Rückkehr in Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Kopfes wackelte. Dann gewöhnten sich die großen Augen an die plötzliche Helligkeit und verschlafen schauten sie das Trio an.              
    „Hallo, Türwächter!“ sagte Sarah ernst und gab sich alle Mühe, überaus erwachsen zu erscheinen. Mit einem Mal war der Wächter hellwach.             
    „Guten Morgen, Sarah, Hüterin des Schlüssels über das Universum. Guten Morgen, Mister Barcley!“ begrüßte der Dämonenkopf Mädchen und Teddybär.
    Der Golgrimm kam einen Schritt näher und sagte lächelnd: „Guten Morgen, Türwächter!“
    Angewidert verzog der Wächter das Gesicht.
    „Oh.“ spie er regelrecht aus. „Dingsbums ist auch da.“              
    Der Kobold mit den feuerroten Haaren verschränkte die Arme vor der Brust und legte seine Stirn zornig in Falten.
    „Ich heiße Golgrimm!“ knurrte er. Der Türwächter sah mit einer Geste des völligen Desinteresse zurück zu Sarah, machte „Pffffft.“ und sah vor sich hin nuschelnd zur Seite. Sarah hob die Landkarte direkt vor die Augen des Türwächters und zeigte energisch auf das X in der Mitte der Karte.              
    „Da müssen wir hin, Türwächter. Schaffst du das?“ fragte sie einschmeichelnd und setzte den süßesten Blick auf, den sie beherrschte. Der Türwächter sah sie an, sah weg, sah sie wieder an, verdrehte die Augen und dann flehte er: „Oh, bitte! Nicht den Daddy-ich-möchte-ein-Pony-haben-Blick! (Alle Eltern dieser Welt und aller anderen Welten kennen diesen Blick. Kinder benutzen ihn oft und wenn sie ihn benutzen, dann sollten bei allen Eltern sämtliche Alarmglocken losgehen. Dieser Blick bedeutet oft den Wunsch nach etwas. Sehr oft allerdings wird dieser Blick auch als Vorbereitung auf ein Geständnis jeglicher Art benutzt. In jedem Fall soll dieser Blick die Eltern milde stimmen. Fachleute nennen dies auch „Schadensbegrenzung durch nonverbale Kommunikation“.) Du weißt, was Vincent gesagt hat! Reisen nach Notrak Husch sind nur in Notfällen erlaubt! Weißt du was ein Notfall ist, Sarah?“               
    Der Golgrimm nickte heftig und schwenkte in einer Hand die kleine Krone.              
    „Aber dies ist ein Notfall!“ rief er laut, obwohl er nur einige Zentimeter vom Türwächter entfernt stand. Der Fratze kniff die Augen zu. (Hätte der Türwächter Hände gehabt, hätte er sich wohl die Ohren zugehalten. Es ist jedoch unsicher, ob die Methode des Augen-zukneifens den gleichen schalldämmenden Effekt erzielt.)               
    „Hab ich dich gefragt, Dingsbums?“ knurrte der Türwächter.              
    „Er hat aber recht. Die Prinzessin ist entführt worden und wir müssen ihr helfen!“ warf Sarah ein und blickte streng. Mit einem giftigen Seitenblick zum Golgrimm setzte der Türwächter nun ein sehr würdevolles Gesicht auf und sagte feierlich: „So nenne mir das Passwort, Sarah, Hüterin des Schlüssels zum Universum!“              
    „Sahneeis mit Waffel!“ antwortete das Mädchen.              
    „Welche Sorte?“              
    „Ähm. Erdbeere! Himbeere? Nein, Erdbeere! Es ist Erdbeere!“
    „Richtig!“ Der schwere Eisenring in der Dämonenfratze Nase erhob sich wie durch Zauberei, fiel zurück und klopfte an. Die mächtige Tür, an welcher der Türwächter hing, schwang auf und ein Wirbelwind sog Sarah, Mister Barcley und den Golgrimm in ein schwarzes Loch hinein. In der Ferne hörten sie die Stimme des Türwächters.
    „HÜTE DICH VOR ZEITLOSEN GEBÄUDEN, KLEINE SARAH! UND PASS GUT AUF SIE AUF, MISTER BARCLEY!“
    Der Golgrimm hielt krampfhaft seinen Hut mit der bunten Feder daran fest und schrie: „WÜNSCHST DU MIR AUCH WAS ZUM ABSCHIED, TÜRWÄCHTER?“
    „JA! GEH DAHIN WO DER PFEFFER WÄCHST, DINGSBUUUUuuuuuumsss.........!“ Dann verlor sich die Stimme im Sturm und das Mädchen und der Kobold und der Teddybär flogen durch Schwärze und Finsternis hinab und immer weiter und weiter...  
     
    Kleine abgemagerte Ratten huschten umher und flohen vor der kleinwüchsigen Gestalt in dem langen Cape und der weiten Kapuze, die das Gesicht verdeckte. Mit knirschenden Schritten durchquerte sie den von Ranken durchwucherten Boden des ehemaligen Thronsaals des bösen Hexenmeisters ganz oben im dunklen Turm auf dem Gipfel des Berges Finsterspitz inmitten des Styr-Poor-Gebirges. An vielen Stellen war der Boden aufgerissen, an Stellen wo die