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Rotkäppchens Rache

Rotkäppchens Rache

Titel: Rotkäppchens Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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verdienen.« Er warf einen Blick zu Beatrice, der Danielle vermuten ließ, dass die Königin auf diese Entscheidung Einfluss genommen hatte.
    Charlotte sah auf, Hoffnung und Vorsicht im Gesicht. »Ich werde alles tun, was es auch sei, Euer Majestät.«
    Beatrice beugte sich vor. »Helft uns, Roudette zu finden! Erzählt uns, was Euch widerfahren ist und welche Rolle Ihr bei ihrem Versuch, Talia zu töten, spielen solltet!«
    Charlotte sackte in sich zusammen. »Nachdem Aschen-, nachdem Danielle und ihre Freundinnen Armand befreit hatten, wurde ich in den Diensten der Herzogin zurückgelassen. Sie behielt mich als Sklavin. Ich war ein Nichts: Ich wurde mit Abfällen gefüttert, schlafen musste ich in -«
    »Mit anderen Worten, Ihr wurdet behandelt, wie Ihr einst Eure Stiefschwester behandelt habt«, sagte Beatrice.
    »Ja.« Charlotte warf einen raschen Blick auf Danielle und schaute dann wieder weg, aber nicht bevor diese etwas gesehen hatte, was sie sich bei ihrer Stiefschwester nie hätte vorstellen können: Scham.
    »Fahrt fort!«
    »Vor kurzer Zeit wurde die Herzogin meiner überdrüssig. Sie verstieß mich. Eine ihre Kreaturen führte mich bis ins Labyrinth der Königin im Austausch für -« Charlotte schüttelte den Kopf. »Bitte zwingt mich nicht, es zu sagen.«
    Danielle entsann sich ihrer letzten Reise nach Elfstadt und der Gier der Elfen, die ihr ungeborenes Kind verlangt hatten und noch Schlimmeres. Was hatten sie Charlotte genommen? »Uns interessiert nur Roudette.«
    »Danke.« Charlottes Gesicht verzerrte sich, als ob die Worte ihr den Mund verbrannten. »Das Scheusal sagte, wenn ich vor Sonnenaufgang durchs Labyrinth fände, würde ich die Hecke erreichen, die an Elfstadt grenzt, und imstande sein zu entkommen.«
    »Du hast das Labyrinth der Elfenkönigin überlebt?«, fragte Schnee.
    Charlotte schüttelte den Kopf. »Ich rannte, bis meine Beine mir den Dienst versagten. Wegbiegungen führten zu sich selbst zurück. Pfade endeten ohne Warnung. Ich brach zusammen, unfähig, noch einen Schritt weiterzugehen - zumindest dachte ich das. Dann hörte ich das Heulen der Wölfe der Königin. Ich schleppte mich weiter, bis ich schließlich einen Durchgang fand, der zur Schlucht führte. Nicht der Fluchtweg, auf den ich gehofft hatte, aber ein schneller Sprung in den Tod erschien mir besser, als den Wölfen die Stirn zu bieten. Ich versuchte, mich zum Springen zu bewegen, aber am Ende war meine Angst zu groß. Ich konnte es nicht. Das war, als Roudette mich fand.
    Zuerst dachte ich, sie sei die Elfenkönigin persönlich, die gekommen war, um mir beim Sterben zuzusehen. Stattdessen zerrte Roudette mich vom Rand weg und wartete dann auf die Wölfe. Sie … beruhigte sie. Irgendwie, fast so, als ob sie mit ihnen spräche. Wie meine Stiefschwester es immer mit ihrem Ungeziefer tat.«
    Charlotte berührte die Narben in ihrem Gesicht. »Die Wölfe ließen uns vorbei. Roudette führte uns aus dem Labyrinth, und die Wölfe folgten ihr. Bald darauf erreichten wir das Goblinlager an der Hecke. Es waren die Goblins, die sie erkannten und ihren Namen riefen; bis zu diesem Moment hatte ich keine Ahnung, wer sie war. Die Goblins versuchten zu fliehen. Einige entkamen; die Übrigen fielen Roudette und den Wölfen zum Opfer. Nur einen ließ sie am Leben und zwang ihn, uns durch die Hecke zu führen.«
    Danielle schloss die Augen, als sie sich an ihre eigene Reise durch diese Hecke erinnerte und den Goblin, der ihnen geholfen hatte, auch wenn ihr sein Name nie mehr eingefallen war. Sie betete, dass er sich unter denen befand, die entkommen waren.
    »Roudettes Umhang ist magisch«, sagte Schnee. »Sie hat ihn benutzt, um sich in einen Wolf zu verwandeln. Auf diese Weise muss sie die Tiere der Königin kontrolliert haben.«
    »Ich habe die Wachen schon benachrichtigen lassen, dass sie nach Wölfen Ausschau halten sollen«, fügte Talia hinzu.
    »Gut!« Beatrice musterte Charlotte lange, ehe sie fragte: »Ihr und Roudette seid zusammen von Elfstadt zum Steinwäldchen gereist. Was könnt Ihr uns über sie erzählen? Wie hat sie sich verhalten? Was hat sie zu Euch gesagt?«
    Charlottes Ketten rasselten, als sie sich die Schulter massierte. »Sie hat mich über Danielle ausgefragt. Wie sie und ihre Freundinnen Armand aus den Händen der Herzogin befreiten. Ob Danielle mich wirklich würde retten wollen und ob ich glaubte, dass sie ihre Freundinnen mitbringen würde. Danach sprach sie kaum noch mit mir.«
    Schnee räusperte sich. »Mit

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