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Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Titel: Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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anbelangte, würde er sich einen neuen Plan einfallen lassen müssen, wenn Kira das Lagerhaus und ihn vergessen hatte. Mencheres hatte Radjedef seit über einer Woche nicht gesehen. Kein Grund zur Eile; er würde sein Ziel noch früh genug erreichen.
    Mencheres ließ Kira ein Stück weit rennen, bevor er ihr den Weg vertrat. Sie stieß so heftig mit ihm zusammen, dass sie aufschrie.
    » Das waren jetzt schon zwei mutige, aber törichte Taten an einem Tag«, stellte Mencheres fest.
    Kira atmete schwer, boxte ihm aber unbeirrt in die Brust. » Verdammt! Du schon wieder, stimmt’s?«
    Er selbst konnte sie im Dunkeln gut sehen, sie hingegen war auf dem finsteren Rasen sicher fast blind.
    » Ja, ich bin es«, antwortete Mencheres. Zu dem Boxhieb äußerte er sich nicht, konnte sich aber nicht entsinnen, wann ihn das letzte Mal jemand geschlagen hatte.
    » Du hast mich die ganze Zeit über beobachtet, oder?«, fragte Kira.
    Die Bitterkeit, die von ihr ausging, mischte ihrem persönlichen Geruch nach Zitronen und Meeresbrandung eine herbe Note bei. » Warum? Fandest du es lustig, mir bei meinem Fluchtversuch zuzusehen?«
    So war es, aber nur, weil ihm klar gewesen war, dass sie zu keiner Zeit in echter Gefahr geschwebt hatte. Die wütende Verzweiflung in ihrer Stimme ließ ihn jedoch innehalten. Er hatte gewusst, dass Kira nichts passieren konnte, sie jedoch nicht. Im Grunde genommen hatte er ihr allerdings nie eindeutig gesagt, dass sie nichts zu befürchten hatte, ob sie nun im Haus war oder an einem Seil davor baumelte.
    » Verzeihung.« Mencheres ließ die Hände sinken, die er ihr auf die Schultern gelegt hatte, um sie abzufangen, als sie mit ihm zusammengestoßen war. Sie unternahm keinen Fluchtversuch. Nachdem er sie losgelassen hatte, stand sie einfach nur da, holte keuchend Atem und funkelte ihn an.
    » Was bist du? Und was hast du mit mir vor, wo du mich ja eindeutig nicht gehen lassen willst?«
    Mencheres zögerte einen Augenblick, bevor er sich sagte, dass es ohnehin egal war. Schon bald würde er ihre Erinnerungen löschen. Wen kümmerte es da, was sie in der Zwischenzeit über ihn erfuhr?
    » Der moderne Ausdruck für das, was ich bin, ist › Vampir ‹ .«
    Kiras Herz hatte sowieso schon wie wild geklopft, aber nun setzte es einen Schlag aus.
    » Es gibt keine Vampire«, sagte sie, klang dabei allerdings nicht wirklich ungläubig, sondern eher, als machte sie einen letzten Versuch, die Wahrheit zu leugnen.
    » Genau das sollen die Menschen auch glauben, aber du hast zu viel gesehen, um noch an diesem Märchen festhalten zu können«, antwortete er ruhig.
    » Aber heute Morgen warst du dem Sonnenlicht ausgesetzt, und mein Kreuz…«
    Mencheres streckte die Hand aus und berührte das Schmuckstück an Kiras Hals. Der bloße Kontakt mit Silber schadete ihm nicht. Der brennende und schwächende Effekt setzte erst ein, wenn das Material die Haut durchdrang. » Die Geschichten über Sonnenlicht, Kreuze, Holzpflöcke und Weihwasser sind falsche Fährten, die mein Volk über die Jahrtausende hinweg absichtlich gelegt hat. Unsere wahre Schwäche haben wir nie der Öffentlichkeit preisgegeben.«
    » Silber«, sagte Kira.
    Er zog die Augenbrauen hoch. Sie konnte es nicht sehen, hatte aber offensichtlich seine Reaktion gespürt, denn sie zuckte mit den Schultern.
    » Damit also haben diese anderen, äh, Vampire dich heute Morgen verletzt. Die Messer sahen auch nicht aus, als wären sie aus Stahl, aber vor lauter Blut…«
    Sie verstummte, wandte den Blick ab und biss sich auf die Unterlippe. Wo er ihre Gedanken hätte wahrnehmen sollen, herrschte zwar noch immer schockierende Stille, aber ihm fiel eine Veränderung in ihrem Geruch auf, Anzeichen eines Gefühls, das ihm nur allzu vertraut war.
    Bedauern.
    Sie wünschte sich, sie wäre ihm an diesem Morgen nicht zu Hilfe gekommen. Mencheres konnte es ihr nicht verdenken, aber zu seiner Überraschung stellte er fest, dass es ihn… kränkte.
    Bei den Göttern, machte es ihm tatsächlich etwas aus, was eine Fremde von ihm dachte? Er war über viertausendfünfhundert Jahre alt! Vielleicht war es wirklich an der Zeit, dass er diese Welt verließ. Bevor seine untote Senilität, denn darum musste es sich handeln, noch weitere Blüten trieb.
    » Diese anderen Männer waren keine Vampire«, erklärte er kühl. » Sie gehören einer Spezies an, die man Ghule oder Körperfresser nennt.«
    Kira gab einen erstickten Laut von sich. » Heute Morgen bin ich also einer Horde

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