Rueckengymnastik mit dem Overball
Körpers.
Die psychische Belastung führt zu einer schlechten Haltung. Denken Sie an folgende Situationen: Sie fühlen sich beispielsweise traurig, dann lassen Sie den Kopf und die Schultern hängen. Oder Sie haben sich über Ihren Chef geärgert, der Brustkorb engt sich ein, Schulter- und Nackenmuskulatur spannen sich stark an. Ihre Haltung verändert sich automatisch auf Grund Ihres Befindens. Ist der Ãrger, die Traurigkeit oder andere psychische Belastungen von längerer Dauer, hat das negative Auswirkungen auf die Wirbelsäule. Der Rücken verliert seine Stabilität. Sie kommen aus dem Gleichgewicht, Sie verlieren die innere wie die äuÃere Mitte.
Es gibt viele Möglichkeiten, wie ein Mensch und sein Körper auf unangenehme Situationen reagiert. Jeder Mensch ist anders, jeder Mensch reagiert anders. Jeder Mensch verarbeitet psychische Belastungen unterschiedlich.
So, wie eine psychische Belastung zu einer schlechten Haltung führen kann, so kann der Weg auch andersherum gegangen werden. Versuchen Sie, Ihre Körperhaltung zuändern, dann kann sich mit der Zeit auch Ihre seelische Haltung verändern. Ãber körperliche Stabilität kann man zu innerer Sicherheit gelangen.
2.2 Schlechte Körperhaltung
Durch eine schlechte Körperhaltung (z. B. bedingt durch einen Beckenschiefstand, der unterschiedliche Ursachen haben kann) verschieben sich einzelne Wirbelkörper. Dadurch werden die anliegenden Bandscheiben gestaucht oder die Nervenwurzeln gereizt. Um daraus resultierende Schmerzen zu vermeiden oder zu mindern, begibt man sich automatisch in eine Schonhaltung. Dies kann sich wiederum nachteilig auf den Rücken bzw. auf die dort ansässige Muskulatur auswirken.
Einerseits verkürzen sich durch diese Art der schlechten Körperhaltung einige Muskeln, gleichzeitig wird der muskuläre Gegenspieler überdehnt und geschwächt.
Die Ãbungen mit dem Overball beheben diese ungesunde/schmerzhafte Muskelbeanspruchung. Sie gehen insbesondere auf die verkürzte Muskulatur ein und versuchen, dadurch das Bewegungsspiel der Wirbelsäule zu vergröÃern. Somit wird eine allgemeine Beweglichkeit der Wirbelsäule angestrebt und wiederhergestellt.
2.3 Einseitige körperliche Belastung
Im Zusammenhang mit dem Thema einseitige Belastung wollen wir zunächst auf verschiedene Tätigkeiten eingehen. Folgende Punkte bzw. Ratschläge sollten bei den unterschiedlichen Tätigkeiten beachtet werden.
Stehende Tätigkeit
Die Knie sollten weder zu weit vorne angewinkelt noch nach hinten durchgedrückt sein. Einfach ganz kurz die Knie nach hinten durchdrücken und dann die Spannung wieder lösen.
Die FüÃe sollten vollständig und fest auf dem Boden stehen: Versuchen Sie, Ihre Körpermitte zu finden, vermeiden Sie zu langes Stehen auf einem Bein. Wechseln Sie lieber ab und versuchen Sie, auch mal auf beiden Beinen gleichzeitig zu stehen. (Gar nicht so einfach! Dies muss oft erst geübt werden, da man das gewohnte Standbein benutzt, so wie ein Rechtshänder seine rechte Hand, siehe Kapitel B 4 âStehenâ).
Tragen Sie bequemes Schuhwerk, in dem Sie sich auch nach längerer Zeit, nach längerem Stehen oder Laufen noch wohlfühlen.
Sitzende Tätigkeit
Wechseln Sie, so oft es geht, Ihre Sitzgelegenheit!
Wechseln Sie, so oft es geht, Ihre Sitzposition!
Legen Sie Pausen für Lockerungsübungen ein!
Achten Sie auf eine optimale Sitzhöhe und auf die richtige Position der Rückenlehne.
Der Overball bietet vielfältige Möglichkeiten, die Sitzposition zu verändern (siehe Kapitel B 3 âRichtig Sitzenâ).
Hebende und tragende Tätigkeit
Den zu tragenden Gegenstand immer so nah wie möglich am Körper halten.
GroÃe Lasten auf beide Körperseiten verteilen oder zu zweit tragen.
Bei leichten Lasten die Seiten öfters wechseln, z. B. Handtasche (auch hier muss man sich erst umgewöhnen).
Generell möglichst oft Hilfsmittel nutzen: Rucksack, Einkaufswagen, Tragetuch.
Bei Tätigkeiten, die Ihnen keine Möglichkeiten bieten, Ihre einseitige Beanspruchung zu verändern, ist es äuÃerst wichtig, durch sanfte Bewegungsübungen einen stetigen Ausgleich zu schaffen. Dadurch können Sie Beschwerden, die sich im Laufe des Tages durch einseitige Bewegungsabläufe ergeben, ausgleichen und ihnen durch gezieltes, regelmäÃiges Ãben vorbeugen.
2.4 Zu wenig Bewegung
âWer rastet,
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