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Roxane und der Hexer (German Edition)

Roxane und der Hexer (German Edition)

Titel: Roxane und der Hexer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Signefeu. «
    » Was? Das ist unmöglich, Arno. Ich weiß, dass Ihr diesen Mann nicht leiden könnt, doch allgegenwärtig ist er wohl kaum. Vor einer halben Stunde noch sahen wir ihn drei Meilen z u rück. «
    » Ein guter Läufer kann das schaffen. Er stand dort in dem Stangengehölz und winkte mir zu. «
    » Was sollte er hier? He, Treiber, habt ihr in dem Gehölz dort einen Mann gesehen? «
    » Nein, Herr. Die Hunde wollten nicht hinein in das düstere Stangengehölz. Vielleicht ist ein Keiler oder ein Bär darin, oder sonst etwas. «
    » Das sagt ihr jetzt? Verfluchte Bande. Los, abgesessen! Wer geht zuerst hinein? König der Jagd wird, wer das Untier da dri n nen zur Strecke bringt. «
    Die Hunde scharten sich um das Gehölz. Sie kläfften wild, aber keiner drang hinein, als sei dort etwas, das sie fürcht e ten. Die Jagdgesellschaft rückte im Halbkreis gegen das Gehölz vor. Wenn das Tier, das darinnen Zuflucht gesucht hatte, die Flucht ergriff, gab es eine wilde Hatz.
    » Na, hat keiner den Mut, hineinzugehen? Gut, dann werde ich selbst es tun. «
    » Nein, Graf Bodo. Ich will gehen. «
    Arno von Schönhall löste den kurzen Sauspieß vom Sattel. Er lockerte den Dolch in der Scheide.
    » Glaubtest du nicht, dort Signefeu zu sehen ?«, flüsterte Rox a ne ihm zu.
    Arno lachte böse. Er hielt den Spieß fest in der Hand.
    » Falls er's ist « , antwortete er ebenso leise, » wird er alle r hand zu erklären haben. «
    Arno von Schönhall verschwand in dem Gehölz. Lange, bange M i nuten vergingen. Schon wurde Graf Bodo ungeduldig. Da ertönte aus der Mitte des Gehölzes ein gellender Schrei, der in einem Röcheln erstickte.
    » Mein Gott !«, rief eine der Damen.
    Graf Bodo zögerte keinen Augenblick.
    » Los, Männer « , rief er, » worauf wartet ihr noch? Los, st e hen wir ihm bei. «
    Es krachte im Unterholz, Äste brachen. Dann stürmte ein Ke i ler aus dem Gehölz hervor. Wenige Schritte vor Jägern und Hunden blieb er stehen. Es war der größte Keiler, der je in diesem R e vier gesehen worden war. Seine Lichter schienen zu glühen. Seine Hauer waren blutbeschmiert. Er war tiefschwarz, nur auf der li n ken Seite der Schnauze hatte er einen großen, roten Fleck.
    Winselnd, mit eingezogenen Schwänzen, wichen die Hunde zurück. Wie gebannt blickten die Treiber und Jäger auf den mäc h tigen Keiler.
    Dann ritt Graf Bodo auf ihn los. Aber vor dem Keiler sche u te sein Pferd, stieg wiehernd auf der Hinterhand hoch, und Graf B o do wurde aus dem Sattel geschleudert. Der Spieß entfiel seiner Hand. Wehrlos lag er vor dem mächtigen Tier.
    Ein vielstimmiger Entsetzensschrei wurde laut. Doch der Ke i ler griff den Grafen nicht an. Er machte kehrt und stürmte ins Gehölz zurück. Graf Bodo war der erste, der ihm folgte, hu m pelnd, doch den Sauspieß fest in der Hand.
    Mitten im Gehölz fanden die Jäger Arno von Schönhall, grä s slich zugerichtet. Er war tot. Graf Bodo sah auf ihn nieder.
    » Tausend Dukaten dem, der dieses schwarze Untier zur Stre c ke bringt « , rief er. » Los, Jäger, los, Treiber, wollt ihr die B e stie entkommen lassen, die Arno von Schönhall das Leben genommen hat? «
    Mit halbem Herzen machten sich die Jäger an die Verfolgung. Auch die Treiber hatten keine Eile. Zu deutlich stand ihnen noch das Bild das mächtigen Untiers mit den blutbeschmierten Hauern und den glühenden Lichtern vor Augen.
    » Er sah den Hexer dort im dunklen Gehölz, kurz vor seinem Tod « , flüsterte ein alter Treiber seinen Kameraden zu. » Es sol l te mich nicht wundern, wenn dieser Keiler nur mit einer gewei h ten Silberkugel getötet werden könnte. «
    Die Treiber bekreuzigten sich. Als sie mit ihren winsel n den, verängstigten Hunden im Tannenwald ankamen, fanden sie von dem schwarzen Keiler keine Spur mehr.
    Auf einer aus Stangen gefertigten Tragbahre wurde Arno von Schönhalls Leiche nach Burg Falkenfels gebracht. Die Beise t zung fand in aller Stille statt. Der Abt des nahen Klosters hielt die Totenmesse und die Ansprache vor der Gruft. Graf Bodo von Fa l kenfels und seine Tochter Roxane standen in der vo r dersten Reihe der Trauernden.
    Vier Träger brachten den Sarg in die Gruft. Sie kamen wi e der heraus, und die Tür wurde verschlossen.
    Roxane stand noch vor der Gruft, als die ändern schon gega n gen waren. Schmerzerfüllt blickte sie auf das Gemäuer der von einem Kreuz gekrönten Gruft, in der Arno von Schönhalls sterbl i che Überreste lagen.
    Plötzlich hörte sie leise Schritte hinter

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