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Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Titel: Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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lächelte schwach. » Nein, nicht morgens.« Als hätte er nicht geahnt, dass sie das befürchtete.
    » Gut.« Kiras Miene blieb unverändert. » Ich nehme jetzt eine Dusche. Und danach, Mencheres, müssen wir reden.«
    Ihr Tonfall, ihr Geruch und ihre Körpersprache sagten ihm deutlich, dass er bei ihren Reinigungsaktivitäten diesmal nicht erwünscht war. Was ihn nicht überraschte. Er hatte gewusst, dass sie ihn auf diese Sache mit den Ghulen ansprechen würde. Er hatte nur gehofft, Vlad würde nicht in Hörweite sein, wenn es dazu kam.
    Aber das war jetzt auch egal. Welche Selbstmordpläne er auch gehabt hatte, jetzt war alles anders geworden. Inzwischen hätte man ihn ins Grab zwingen müssen; den Tod sehnte er nicht mehr herbei. Tot zu sein bedeutete, von Kira getrennt zu sein, etwas, das ihm verhasst war. Vielleicht würde er trotzdem bald sterben, aber nachhelfen würde er nicht.
    Kira verließ den Raum mit einem gemurmelten Danke an den jungen Mann, der sich vor Vlad verneigte und dann ebenfalls ging. Vlad lächelte süffisant.
    » Sieht aus, als hättest du Ärger«, bemerkte er gedehnt.
    Mencheres zuckte mit den Schultern. » Und ob.«

27
    Mencheres wartete in dem Schlafzimmer, in dem er Kira Stunden zuvor schlafend zurückgelassen hatte. Obwohl das Haus im Berg äußerst geräumig war, gab es nur eine Dusche, deren Wasser aus einer Quelle tief in der Erde hochgepumpt werden musste. Die Dusche lag in einem der unteren Stockwerke, sodass die Geräusche schwächer zu ihm drangen, aber er hatte wahrgenommen, dass das Wasser schon vor zehn Minuten abgestellt wurde, und Kira war noch nicht zurück.
    Weitere zehn Minuten später erschien sie, gekleidet wie zuvor, aber mit feuchten Haaren. Sie bedachte ihn mit einem langen, abschätzenden Blick, bevor sie sich aufs Bett setzte und ein einziges Wort sagte.
    » Warum?«
    Er machte sich nicht erst die Mühe, so zu tun, als wüsste er nicht, was sie meinte. » Aus so ziemlich denselben Gründen, wie sie mein Erschaffer hatte, nehme ich an. Meine Sippe brauchte mich nicht mehr, weil mein Mitregent sich um sie kümmerte, Radje suchte wieder einmal Streit, und ich war erschöpft. Außerdem hatte ich keine Zukunftsvisionen mehr, alles, was ich sah, war Finsternis, also wusste ich, dass mein Ende nahe war. Ich beschloss, es lieber früher als später herbeizuführen, damit Radje sich nicht noch irgendwelche Anschuldigungen gegen mich ausdenken konnte, die meinen Mitregenten auch in Schwierigkeiten bringen würden.«
    Kira sah ihn unverwandt an. » Dass du von Schuldkomplexen über den Tod deiner Frau zerfressen warst, hast du vergessen zu erwähnen.«
    Er lächelte matt. » Das ist mir zwar erst kürzlich aufgegangen, aber ja. Du hast recht.«
    Sie senkte den Blick. » Ich habe deine Pläne ruiniert, nicht wahr? Als ich im Lagerhaus aufgetaucht bin, hast du uns beide gerettet, statt die Ghule ihren Job machen zu lassen. Nachdem du mich freigelassen hast… wolltest du da noch einmal versuchen, Selbstmord zu begehen?«
    Mencheres hörte, wie Vlad im Raum unter ihnen einen Fluch ausstieß, aber er ignorierte es und konzentrierte sich weiter auf Kira. » Ja. Ich suchte nur noch nach einer passenden Gelegenheit.«
    Sie schauderte, hielt aber den Blick gesenkt und betrachtete das Stück Bettdecke in ihrer Hand, das sie immer wieder zerknüllte und glatt strich. Im Stockwerk unter ihnen wurde etwas gegen die Wand geschmettert. Sie reagierten beide nicht darauf.
    » Und jetzt?«, fragte sie; ihre Stimme war so leise, dass er sie kaum verstehen konnte.
    Er wollte zu ihr hingehen. Sie an sich drücken und ihr versprechen, dass sie nie mehr getrennt sein würden, aber das wäre eine Lüge gewesen. Er schuldete Kira die gleiche rückhaltlose Offenheit, die sie ihm stets entgegengebracht hatte.
    » Jetzt will ich nicht mehr sterben, aber der Tod wartet trotzdem auf mich. Ich habe dir bereits gesagt, dass ich nicht mehr lange auf dieser Welt sein werde, Kira. Es gefällt mir zwar nicht, aber mein Schicksal bleibt das gleiche.«
    Sie hob abrupt den Kopf, ungeweinte Tränen glitzerten rosa in ihren Augen. » Unsinn. Der Tod erwartet dich nicht mehr und nicht weniger als jeden anderen.«
    Mencheres war es gewohnt, dass man seine Visionen anzweifelte. Meist glaubten die Leute erst an sie, wenn sie sahen, dass sie wahr wurden, und selbst dann hatte manch einer noch seine Zweifel.
    » Meine Visionen lügen nicht.« Wie oft hatte er sich schon gewünscht, es wäre so.
    » Hast du noch nie

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