Rotkäppchen auf Koks (Bronco Baxter - Gay Story 2) (German Edition)
von
Rhett Butler gerettet«, sagte Juan und kippte um.
Betty und ich fingen ihn
auf. Die Krankenschwester stellte sich hinter ihn und griff unter seine
Achseln, ich nahm Juans Beine in die Hände. Wir trugen ihn die Treppe hinunter.
Seine Krankenschwesterntracht sah leicht zerzaust aus.
Am Ausgang der Klinik
saß der Pförtner in seiner Loge und las in einer Zeitung. Als er uns bemerkte,
grüßte er. »Dann wünsche ich Ihnen einen schönen Feierabend, Miss Betty«, sagte
er, beugte sich durch das Fenster der Loge und bemerkte, dass wir eine
Krankenschwester mit uns herumschleppten. »Was ist mit Ihrer Kollegin los?«,
wollte er wissen.
»Die braucht etwas
frische Luft«, sagte Betty und wies mit einer Kopfbewebung auf mich. »Dr. Mead,
der beim Vortrag war, wird mir helfen, dass es ihr bald wieder besser geht.«
»Dann gute Besserung«,
sagte der Pförtner und las wieder in der Zeitung. Wir trugen den ohnmächtigen
Juan, der keinen Mucks von sich gab, mit vereinten Kräften aus der Klinik. »Da
hinten steht mein Auto, ich bringe euch nach Hause«, sagte Betty. Wir gingen im
Dunkeln durch die kleine Grünanlage zu ihrem Wagen und legten Juan auf den
Rücksitz. Ich stieg vorne ein und nahm neben Betty Platz. Sie fuhr los, nachdem
ich ihr meine Adresse genannt hatte. Ich schaute mich zur Klinik um.
»Lassen Sie das sein,
Bronco«, sagte sie. »Nicht hinschauen. Und es ist besser, alles zu vergessen,
was Sie heute gehört und gesehen haben. Es ist ein Projekt der Regierung und
wir sollten uns nicht mit denen anlegen.«
Ich schaute durch die
Windschutzscheibe auf die Straße. »Aber so etwas darf nicht sein«, sagte ich.
»Das sehe ich auch so«,
sagte Betty. »Doch wir werden es nicht ändern. Ich hoffe nur, dass irgendwann
alle so leben können, wie sie möchten.«
»Das hoffe ich auch«,
sagte ich.
Juan war wieder zu sich
gekommen und setzte sich auf dem Rücksitz aufrecht hin. »Wo bin ich?«, fragte
er.
»In Sicherheit, in
Bettys Auto«, antwortete ich. »Sie bringt uns nach Hause.« Ich sah die
Krankenschwester von der Seite an, als sie auf die Eighth Avenue abbog. »Und
wie geht es mit Ihnen weiter, Betty?«
»Ich habe bereits einen
anderen Job in einem Kinderkrankenhaus in New Jersey gefunden. Ich hoffe, dass
es mir dort besser gefällt.«
»Das wünsche ich Ihnen
von Herzen« sagte ich. »Wie kann ich Ihnen danken für das, was Sie für Juan
getan haben?« Betty schaute am Steuer konzentriert auf die Strasse. »Das brauchen
Sie nicht, Bronco«, sagte sie.
»Das möchte ich aber«,
erwiderte ich. »Wie wäre es mit einer Musicalaufführung? Ich lade Sie gerne
dazu ein.« Ich gab ihr meine Telefonnummer, sie versprach, mich demnächst
anzurufen.
Der Wagen hielt vor
meiner Wohnung. »So, da sind wir«, sagte Betty. »Wohnt Juan auch bei Ihnen im
Haus?« Ich schüttelte den Kopf. »Aber er kann bei mir schlafen«, sagte ich. »Ich
möchte ihn heute Abend nicht alleine lassen. Ich lege mich auf die Couch.« Wir
stiegen aus, Juan lächelte mich in seiner Krankenschwesterntracht dankbar an.
Betty verabschiedete sich von uns. »Machen Sie es gut, Bronco«, sagte sie. »Und
wegen der Musicalaufführung werde ich mich bei Ihnen melden. Sehr gerne.«
Sie fuhr davon.
Vor meiner Haustür
suchte ich in der Hosentasche nach den Schlüsseln. »Komm, Juan«, sagte ich. »Du
wirst müde sein.«
»Und hungrig.« Er
hüstelte. »Mir wird schon wieder flau. Darf ich mich bei dir einhängen, Bronco?«
Ich rückte sein Häubchen zurecht, das verrutscht war, und erlaubte es ihm. Er
hakte sich ein, wir gingen die drei Stufen zu meiner Haustür hinauf, die von
innen geöffnet wurde. Mick und Stanley schossen auf uns zu.
»Oho«, rief Stanley. »Mr.
Baxter hat Damenbesuch.« Mick schaute meine Begleiterin von oben bis unten an,
Juan lächelte freundlich. »Die Krankenschwester ist aber hübsch«, rief Mick
begeistert. »Wo haben Sie die Braut her, Mr. Baxter?«
»Habe ich in einer Bar
am Times Square aufgegabelt«, sagte ich und grinste. Die Jungs wollten die
Adresse wissen, ich nannte ihnen eine Kaffeebar, in der der ich einige Male
gewesen war. Sie stürmten davon.
In meiner Wohnung zog
sich Juan die Krankenschwesterntracht aus. Ich ging ins Bad, um einen
Bademantel für ihn zu holen. Juan hüllte sich darin ein und ließ sich in einen
Sessel fallen. »Was willst du trinken?«, fragte ich.
»Einen Martini on the
rocks mit einem Schuss Cola.«
Ich ging in die Küche,
mixte den Drink und brachte ihn
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