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Rückkehr in Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Rückkehr in Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Rückkehr in Golgrimms wundersame Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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pflücken und ins Haar zu stecken.
    Die Prinzessin seufzte auf, als ihr leidenschaftlicher Retter in ihren Gedanken die Maske vom Gesicht nahm und sie inbrünstig küsste. Es war Miguel. Ihr Diener Miguel. Er war der Rote Retter. Und sie wusste, ihr Vater würde diese Liebe niemals gutheißen. Einen maskierten Helden, der gegen ihn beziehungsweise gegen das System der Monarchie kämpfte? Vielleicht. Einen Diener? NIEMALS! Sie rieb sich die Schläfen, denn ihr Martyrium hatte arge Kopfschmerzen in ihr verursacht. Plötzlich hörte sie hinter sich Schritte, die schnell näher kamen. Sie fuhr herum und sofort verwandelte sich ihr leicht lächelndes Antlitz in eine Maske des Ekels.
                  „Le’Fuet!“ zischte sie. „Man könnte meinen, ihr verfolgt mich! Kann ich kaum einen Schritt in diesen Gemäuern tun, ohne dass ihr in meiner Nähe weilt?“
                  Die hagere Gestalt vor ihr verbeugte sich kurz und versuchte dann liebevoll zu lächeln. Es wurde jedoch nur eine Grimasse, bei der die Prinzessin angewidert das Gesicht verzog. Eine kleine Fledermaus saß auf Ruperts Schulter und die Augen des Tieres funkelten auf gefährliche und abnorme Art intelligent und gleichzeitig gerissen. Doch die Prinzessin fuhr fort, angespornt durch ihre eigenen Worte. „Und die Wahl eurer Freunde hat sich ebenfalls nicht verbessert!“ spie sie regelrecht aus. Dann stemmte sie die Fäuste in die Hüften und reckte ihr stolzes Kinn vor.
                  „Was wollt ihr, Le’Fuet?“
                  „Nun...“ begann Rupert und wand sich, während er weiter auf die Prinzessin zu schritt. „Eure Gesellschaft, mit Verlaub, Prinzessin!“
                  Unbemerkt holte er aus seiner Jackentasche ein kleines Fläschchen hervor und ebenso unbemerkt öffnete er es und hielt es hinter dem Rücken versteckt. Bei seinen Worten schnaubte die Prinzessin.
                  „Ihr wünscht meine Gesellschaft, Le’Fuet? Eher würde ich eine leidenschaftliche Nacht mit der geflügelten Ratte auf eurer Schulter vorziehen, als euch auch nur eine Sekunde meiner Gesellschaft zu schenken!“
                  Sie wollte sich abwenden  und davon schreiten, doch Rupert grinste nur breit. Breit und dreckig. Und auch Syracruz grinste, genauso breit, aber um einiges dreckiger! Dann schien sich die Zeit um die Prinzessin herum zu verlangsamen und zu Glibber zu werden. Sie sah wie Rupert Le’Fuet ausholte. Sie hörte das Zwitschern eines kleinen Vogels. Ein Spatz flatterte direkt neben ihrem Kopf, seine kleinen Flügel gingen wie in Zeitlupe auf und nieder. Le’Fuet schien etwas zu werfen. Eine kleine Flasche blitzte in seiner Hand auf und eine klare, leicht rosafarbene Flüssigkeit darin spritzte heraus. Und diese Flüssigkeit flog der Prinzessin in großen dicken Tropfen entgegen. Es platschte und die junge Frau zuckte zusammen, als sie die geschmacklose Flüssigkeit auf ihren Lippen spürte. Auch der Spatz in der Luft neben ihr zuckte zusammen, denn auch er hatte etwas von dem Trank abbekommen.
                  Rupert grinste bis über beide Ohren. Er rieb sich die Hände. Ja, ja, JA! Die Prinzessin hob langsam den Kopf und ihr Blick ging in seine Richtung. Gleich würde sie ihn erblicken, gleich würde ihre Liebe zu ihm entfachen, eine Liebe von solch einem Feuer, dass es niemals gelöscht werden konnte!
                  Die Augen der Prinzessin begannen zu glänzen und ein Lächeln umspielte ihr Gesicht. Dann schlug sie vor Entzückung die Hände zusammen und rief: „Hach, ist das aber eine wundervolle Fledermaus auf ihrer Schulter! Dürfte ich sie wohl einmal streicheln und knuddeln?“
                  Ruperts Augen und auch die von Syracruz weiteten sich. Und als die Erkenntnis sich in Beiden breitmachte, da wurden Ruperts Augen zu Schlitzen, die Augen von Syracruz hingegen blieben aufgerissen.
                  „Verflixt noch eins, die Prinzessin hat dich zuerst angeschaut, nicht mich! Jetzt ist sie in dich verliebt, nicht in mich! IN DICH, NICHT IN MICH!“ schwoll Ruperts vorwurfsvolles Flüstern zu einem lautstarken Gezeter an, während die über das ganze Gesicht strahlende Prinzessin mit den Äuglein zwinkerte und der kleinen Fledermaus auf seiner Schulter verliebte Blicke zuwarf.
                  Der kleine Spatz, der soeben noch nahe der Prinzessin geflogen war, umflatterte hingegen nun

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