat über, Juan«, sagte ich. »Es wird schon irgendwie gehen. Gibt es in
der Klinik einen zweiten Ausgang, der nicht bewacht wird, und durch den wir
verschwinden können?«
    »Nein, den gibt es nicht«,
rief Juan. Er richtete sich im Bett auf und sah mich verzweifelt an. »Du musst
dir etwas anderes einfallen lassen, Bronco, wie wir hier rauskommen, ich halte
das hier nicht länger aus.« Er stieß einen leisen Schrei aus: »Pass auf,
Bronco, hinter dir!«
    Ich drehte mich um. Vor
mir stand Bob, der unbemerkt die Tür geöffnet und sich ins Zimmer geschlichen
hatte. Die rechte Hand hielt er hinter seinen Rücken, mit der linken deutete er
auf Juan. »Der bleibt hier«, rief Bob unwirsch. »Ich habe euch an der Tür
belauscht. Ihr kommt hier nicht weg.« Ich stürzte mich auf ihn. »Das kannst du
nicht verhindern«, rief ich. »Doch«, sagte Bob. »Das werde ich.« Er nahm die
rechte Hand hinter seinem Rücken hervor, kam blitzartig auf mich zu und stieß mir
durch mein Oberhemd eine Spritze in den Bauch.

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