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Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition)

Titel: Ruby Redfort: Gefährlicher als Gold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Child
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Alleingänge! Eine weitere Grundregel.« Hitch sah sie prüfend an. »Hast du gehört, Kleine?«
    Ruby nickte. Sie hatte es gehört, aber es war schwer zu sagen, ob sie auch auf ihn hören würde. Denn Hören und auf jemanden Hören sind bekanntlich zwei verschiedene Dinge.

    Wieder zu Hause, ging Ruby als Erstes ins Wohnzimmer und hörte die Nachrichten auf dem Familien-Anrufbeantworter ab. Hoffentlich hatte die Schule nicht angerufen und etwas gesagt, das ihre Eltern auf die Idee bringen könnte, dass sie den Unterricht schwänzte.
    Vielleicht hatte Mrs Digby aus Miami angerufen oder wo immer sie gerade war.
    Es gab etliche Nachrichten vom Detective für ihren Vater, die besagten, dass die Polizei »noch keine heiße Spur« hätte – und etliche Nachrichten von ihrem Vater für ihre Mutter, ungewöhnlich mies gelaunt, in denen er über die Fluggesellschaft schimpfte, die von ihrem Gepäck noch immer »nichts gehört oder gesehen« hatte. Die Reinigung hatte auch angerufen und gesagt, sie hätten »Probleme mit dem Tomatenfleck« und müssten die Jacke zwecks »Spezialreinigung« einschicken.
    Die letzte Nachricht war von Freddie Humbert, der endlos über die Probleme mit dem Sicherheitssystem der Bank quasselte und dass er »bis über beide Ohren« drinstecke und in absehbarer Zeit »weder zu den Treffen des Museumskomitees noch zum Golfspielen« kommen könne. Zum Abschluss sagte er noch, Brant solle nicht vergessen, seiner niedlichen Tochter auszurichten, sie solle sich doch mal bei Quent melden, der »sich schrecklich freuen würde, sie mal wiederzusehen«.
    Ruby verzog das Gesicht – Quent Humbert war so ungefähr der Letzte, mit dem sie sich treffen wollte. Sie wollte die Nachricht gerade löschen, als ihr Vater nach Hause kam. »Au Mann!«, entfuhr es Ruby, »was machst du um diese Zeit zu Hause?«
    »Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken, Schatz. Ich habe heute früher Schluss gemacht. Hörst du den AB ab? Gibt’s was Interessantes?«
    Ruby drückte auf den Wiedergabeknopf. »Weiß nicht. Hab nicht zugehört.« Sie eilte nach oben in ihr Zimmer und checkte ihren privaten Anrufbeantworter. Auch hier eine Nachricht. Von Clancy.
    »Hi, Ruby, wo hast du heute gesteckt? Du hast mir gar nicht erzählt, dass du nicht zur Schule kommst! Bist du krank? Wie auch immer – ruf mich an, okay? Hey, lösch mich nicht, nicht löööööööööö…aaaahhh!«
    Ha, ein klassischer Clancy-Crew-Gag! Grinsend löschte Ruby die Nachricht. Aber hey, verflixt! Was sollte sie Clancy erzählen? Das hatte sie nicht bedacht, als sie versprach, die Klappe zu halten. Sie konnte ihn nicht anlügen, das hatte sie noch nie getan, aber sie hatte geschworen, dichtzuhalten. Hitch hatte offenbar recht: Einen Code zu knacken war ein Kinderspiel im Vergleich dazu, ein Geheimnis wie dieses zu hüten. Sie musste nachdenken! Aber alles, was ihr einfiel, war: Verdammt, Dad wird mich bestimmt zwingen, Quent anzurufen!
    Sie griff in ihren Rucksack, um die Spektrum-Fluchtuhr herauszuholen, doch sie war nicht da. Ruby blieb fast das Herz stehen, bis ihr einfiel, dass sie sie ja in ihre Jackentasche gesteckt hatte.
    Aber wo ist, bitte schön, meine Jacke?
    Da hörte sie ihre Mutter rufen.
    Himmel, was jetzt?
    »Essenszeit!«, rief ihre Mutter.
    Die Uhr musste warten – bei »Essenszeiten« kannte ihre Mutter kein Pardon.

    Das Essen wollte und wollte kein Ende nehmen. Ruby fand die Gesellschaft ihrer Eltern wieder einmal ziemlich öde. An diesem Tag quasselten sie wieder hauptsächlich über Dinge, die Ruby schon von ihrer Geschichtslehrerin, Mrs Schneiderman gehört hatte – und sie hingen ihr ehrlich gesagt zu den Ohren heraus.
    »Findest du die Legende, die sich um den Jadebuddha rankt, nicht auch total entzückend, Brant?«, säuselte Sabina.
    »Ja, sehr«, bestätigte Brant.
    »Sie ist so romantisch, nicht wahr? Dem Buddha um Punkt Mitternacht ins Auge zu blicken – also genau dann, wenn er bei uns aus dem Fußboden hochsteigt – und in dieser Sekunde doppelt so weise werden und halb so alt!«
    »Unglaublich romantisch«, nuschelte Brant mit vollem Mund, da er gerade einen Bissen Steak kaute.
    »Wahnsinn: halb so alt und doppelt so weise! In nur einer Sekunde!«
    »Nie altern oder verwelken – der alte Menschheitstraum!«, sagte Brant verzückt.
    So ging es während des ganzen Hauptgangs und auch noch während des halben Nachtischs.
    »Moment mal! Wie wär’s, wenn wir eine Tombola machen?«, rief Sabina plötzlich begeistert

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