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Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Titel: Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Achu -Schatten umtanzten ihn noch hektischer, verloren ihre nebelhafte Gestalt und wurden zu unscharfen, menschlichen Gestalten mit fauchend aufgerissenen Mündern. Vlad murmelte etwas, aber Mencheres hörte nicht hin. Er war zu sehr darauf konzentriert, die Hand ruhig zu halten, während die Schmerzen ihn schüttelten. Je länger das Silber in seinem Herzen blieb, desto schwächer würde er werden, bis er die Zeichen irgendwann nicht mehr würde malen können oder sich das Messer aus der Brust reißen musste, bevor das Ritual vollendet war. Es war schließlich kein Ritual, das gelingen sollte. Wer sich daran versuchte, sollte scheitern, weshalb Patra es auch nie gegen ihn eingesetzt hatte.
    Noch sechs Symbole. Bei den Göttern, er hatte erst die Hälfte geschafft. Er würde nie rechtzeitig fertig werden.
    Aber er zeichnete weiter, obwohl er durch den Schmerz und die ihn umschwirrenden Achu nur noch verschwommen sehen konnte. Immer deutlicher wurden die Achu, die sich an seinen Qualen labten. Wenn sie endgültig feste Form annahmen, würden sie seinen Körper verschlingen. Es konnte nicht mehr lange dauern.
    Eine heftige Schmerzattacke ließ Mencheres vornüberkippen. Blitzschnell streckte er die Hand aus, um sich abzufangen, verfehlte dabei eines der säuberlich gezeichneten Symbole nur um Zentimeter. Er schloss die Augen und verschwendete kostbare Sekunden in dem Versuch, den Schmerz zu unterdrücken, aber er breitete sich nur immer weiter aus. Von Entsetzen gepackt riss Mencheres die Augen auf. Je konzentrierter er sich bemühte, den Schmerz zu ignorieren, desto mächtiger wurde er, genau wie die Achu, die jetzt endgültig ihre Formlosigkeit aufgegeben und menschliche Gestalt angenommen hatten.
    » Kira wird bei Sonnenaufgang tot sein, wenn du das hier nicht zu Ende bringst«, drängte Vlad, dessen Stimme vor Aufregung beinahe heiser klang.
    Mencheres konzentrierte sich voll und ganz darauf, das achte Symbol zu zeichnen, wobei er den Schmerz ungehindert durch seinen Körper fließen ließ. Es schüttelte ihn, sodass die Klinge in seiner Brust bebte und er noch mehr leiden musste, aber er achtete nur auf seine Hand. Er zitterte am ganzen Leib, seine Qual war jetzt so groß, dass er sich den Tod herbeisehnte. Ein heftiges Zittern, und die Klinge würde tiefer in sein Herz eindringen. Ein verwischtes Zeichen, und alles wäre zu Ende. Es passiert so oder so, raunte die lockende Finsternis. Wozu die ganze Qual, wenn er seinem Schicksal doch nicht entrinnen konnte?
    Kira. Tot bei Sonnenaufgang.
    Er gab noch einmal alles, um weiter klar sehen und zeichnen zu können. Inzwischen knurrten die Achu, lauter und lauter wurden sie, spürten ihren Sieg nahen. Mencheres zwang sich, sie nicht anzusehen, sondern das neunte Symbol fertigzustellen. Immer lauter knurrten die Achu, griffen mit geisterhaften Fingern nach ihm, während sie ihren Kreis um ihn noch enger zogen. Er sah nicht auf. Unbeirrt machte er weiter, obwohl seine Schmerzen inzwischen so stark waren, dass er sich am liebsten das Messer im Herzen herumgedreht hätte, um endlich Erlösung zu finden.
    » Beeil dich…«, krächzte Vlad.
    Mencheres Hand zitterte, und ein Nebel senkte sich vor seine Augen, als er anfing, das zehnte Symbol zu zeichnen. Die Achu berührten ihn an Rücken, Armen und Schultern, um an das Messer in seiner Brust zu kommen. Er beugte sich so weit wie möglich vor, sodass ihm einen Augenblick lang tatsächlich schwarz vor Augen wurde. Dennoch zwang er sich weiterzumalen, zeichnete die Linien blind, bis er allmählich wieder etwas sehen konnte. Einen ganz kleinen Bildausschnitt nur, aber er reichte ihm aus, um das elfte Symbol zu beginnen.
    Fänge bohrten sich in seinen Rücken, zerrten an ihm. Mencheres stieß einen heiseren Schrei aus. Die Achu hatten jetzt so weit Gestalt angenommen, dass sie ihr eigentliches Festmahl beginnen konnten.
    Er achtete nicht auf die Reißzähne, die ihn aufschlitzten, und stellte das elfte Symbol fertig. Dann begann er mit dem letzten Symbol, wobei er all seine Kraft aufbringen musste, um die Achu von der Klinge in seinem Herzen fernzuhalten. Unerträglicher Schmerz explodierte in ihm, das Bild verschwamm ihm vor Augen, während die Achu sich an ihm labten, aber er zeichnete weiter. Kiras Gesicht tauchte vor seinem geistigen Auge auf. Ihre vollen Lippen teilten sich zu einem Lächeln. Mit seinen letzten bewussten Gedanken konzentrierte er sich darauf.
    Sollten die Achu ihn ruhig fressen. Die Klinge sein Herz

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