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Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)

Titel: Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
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Mal
passiert. Seitdem bewahre ich den Schlüssel immer in der Keksdose in meinem
Küchenschrank auf.«
    »Das ist gut«, sagte
Bob. »Hier ist ihr den Lohn für die vergangenen zwei Wochen.«
    »Danke, das kommt in die
Spardose für meine Enkelin«, rief sie erfreut. Die beiden verabschiedeten sich
voneinander.
    Ich schlich einige
Stufen auf der Treppe hinauf, die zur vierten Etage führte, um nicht von Bob
gesehen zu werden. Seine Schritte näherten sich der Wohnungstür. Ich schaute
vorsichtig über das Geländer und sah ihn von hinten. Er bemerkte mich nicht und
suchte in seiner Manteltasche nach dem Wohnungsschlüssel. Nachdem er ihn
gefunden und die Tür aufgeschlossen hatte, trat ich blitzschnell hinter ihn.
    »Hallo, Bob«, rief ich.
    Er drehte sich um. »Bronco,
was tust du hier?«
    »Ich will dich sprechen.«
    »Hab’ keine Zeit. Wie
bist du überhaupt an meine Adresse gekommen?«
    »Das tut nichts zur
Sache. Und ich bin diesmal nicht gekommen, um dich einzuseifen.«
    »Dann lass mich in Ruhe.
Ich habe einen anstrengenden Tag hinter mir.«
    Ich trat einen Schritt
auf ihn zu und stieß ihn in seine Wohnung.
    »Zisch ab, Bronco«, rief
er.
    »Ich denke nicht daran.«
Ich ließ die Tür von innen ins Schloss fallen, packte ihn und drängte ihn im
Flur seiner Wohnung gegen die Wand.
    »Kennst du Danny?«,
fragte ich.
    »Nein, wer ist das? Den
kenne ich nicht.«
    »Du lügst, du Ratte«,
sagte ich.
    »Hau ab, du Mistkerl«,
rief er und spuckte nach mir.
    »Was geht in der Klinik
vor?«, fuhr ich ihn an.
    »Das geht dich nichts an«,
fauchte Bob und versuchte, nach mir zu treten. Er war nicht mehr der nette
Junge von nebenan, den ich vorm Kino kennen gelernt hatte.
    Ich griff ihm fest zwischen
die Beine. Er jaulte auf. »Hau ab, Bronco, du Dreckskerl«, schrie er mich an. »Ich
weiß von nichts.« Ich gab ihm eine Ohrfeige. »Was geht in der Klinik vor?«,
fragte ich nochmals. Bob rieb sich die Wange und grinste mich tückisch an. »Das
wirst du wissen, Bronco, wenn wir dich der Spezialbehandlung unterzogen haben«,
sagte er. »Pass gut auf, dass wir uns nicht mit dir beschäftigen. Das wird dir
nicht gefallen.«
    »Halt die Fresse«, sagte
ich.
    Bob sah mich wütend an. »Ich
sage nichts, selbst wenn du mich windelweich prügelst, ich will meinen Job
nicht verlieren«, rief er und wies zur Wohnungstür. »Falls du nicht
augenblicklich verschwindest, Bronco, dann schreie ich laut nach der Polizei
und sage denen, dass du mir gefolgt bist, um mich zu belästigen. Du wirst
sehen, was du davon hast. Und solltest du noch einmal wagen, in meine Nähe zu
kommen, machen wir dir die Hölle heiß! Pass nur auf!«
    Ich sah ein, dass ich so
nicht weiterkam, und verließ seine Wohnung. Bob knallte die Tür hinter mir zu,
ich drehte mich um und trat kräftig dagegen.
    »Ich komme wieder«, rief
ich und verließ aufgebracht das Haus.
     
    Auf der Straße sah ich
auf meine Armbanduhr. Um viertel vor fünf Uhr war ich mit Phil und Miss Otis
vorm Astor verabredet, um mir Gone with the wind anzusehen. Dazu hatte
ich nun nach der Begegnung mit Bob keine Lust mehr, aber Phil wäre enttäuscht
gewesen, falls ich nicht gekommen wäre. Die Freundschaft zu ihm war mir aber
wichtig. Ich ging nach Hause, zog mir einen guten Anzug an, trank einen Gin und
machte mich auf zum Kino. Doch sollte Bob, der sich ebenfalls eine Karte
gekauft hatte, im Kino auftauchen, würde es mir schwer fallen, mich zu
beherrschen. Auf dem Weg zum Astor malte ich mir böse Strafen für ihn
aus, deren Höhepunkt darin bestand, dass ich diesmal auf die Gleitcreme
verzichten würde.
     
    Vor dem Lichtspielhaus
drängten sich viele Menschen. Es hatte sich herumgesprochen, dass der Film
einzigartig war. Nicht nur wegen seiner Länge von vier Stunden, sondern auch
wegen der prachtvollen Ausstattung und der tollen Schauspieler. Zudem war Gone
with the wind in Farbe gedreht.
    Phil bog mit seinem
Freund Robbie um die Ecke. »Miss Otis bedauert, nicht kommen zu können«, sagte
er. »Sie hat einen Schnupfen.« Robbie sah mich gut gelaunt an. »Und Phil hat
mich gebeten, ihn zu begleiten. Ich bin vom Gastspiel zurück.«
    »War es erfolgreich?«, erkundigte
ich mich.
    »Und wie«, sagte Robbie.
»Der Glenn Miller Band gehört die Zukunft.«
     
    Wir gingen ins Kino und
nahmen unsere Plätze in der Mitte der ersten Reihe des Balkons ein. Ich blickte
mich um. Von Bob war nichts zu sehen.
    »Ich bin so aufgeregt«,
sagte Phil. »Vivien Leigh soll 32 verschiedene Kostüme

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