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Roulette der Liebe

Titel: Roulette der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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schwer zu benutzen«, erklärte Reno. »Obwohl ich es mit zweien noch nie probiert habe. Gott allein weiß, daß es nicht schlimmer als mit vieren sein kann. Hast du sie schon einmal benutzt?« fragte er Eve.
    »Nein.«
    Reno streckte die Hand aus. Sie ließ die zierlichen Wünschelruten in seine Handfläche fallen, ohne ihn dabei zu berühren.
    »Schau genau hin«, sagte Reno. »Es geht darum, die Nadeln so zu halten, daß sie sich an den gegabelten Enden berühren.«
    »An den Spitzen?«
    »An der Basis. Miteinander verbunden und trotzdem frei schwingend, damit sie auf die geringste Veränderung reagieren können.«
    Eve schaute ihm stirnrunzelnd zu. Die Kerbe in jedem Y war so flach, daß es beinahe unmöglich erschien, die Ruten zu vereinigen.
    Geschickt führte Reno die schmalen Metallstäbe zusammen, bis sie sich an der Basis des breiten Y berührten. Er atmete nur ganz flach, um den Kontakt nicht zu unterbrechen, als er sie Eve zur Begutachtung hinhielt.
    »In etwa so«, sagte er. »Sie berühren sich nur sanft. Ohne jeden Druck.«
    »Sieht überhaupt nicht schwierig aus«, meinte Caleb.
    »Nicht, wenn eine Person beide Ruten hält. Aber auf diese Weise funktionieren sie nicht. Man braucht zwei Leute dazu, jeder hält eine Rute.«
    »Tatsächlich?« fragte Caleb. »Gib mir eine.«
    Eve schaute zu, wie Reno ihm einen der schlanken Metallstäbe reichte und den anderen für sich behielt. Sie sahen tatsächlich wie Nadeln in den großen Händen der Männer aus.
    Groß, aber nicht plump. Reno und Caleb waren ungewöhnlich geschickt mit ihren Händen. Eve hatte beobachtet, daß beide Männer ihre Finger mit der bewundernswerten Präzision eines Schmetterlings benutzten, der auf einer Blüte landet.
    Tatsächlich hatte Caleb die flache Einkerbung an seiner Nadel sehr schnell mit der an Renos Nadel in Kontakt gebracht. Sie so zu halten, daß sie sich nur kaum merklich berührten, war schon schwieriger. Aber auch dieses Problem hatte Caleb in wenigen Sekunden gemeistert.
    »Siehst du. Überhaupt nichts dabei«, sagte er.
    »Gut und schön«, erwiderte Reno. »Und jetzt laß uns mal um den Tisch herumgehen.«
    Caleb warf ihm einen verdutzten Blick zu. »Und die Nadeln müssen sich dabei berühren?«
    »Bei jedem einzelnen Schritt«, sagte Reno. »Nur leicht berühren. Keinerlei Druck.«
    Caleb brummte zustimmend. Die beiden Männer standen auf, hielten ihre Nadeln so, daß sie sich berührten, und schauten sich gegenseitig an.
    »Auf drei«, sagte Caleb. »Eins... zwei... drei.«
    Sie machten einen Schritt vorwärts.
    Augenblicklich glitten die beiden Ruten auseinander.
    Beim zweiten Mal versuchte Caleb, mehr Druck anzuwenden.
    Die Ruten überkreuzten sich wie Schwerter.
    Beim dritten Versuch schlugen die beiden Nadeln mit einem klingenden Geräusch zusammen und prallten dann voneinander ab.
    »Verdammt«, knurrte Caleb.
    Er ließ die Wünschelrute ein paarmal zwischen seinen Fingern kreisen, dann schleuderte er sie Reno ohne jede Warnung entgegen.
    Renos freie Hand schoß vor und fing die Nadel im Flug auf. Dann ließ er eine Rute in jeder Hand herumwirbeln wie ein Zirkusjongleur.
    Was auch immer das Problem beim Gebrauch der Wünschelruten war, an einem Mangel an Geschicklichkeit seitens der beiden Männer lag es nicht.
    »Nur gut, daß du genug Bücher über Geologie gelesen hast, um eine ganze Bibliothek damit zu füllen«, sagte Caleb. »Diese Ruten sind so nutzlos wie Zitzen bei einem Eber.«
    Eve streckte blitzschnell die Hand aus und ergriff eine der Wünschelruten, die Reno durch die Luft wirbeln ließ.
    »Darf ich?« fragte sie ruhig.
    Die Frage war unnötig. Sie hielt das gegabelte Ende der Rute bereits in Renos Richtung. Der Metallstab lag genau ausbalanciert zwischen ihrer Handfläche und ihrem Daumen, so unmerklich gehalten, daß ein Atemstoß das Metall zum Schwingen bringen könnte.
    Reno zögerte, zuckte mit den Schultern und richtete das verzweigte Ende seiner Rute auf Eves aus. Er hielt die Rute genau wie Eve, balancierte sie zwischen Daumen und Handfläche.
    Eve bewegte ihre Hand leicht vorwärts. Die Ruten berührten sich, streiften einander und zogen sich dann gegenseitig wie Magnetstein und Eisen an.
    In dem Moment, als sie sich trafen und gegenseitig festhielten, schoß wie von Geisterhand ein elektrischer Stromstoß durch die Stäbe.
    Mit einem Aufschrei ließ Eve ihre Nadel los. Reno tat erschrocken das gleiche.
    Caleb fing beide Metallstäbe auf, bevor sie auf den Boden schlugen. Er warf Eve

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