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Rückkehr in Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Rückkehr in Golgrimms wundersame Welt (German Edition)

Titel: Rückkehr in Golgrimms wundersame Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schürmanns-Maasen
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gleichzeitig stürmisch.
    „Hallo, Mietroll! Es ist auch schön, dich wieder zu sehen!“ lachte Sarah und umarmte Mietroll ihrerseits herzlich.
    „Brmmmmm!“ ergänzte Mr. Barcley. Auch Golgrimm versuchte etwas zu sagen, aber aus seiner Kehle drang nur ein Röcheln, denn Mietrolls kräftiger Arm drückte ihm die Kehle zu.
    Als der riesige Troll die Drei wieder zu Boden gelassen hatte, hob er die Einkaufstüten vom Boden auf. Konservendosen lugten heraus.
    „Bohnen, Mietroll?“ fragte Sarah und zeigte auf die Dosen. Der Troll grinste.
    „Muff meine Verdauung wieder in Fwung bringen! Fonst fehe iff meine Fähne vermutliff niemalf wieder!“
    „Das ist jetzt bereits ein Jahr her, Mietroll!“ rief das Mädchen entsetzt aus, doch Mietroll zuckte nur mit den Schultern.
    „Ach, weifft du, Feit ift Fall und Rauch!“
    Und damit hatte Mietroll gar nicht mal so unrecht, denn er wusste auch nicht wirklich, was ein Jahr war. Auf Notrak Husch gab es bezüglich der Zeit ganz eigene Gesetze und Tag und Nacht hatten da eine ziemlich freie Zeiteinteilung. Der Chronist von Notrak Husch nennt dies „Gleitzeit“! Dies ist auch einer der Gründe, warum sich Adlige niemals auf Duelle einlassen, wo es heißt: „Wir treffen uns an der großen Eiche im Wald bei Sonnenaufgang!“ Man kann ziemlich sicher sein, dass sich wirklich niemand zum angegebenen Zeitpunkt an der großen Eiche einfinden wird. Weder Duellanten, noch Sekundanten und schon gar keine Schaulustigen. Das wäre ungefähr das gleiche, wenn sie nachfragen, wann eine gesuchte Person denn wieder zurück sei und sie die Antwort bekämen: „Irgendwann zwischen März und August!“ Also duelliert man sich auf Notrak Husch entweder sofort oder gar nicht!
    Und damit war die Sache für den Troll eigentlich erledigt. Das war einfach so und warum sollte man darüber nun lange lamentieren. Stattdessen winkte er mit einem Kopfnicken (da er ja die Hände nicht frei hatte) und sagte: „Kommt mit, Thaddäuf wird fich ebenfo freuen euch wieder fu fehen!“ Und mit einem etwas genervten Gesichtsausdruck fügte er hinzu: „Weifft du, wir machen gerade Urlaub auf der anderen Ftraffenfeite!“
    Sarah hatte noch niemals zuvor etwas gehört von einem Land, welches „Die andere Straßenseite“ hieß. Aber sie war ja auch noch nicht sehr weit h erumgekommen in dieser Welt. Umso größer war ihre Verwunderung, als sie, Mister Barcley und Golgrimm zusammen mit Mietroll zwölf Schritte später das Hotel des Chronisten und seines Trolldieners betraten.
     
    Als die vier das Hotelzimmer betraten, stand Thaddäus Jones mit geschlossenen Augen und weit ausgebreiteten Armen in der Mitte des Raumes. Leise schnaufend sog er Luft durch seine gewaltige Nase ein und ließ sie sodann zischend aus dem Mund entweichen. Hinter ihm fiel die Tür mit einem leisen „Klack!“ ins Schloss.
    „Shht, Mietroll! Ich fange Schwingungen auf! Schwingungen, welche ich bereits...“
    „Welffe ihr bereitf vor langer Feit einmal gefpürt habt, Meifter?“ beendete Mietroll den Satz seines Herrn. Thaddäus nickte.
    „Ja, genau!“ fuhr der alte Chronist fort ohne die Augen zu öffnen. „Die gleichen Schwingungen wie damals, als...“
    „Wie damalf, alf Farah und ihr Teddybär durf diefef komiffe Tor in unfere Welt kamen und iff irrtümlifferweife gedacht habe, dief allef wäre nur Bohneneintopf fuld gewefen?“ beendete der Trolldiener erneut den Satz des Chronisten. Dieser runzelte die Stirn und nickte. Er behielt auch weiterhin die Augen geschlossen.
    „Weißt du, was ich gerade denke, Mietroll?“ fragte Thaddäus nach und legte ein wenig den Kopf auf die Seite. Mietroll sah an die Decke, runzelte leicht die Stirn und rieb sich das Kinn.
    „Nun, Meifter, ihr denkt, daff Farah und Mifter Barcley erneut in unfere Welt gekommen find? Und diefmal haben fie auch den Kobold mitgebracht? Und fie landeten genau auf der Ftraffe direkt vor unferem Hotel?“
    „Äh, ja. Genau. Nun, die Ortsangabe halte ich für etwas zu präzise, niemand kann sagen, wo sie auskommen, wenn sie unsere Welt betreten, mal abgesehen von Sarah, Mister Barcley und dem Kobold wie-hieß-er-doch-gleich selbst! Öh... manchmal machst du mir Angst, Mietroll, weißt du das?“
    Diesmal sah der Trolldiener zu Boden. „Ja, Meifter. Iff weiff.“ Mit diesem Worten wandte sich Mietroll um und begann die Einkaufstüten zu lehren. Thaddäus ließ die Arme sinken und murmelte: „Ich hab’ es ja gesagt. Niemals zu weit weg von zu Haus Urlaub

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