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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Child
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hoffentlich kann sie wenigstens Crazy Cops schauen …

    In dieser Nacht schlief Ruby sehr unruhig – zuerst hatte sie lange nicht einschlafen können, und dann träumte sie lauter wirres Zeug und kam einfach nicht zur Ruhe. In ihren Träumen klingelte zum Beispiel das Telefon, und die Stimme am anderen Ende sprach nur in Rätseln. Dann wieder wurde ihre Mutter von einem gefährlichen Butler mit einer Vorliebe für Toastbrote als Geisel genommen, ihr Vater wurde von durchgeknallten Möbeldieben angeschossen, und die ganze Zeit hörte Ruby im Traum Mrs Digby in irgendeiner weit entfernten Gefängniszelle nach ihr rufen. Sie erwachte schließlich vom Klang ihrer eigenen Stimme: »Wo sind Sie, Mrs Digby?«
    Verdutzt setzte sie sich auf und rieb sich die Augen. Mrs Digby eine Verbrecherin? Dieser Detective war ein Spinner! Mrs Digby würde nie ein Verbrechen begehen – nun ja, zumindest keines, das sich gegen die Redforts richtete. In Rubys Kopf ging es drunter und drüber: Sie sortierte ihre Befürchtungen, suchte nach Lösungen, geriet in Sackgassen, machte kehrt und fing wieder von vorn an. Sie tröstete sich mit REGEL 33: AUCH FÜR AUSSERGEWÖHNLICHE EREIGNISSE GIBT ES MEIST EINE GANZ GEWÖHNLICHE ERKLÄRUNG.
    Doch es nützte nichts, inzwischen war sie hellwach.
    Sie stand auf, zog sich ein Sweatshirt über und tapste dann lautlos die Treppe hinunter – sie wollte Floh auf keinen Fall wecken. Aber der Husky war schon wach und ließ den Mann, der in der Küche saß, nicht aus den Augen. Ruby erstarrte: Von der Treppe aus hatte sie einen guten Ausblick, und Hitch saß auf einem Schemel und hatte den rechten Ärmel hochgerollt, so dass man den Verband an seinem Oberarm sah, den er gerade behutsam abwickelte.
    Ruby hielt die Luft an und verhielt sich mucksmäuschenstill.
    Mit großen Augen sah sie, wie Hitch vorsichtig die Gaze ablöste … und darunter kam etwas zum Vorschein, das verdächtig nach einer Schusswunde aussah!
    Zur selben Zeit, an einem unbekannten Ort …
    Mrs Digby stieg aus dem Floating-Tank. Sie trug einen Badeanzug mit Pünktchenmuster und sah sich ratlos um, weil sie merkte, dass sie nicht mehr im Fitness- und Wellnessraum der Redforts war. Klar, die meisten Gegenstände waren ihr vertraut, aber das Drumherum war ihr sehr, sehr fremd. Das Mobiliar war noch dasselbe, alles war da – komisch war nur, dass es kein Haus gab.
    »Wo um alles in der Welt sind die verdammten Wände geblieben?«, fragte sie sich kopfschüttelnd.
    Sie befand sich offenbar in einem riesigen Flugzeughangar, umgeben von allem, was die Redforts je an Möbelstücken besessen hatten.
    Das Letzte, woran Mrs Digby sich erinnerte, war, dass sie am Vortag gegen drei Uhr nachmittags in den Floating-Tank gestiegen war – mit einer Mordswut im Bauch gegen ihre Rivalin in Sachen Kochkunst, diese eingebildete Consuela. Eigentlich wollte sie nur eine Weile allein sein und sich entspannen – bevor sie womöglich noch etwas Unbedachtes getan hätte.
    Sabina Redfort hatte den Floating-Tank erst letzten Monat einbauen lassen, auf Betreiben ihres persönlichen Heilers, der sie davon überzeugt hatte, dass sie mehr Entspannung und Zeit für sich selbst brauchte.
    Mrs R schwärmt davon, wie entspannend es ist, im warmen Salzwasser zu schweben – da sollte ich es vielleicht auch mal probieren. Kann ja sein, dass ich hinterher eine Haut wie eine Dörrpflaume habe, aber was stören ein paar Runzeln mehr in meinem Alter?
    Derlei Gedanken waren Mrs Digby durch den Kopf gegangen, als sie sich in das warme Wasser legte, den Deckel zuzog und fast umgehend in einen Tiefschlaf fiel.
    Junge, Junge, hatte sie gut geschlafen!
    Was für einen Tag haben wir?, fragte sie sich. Hoffentlich nicht Dienstag, dachte sie, als ihr Blick auf die Küchenuhr der Redforts fiel. Denn sonst verpasse ich Crazy Cops , und das tue ich eigentlich nie!

8. Kapitel
    Das Glück fährt mit
    Bei Tagesanbruch war Ruby schon auf den Beinen, duschte und zog ihre Schuluniform an, obwohl ihr niemand Dampf machte. Ruby war keine Frühaufsteherin, das wusste jeder – ihre Eltern hatten ihr vor Verzweiflung einen Wecker geschenkt, auf dem ein Vogel abgebildet war, der nach einem Wurm pickte, getreu dem alten Sprichwort: Der frühe Vogel fängt den Wurm . Wenn der Wecker vor sieben Uhr morgens klingeln durfte, gab er ein melodiöses Zwitschern von sich – zu späterer Stunde nur ein wüstes Kreischen. Ruby ging zurück in ihr Zimmer und fand dort zu ihrer Überraschung mehrere

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